Eine Erinnerung an meine Kinderzeit
Viel ist nicht immer angenehm
Weniger kann mehr bewirken
oder
Wer nicht hören will
muss es selbst fühlen
geLERNT
Es war meistens kurz vor Weihnachten. Da wurde einmal im Jahr unserer Matratzensack oder wie es sich nannte neu gefüllt. Es war jener Sack auf dem wir Nachts schliefen.
Als wir es das erste mal mit meiner Schwester selbst füllen durften, überhörten wir die Hinweise der Mutter ihn bitte nicht zu fest zu stopfen.
So gingen wir mit unseren Schlafsäcken oder Matratzensack in die Scheune um ihn auszuschütten, den das alte Stroh wurde für die Tiere zum einstreuen verwendet und wir füllten ihn neu.
So viel unsere kleinen Hände stopfen konnten, steckten wir übermäßig viel frisches Stroh in diesen Sack hinein. Dann wurde er am Schlitz zugebunden mit mehreren Schleifen.
Gemeinsam trugen wir stolz unsere frisch gestopften Säcke wieder zurück ins Bett. Es gab dort kein Lattenross sondern nur einfache Holzbretter.
Wie freuten wir uns auf die kommende Nacht in dem dick frisch gestopften Bett dann schlafen zu dürfen. Endlich hatten wir so viel Stroh darin, wie wir es uns wünschten.
Voller Vorfreude legten wir uns dann zum erholsamen Schlaf ins Bett. Wie
heißt es so schön „wer nicht hören will, muss es fühlen.“ im wahrsten Sinne des Wortes, war es eine ungemütliche Nacht denn wir rollten immer wieder an den Bettrand, dort war es hart und nicht gemütlich.
Mutter ahnte schon wie unsere Nacht war, jedoch durften wir unser Stroh nicht zurück bringen.
So dauerte es ein paar Tage bis wir unsere gewohnte Kuhle eingelegten hatten.
Und ihr könnt sicher sein, es war uns eine Lehre fürs nächste mal.
© 27.01.2015 Petra-Josephine