ENTTÄUSCHT
Ausgenutzt, ganz ohne Skrupel,
danach vergessen, aus dem Sinn.
Egal ist ihm ihr Seelentrubel,
keine Aussicht auf Gewinn.
Sie leidet, kann es keinem sagen,
niemand würde es verstehen.
Sie ist allein in ihrem Klagen,
es muss ja dennoch weitergehen.
Den Kopf wieder ganz aufgerichtet,
wird sie in Zukunft wachsam sein.
Jedoch sich ein Verdacht verdichtet:
Wer helfen will, ist oft allein.
Sollte sie das Helfen lassen?
Sollte sie nicht mehr hinschauen?
Sollte sie ihn denn nun hassen?
Sollte sie nie mehr vertrauen?
Naivität war ihr Begleiter
und trotzdem ist ihr eines klar:
Helfen wird sie immer weiter,
doch nicht mehr jedem, nein – Fürwahr.
©Sylke Eckensberger