Yuna und das Haus des Künstlers
Wie fast jedes Wochenende saßen auch an diesem Wochenende Yuna und ihre Mama zusammen und überlegten gemeinsam was sie unternehmen könnten.
Es war zwar Winter und ziemlich kalt, aber sie wollten beide sich trotzdem ein bisschen bewegen.
Da sie die letzte Zeit schon so ziemlich alles angesehen hatten was es in der Umgebung interessantes gab, entschlossen sie sich heute einen ganz einfachen Spaziergang
durch das Dorf zu machen, in dem sie lebten.
Yuna freute sich, denn auch bei einem ganz normalen kleinen kurzen Spaziergang durch das Dorf gab es mit Sicherheit wieder etwas zu entdecken. Und vielleicht entdeckte sie ja auch wieder etwas was ihr einmal mehr bewies dass die Erwachsenen unlogisch waren.
Yuna und ihre Mama zogen sich an, ganz dick packten sie sich ein, denn draußen war es richtig, richtig kalt. Als sie sich beide ganz dick eingepackt hatten gingen sie vor die Türe und Yunas Mama ließ heute Yuna entscheiden in welche Richtung sie zuerst laufen sollten. Yuna entschied sich den Weg nach links zu nehmen. Links ging es weiter
aus dem Dorf heraus, allerdings war am Ende des Dorfes auch ein Haus zu sehen in dem ein Künstler wohnte, und der sein Haus alle paar Monate anders Anstrich. Manchmal sah das Haus so aus als wäre es ein Teil einer Höhle, ein anderes Mal sah es so aus als hätte das Haus ein großes Loch. Der Künstler der in diesem Haus wohnte hatte immer tolle Ideen, und Yuna wusste inzwischen, dass auch sie einmal Künstlerin werden wollte. Daher ging sie sehr gern zu diesem Haus und bewunderte die Fassade dieses Hauses.
Soweit am Ende des Dorfes fuhren auch so gut wie keine Autos, so dass Yunas Mama Yuna auch ein bisschen alleine
herumspringen lassen konnte ohne dass sie Angst haben musste dass Yuna im wörtlichen Sinne unter die Räder kommt.
Als sie an dem Haus angekommen waren stand Yuna ganz begeistert davor und schaute sich das Haus an. So toll wollte sie auch einmal malen können. Sie musste ihrer Mama unbedingt sagen dass sie sich zu ihrem Geburtstag Bleistifte, Lineal, Radiergummi und Farben wünscht.
Yuna war so begeistert von diesem tollen Haus, dass sie alles um sich herum vergaß. Das musste sie sich auch mal ein bisschen von weiter hinten anschauen.
Yuna ging weiter nach hinten, und
beobachtete das Künstlerhaus von der Straße aus.
Yunas Mama hatte nun doch ein bisschen Angst, immerhin stand ihre kleine Tochter jetzt mitten auf der Straße und obwohl sie nicht direkt daneben stand konnte sie sich denken, dass Yuna so in ihrer eigenen Gedankenwelt war dass sie es wahrscheinlich nicht merken würde wenn ein Auto käme.
Da sah Yunas Mama ein Auto kommen und rief Yuna ganz laut zu: „Yuna, Gehweg!!!, schnell“
Da fing Yuna zu heulen an, und Yunas Mama verstand überhaupt nicht warum Yuna weinte.
Das Auto sah Yuna noch rechtzeitig und fuhr um Yuna außen herum. Doch Yuna weinte und weinte und Yunas Mama wusste überhaupt nicht warum, und wenn Yuna weinte, dann tat das auch Yunas Mama sehr weh.
Yunas Mama ging zu Yuna, nahm sie in den Arm, führte sie sanft zurück auf den Gehsteig und sie setzten sich zusammen auf ein kleines Mäuerchen vor dem tollen Haus.
Da erklärte Yuna warum sie heulte: „Mama, wieso magst Du mich nicht mehr?“
Yunas Mama kam ins Grübeln. „Wie kommst Du denn darauf?“
Yuna sagte: „Na kurz bevor das Auto kam, da hast Du doch ganz laut gerufen, Yuna geh weg. Und wenn ich weg gehen soll dann magst Du mich doch nicht mehr.
Yunas Mama musste herzlich lachen, und als sie Yuna erklärte dass sie in diesem Fall nicht wollte dass sie weggeht sondern dass sie auf den Weg geht,
da musste auch Yuna lachen.
Sie gingen zusammen nach Hause und hatten noch einen herrlichen gemeinsamen restlichen Abend, und knuddelten sich ganz doll,
heute, am Welt-Knuddeltag…