Kurzgeschichte
Genau der richtige Typ - Handschriftlich kommt beim Partner an - Wertschätzung zeigen

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"Wer kennt heute noch "Tinte und Feder"?"
Veröffentlicht am 24. Januar 2015, 10 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Hallo zusammen. Wie so oft heutzutage fand ich diese Adresse über das Internet. Meine Motivation: Nach Beendigung der aktiven Berufsphase schaue ich mich um nach neuen "Knoten" in meinem Netzwerk, in denen ich mich nützlich machen kann und die mir was bringen. Ich liebe es, zu schreiben und etwas zu tun für den Erhalt und den Gebrauch unserer Sprache. Unterhaltsame und witzige Geschichten nach Jahrzehnten der nüchternen Wirtschaftsthemen als ...
Wer kennt heute noch "Tinte und Feder"?

Genau der richtige Typ - Handschriftlich kommt beim Partner an - Wertschätzung zeigen

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Wer kennt heute noch "Tinte und Feder"?

Handschriftlich kommt beim Partner an - Wertschätzung zeigen

von Dieter Krause

Können sich auch noch an die Welt ohne Smart-Phone, iPoth und Co. erinnern? Genau, das hatte doch was! Und es scheint so, dass bei aller modernen Kommunikationstechnik die

Wertschätzung für sorgfältige und überlegte, handgeschriebene, auf Papier übermittelte Informationen groß ist. Und zwar bei Jung und Alt, vor allem, wenn es sich um besondere Botschaften handelt (siehe unten). Wer z.B. einen lieben Menschen schätzt und an ihn denkt, kann das mit ein paar Zeilen von Hand überzeugend kundtun. Er oder Sie beschäftigt sich mit ihm, investiert Zeit und dokumentiert es. Man weiß ja: Zeit ist heute mehr denn je ein kostbares Gut.

Berühmte jüngere Menschen nutzen auch Papier und Füllfederhalter: Angelina Jolie und Brad Pitt tun es, auch nach

langjähriger Partnerschaft und erst kürzlich geschlossener Ehe. Man schreibt sich romantische Zeilen, und zwar mit Hand und auf Papier. Die beiden Leinwandgrößen machen es nach Dreharbeiten - jeder auf einer anderen Seite des Globus.  Frau Jolie wird dazu so zitiert: "Es war ganz romantisch auf eine eigene Art." (Quelle: WamS v. 3.08.2014 S. 12).

Auch im normalen Leben können aufgeschriebene Gedanken, insbesondere, wenn sie über bekannte Glückwunsch-Floskeln hinausgehen, ein besonderes Geschenk beispielsweise zum Geburtstag sein? Nicht immer muss

es um Liebesschwüre gehen, je einfallsreicher, desto besser. Der Verfasser dieses Artikels probierte es - während einer Reha-bedingten Abwesenheit -  mit der folgenden witzigen Kurzgeschichte zu einem Thema aus dem gemeinsamen Alltag und bereitete damit seiner Frau eine freudige Überraschung.

Genau der richtige Typ

(meiner lieben Gattin)

Als er sie zum ersten Mal sah wusste er: Dass ist eine für ihn! Endlich mal wieder, nach langem Suchen. Sie war

genau wie sie sein müssen, dachte er und lächelte zufrieden in sich hinein.

Okay, sie sah nicht ganz neu aus, war aber ein Original. An manchen Stellen etwas blass, wie aus zweiter Hand. Aber genau so gefiel sie ihm. Die rechts und links von seiner Auserwählten kamen für ihn alle nicht infrage.

Schon bevor er zum ersten Mal mit ihr allein war, konnte er spüren, dass sich da wieder etwas für länger anbahnte. Bei allen, die er vorher gehabt hatte, war es so gewesen. Das konnte jahrelang halten, erinnerte er sich mit etwas Wehmut an die Vorgängerin.

Die Trennung - erst vor wenigen Tagen -

war wieder nicht leicht gewesen. Und überhaupt: Er hatte es immer erst getan, wenn seine Frau nach langen Diskussionen und nervigen Sticheleien nicht mehr mitspielen wollte. Die Fetzen waren wieder mal geflogen.

Na ja, nur sie kannte eben wirklich seine besonderen Vorlieben und wusste, wann er Schluss machen musste. Auch dafür liebte er sie.

Deshalb war es jetzt wieder höchste Zeit für eine Neue gewesen. Er packte entschlossen mit seinen wissenden Fingern zu. Zerrte sie an sich. Weg von den Anderen.

Mit festen Schritten und fast irrer Vorfreude in den Augen ging er mit ihr im Arm auf die Kabine zu, riss den Vorhang auf und verschwand dahinter.

Seine Frau folgte ihnen leise. Sie wusste, jetzt war es gleich soweit...,

und er probierte sie an, die neue Jeans. Seine Marke. Vor gewaschen, stonewashed, versteht sich. Passte, wie für ihn gemacht.

Eines war seiner Angetrauten sofort klar: Sie wird ihm das gute Stück wieder jedes Mal zum Waschen förmlich vom Leib reißen müssen. Und an den irgendwann unausweichlich anstehenden

Neukauf einer Jeans mochte sie gar nicht denken.

Aber so war er eben, ihr Typ!

Na dann, herzlichen Glückwunsch.

      

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Hörbuch

Über den Autor

kraudie
Hallo zusammen. Wie so oft heutzutage fand ich diese Adresse über das Internet. Meine Motivation: Nach Beendigung der aktiven Berufsphase schaue ich mich um nach neuen "Knoten" in meinem Netzwerk, in denen ich mich nützlich machen kann und die mir was bringen. Ich liebe es, zu schreiben und etwas zu tun für den Erhalt und den Gebrauch unserer Sprache. Unterhaltsame und witzige Geschichten nach Jahrzehnten der nüchternen Wirtschaftsthemen als Journalist und PR-Manager, das war so meine erste Idee. Daraufhin entstanden die hier veröffentlichten Kurzgeschichten.

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GerLINDE 
Hallo Dieter,
"Schönschrift" war in der Schule eines meiner Lieblingfächer!
Vor Jahren kaufte ich mir einen Kaligraphiestift mit unterschiedlicher Federstärke und versuchte mich in Zierbuchstaben "malen". Das war eine tolle Erfahrung, besonders damit in handschriftlichen Briefen anzugeben. Doch heutzutage geht eine e-mail schreiben schneller, ohne Schnörkeleien. Eigentlich schade.
Köstlich geschrieben "Genau der richtige Typ".
Lieben Gruß
Linde
Vor langer Zeit - Antworten
kraudie Hallo Linde, danke für die Blumen auch hier, wenn auch etwas verspätet. Natürlich geht die Elektro-Post, wie Fritz Eckenga sagt, ratz fatz. Mich bestätigen aber meine guten Erfahrungen darin, die Schnelligkeit zumindest bei bestimmten Anlässen zu opfern, und dafür dem Empfänger zu zeigen, dass man sich besondere Mühe gegeben hat. Wichtig ist aber auch der Inhalt des Geschriebenen. Er sollte ebenfalls "besonders" sein, und da hilft natürlich heute das Internet sehr.
Ich würde mal gern eine längere Geschichte anfangen, trau mich aber nicht so recht. Wie ging es Dir am Anfang? Hast Du eine guten Rat?
Ciao
Dieter
Vor langer Zeit - Antworten
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