Yuna und die Fünfte JahresZeit
Yuna und ihre Mama saßen mittags wieder einmal zusammen am Tisch, aßen und redeten und redeten und aßen.
Eigentlich nichts ungewöhnliches, doch Yuna wäre nicht Yuna wenn nicht auch an diesem Tage wieder etwas passieren sollte, das der manchmal doch sehr speziellen Sicht und Denkweise Yunas zuzuordnen war.
Yunas Mama unterhielt sich mit Yuna über Fastnacht. Yuna fand das alles erst ein bisschen seltsam. Warum sollte sie sich denn verkleiden wenn es im Kalender stand? Wenn sie Lust dazu hatte dann konnte sie das doch
das ganze Jahr machen. Letztes Jahr hatte sie in ein Bettlaken 2 Löcher geschnitten, dieses über den Kopf gezogen und Gespenst gespielt. Natürlich war Yunas Mama nicht sonderlich begeistert gewesen, dass Yuna Löcher in ein Bettlaken geschnitten hatte. Doch wen man Yuna kannte und wusste wie sie eben war und ist, dann konnte man ihr auch so etwas unmöglich krumm nehmen.
Außerdem verstand Yuna es nicht wieso die Erwachsenen eine bestimmte Zeit im Kalender brauchten um lustig zu sein und Blödsinn zu machen.
Was war das denn für ein Unfug? Das Jahr hatte doch 365 Tage und manche sogar 366 wie sie vor kurzem gelernt hatte, wieso sollte
man da also nur an 5 Tagen Blödsinn machen?
Und dann nannten das die Erwachsenen auch noch die fünfte Jahreszeit. Das konnte Yuna noch weniger verstehen. Was hatte das denn mit Jahreszeiten zu tun. Yuna wusste dass sich bei den Jahreszeiten immer in der Natur etwas ändert.
Im Frühling wacht die Natur auf, im Sommer blüht und gedeiht alles, im Herbst fallen die Blätter und im Winter wird es kalt und der Schnee bedeckt die Natur. So sehr sie es sich auch überlegte, sie konnte keinen Zusammenhang herstellen zwischen der Natur und der Bezeichnung „Fünfte
Jahreszeit“, die so viele Erwachsenen verwendeten.
Yunas Mama unterhielt sich mit Yuna ob sie denn dieses Jahr auch einmal auf eine Kinder-Fastnachtsveranstaltung gehen wollte. Letztes Jahr war Yunas Mama noch der Meinung gewesen, dass Yuna vielleicht doch noch ein bisschen zu jung für so etwas gewesen war. Doch jetzt mit fünf, wenn Mama mit dabei war, da könnte man es ja mal probieren.
Yuna war ganz begeistert, auch wenn man ihrem Gesicht schon ansehen konnte dass sie sich einmal mehr über etwas Gedanken machte, auf das kein Erwachsener mehr kam.
In den allermeisten Fällen war es für die Erwachsenen lustig, wenn Yuna dachte.
Und manchmal brachte sie auch die Erwachsenen dazu mal wieder etwas mehr nachzudenken.Also liess Yunas Mama Yuna einfach mal machen.
Yuna fand es toll auch einmal zu so einer Veranstaltung gehen zu dürfen, allerdings hatte sie eine Bedingung: Sie wollte nur dahin wenn sie als Prinzessin gehen konnte. Damit hatte Yunas Mama kein Problem, und so suchten sie die nächsten Tage nach einem schönen Prinzessinnenkostüm für Yuna und bald schon hatten sie auch eines gefunden.
Yuna probierte es an und wollte es gar nicht
mehr ausziehen. Da sagte Yuna:
„Mama, da fehlt noch was….“
Yunas Mama ahnte schon dass jetzt wiedet ein typischer Yuna-Gedanke kommen würde, und so fragte sie nur: „Was denn meine süße kleine Prinzessin?“
Und Yuna sagte: „Na ist doch klar, eine Taschenlampe“
Yunas Mama hatte einmal mehr nur Fragezeichen im Gesicht, und fragte:
„Wieso denn das?“
Und Yuna sagte:
„Na sonst sehr ich doch nix, Du hast doch gesagt das heißt fast Nacht“
Und Yunas Mama schrieb einmal mehr in das Buch in dem sie Yunas Gedanken aufschrieb.
Langsam fragte sie sich was aus ihrer Tochter einmal werden würde, die alles so wörtlich nahm…