Yunas Traum
Yuna sprang wieder einmal ganz aufgeregt in der Gegend herum und war nicht zu bremsen.
Yunas Mama wusste dass das bei Yuna nichts Besonderes ist. Yuna ist eben Yuna und so wie sie eine sehr spezielle Sicht und Denkweise hat, so springt sie eben auch manchmal in der Gegend herum ohne dass die Erwachsenen einen Grund dafür finden konnten.
Yuna war heute den ganzen Tag mit ihrer Mama unterwegs gewesen, und es war ziemlich anstrengend für Yuna. Sogar auf der Arbeit von ihrer Mama war Yuna dabei, und
da musste sie still sein, und still sein, das lag Yuna nicht so sehr. Obwohl, eigentlich doch, allerdings kam sie dabei dann meist auf irgendwelche seltsamen, für erwachsene meist sehr unverständliche Gedanken.
Als Yuna und ihre Mama abends mit der Straßenbahn nach Hause fuhren war Yuna so kaputt dass sie sich in ihr kleines Tragebettchen verzog und nicht mehr zu sehen war. Nur ab und zu hörte man ein ganz leises Gebrabbel.
Als Yuna und ihre Mama endlich zuhause angekommen waren fragte Yunas Mama Yuna ob sie gut geschlafen hat. Yuna sagte dass sie sehr gut geschlafen hat, und einen sehr interessanten Traum gehabt hat,
während sie in der ganzen Wohnung herumsprang.
Da wurde Yunas Mama sehr neugierig und wollte unbedingt wissen was ihre Kleine denn geträumt hatte.
So richtig damit herausrücken wollte Yuna erst nicht, irgendwann erzählte sie es dann aber doch:
„Mama, das war so: Wir waren zusammen auf einem ganz großen Bauernhof, da gab es ganz viele Tiere, auch die Schnitzel die ich schon kennengelernt habe, liefen da herum. Dazu noch jede Menge andere Tiere, und vor allem waren da ganz viele Hühner. So viele
Hühner, dass ich sie gar nicht zählen konnte und ich kann schon gaaaaanz weit zählen. Auf diesem Bauernhof lebte auch eine alte Frau und obwohl die Frau kaum laufen konnte musste sie jeden Tag an den Brunnen um dort Wasser zu holen. Im Haus selbst hatte sie leider kein Wasser.
Mir tat die alte Frau ganz arg leid, und deshalb habe ich ihr immer geholfen, weil Du ja mal gesagt hast, dass man alten Leuten helfen soll, und ich mach ja immer was Du sagst.
Ich habe die Tiere gefüttert, die Eier von den Hühnern eingesammelt, bei dem großen Pferd, das die Frau auch hatte habe ich den
Stall ausgemistet. Ich war ganz stolz, dass ich das schon alleine machen konnte, und die Frau freute sich ganz arg.
Die Frau hat mir jeden Tag ein Stück Schokolade gegeben und manchmal hat sie sogar einen Kuchen für mich gebacken. Das fand ich so toll, dass ich der Frau unbedingt noch eine weitere Freude machen wollte, aber so dass sie es nicht gleich merkt.
Da habe ich mich nachts an den Brunnen geschlichen, habe ganz viel Wasser in Eimern geholt und bin dann in den Stall zu den Hühnern. Ich musste zwar ein bisschen suchen, aber bald hatte ich den Hahn gefunden, also habe ich den Hahn ganz doll mit Wasser vollgespritzt, damit die Frau auch
einen Wasserhahn hat und nicht mehr dauernd zum Brunnen laufen muss.
Da kam die Frau angelaufen und wollte gerade etwas sagen, da bin ich leider aufgewacht. Weißt Du was die Frau mir sagen wollte?“
Yunas Mama lachte wieder einmal und sagte nur: „Oh Yuna, Du bist schon sehr speziell“ schrieb wieder alles in ihr kleines Buch in dem sie alles über Yuna aufschrieb und freute sich einmal mehr dass sie eine so interessant denkende Tochter hat.
(c) JeanneDarc