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Drei Tote

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"Sie wussten Bescheid. Dennoch durften sie bei ihr bleiben."
Veröffentlicht am 19. Januar 2015, 12 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Sie wussten Bescheid. Dennoch durften sie bei ihr bleiben.

Drei Tote

Titel

Anscheinend hatte sie es vorher noch wild getrieben. Oder wurde wiedereinmal missbraucht. Denn in After, Vagina, Mund und auch auf ihrem Körper, befanden sich Spuren von Sperma. Weitere Analysen hatten ergeben, das sie nicht von einer einzelnen Person stammten. Für ihn war es weniger ein Schock gewesen, als für andere. Er hatte es geahnt, das sie sich irgendwann was antun würde. Nachdem er von ihrer Freundin erfahren hatte, das sich Männer die Klinke in die Hand gaben, wollte er eigentlich Abstand

von ihr halten. Aber das war nicht so leicht gewesen, da er eine Auflage vom Jugendamt hatte. Obwohl die Kinder bei der Kindesmutter lebten und auch weiterhin bei ihr bleiben sollten, wurde ihm auferlegt, sich intensiv um die Kinder zu kümmern. Das hieß, das er früh am Morgen von sich zu ihr ging, um die Kinder zu wecken und für den Kindergarten fertig zu machen, sie dann in den Kindergarten zu bringen und nachmittags wieder abzuholen. Ihm wurde regelrecht eingetrichtert, sich intensiv um seine Kinder zu kümmern und weniger um seine Schule, die er machen wollte, um wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu kommen und um ein

Vorbild für seine Kinder zu sein. Er wusste, das sie Borderline hatte. Ebenso das Jugendamt. Dennoch wollten sie ihm die Kinder nicht überlassen. Verstanden hatte er es nie. Schließlich war er derjenige gewesen, der sich um die beiden und den Haushalt kümmerte, während die Kindesmutter den ganzen Tag vor dem Computer saß oder mit den Beiden bei ihrer Mutter war. Seit dem sie über einen längeren Zeitraum täglich, mit den Kindern, bei ihrer Mutter gewesen war, entstand keine rechte Bindung mehr zwischen dem Kindesvater und seinen Kindern. Er hatte sie verloren. Gern hätte er ihr verboten, mit seinen Kindern zu der

Familie zu gehen, bei der sie eine unglückliche Kindheit verbracht hatte. Warum sie das tat, wusste er nicht. Ihr Plan war eigentlich gewesen, das ihre Kinder besser aufwachsen sollen. Fern von ihren Familien, das sie beide keine gute Kindheit erlebt hatten. Vielleicht hätte er von außerhalb Unterstützung gefunden, wenn er nicht ständig nur auf Frauen gestoßen wäre und jene ihn mal richtig zugehört hätten. Vielleicht würde sie dann noch leben. Ein weiteres Problem, welches er hatte, war, das er versuchte, wieder mit der Kindesmutter zusammen zu kommen, um vielleicht ganz neu zu beginnen. Aber die Frauen vom Jugendamt und vom

Allgemeinen Sozialdienst schafften es immer wieder, das sich die Kindesmutter von ihm zurückzieht. Jedes mal, wenn er es geschafft hatte, das sie einen Schritt näher an ihn ran kam, funkten sie ihm dazwischen. Spät, sehr spät, bekam es die Kindesmutter mit, das jene Frauen gegen den Kindesvater arbeitete. Denn je länger sie mit ihnen zu tun hatten, desto deutlicher hörte man raus, das diese Frauen dagegen waren, das die beiden wieder zusammen kamen. Bedingt durch ihre Vergangenheit und dadurch, das der Kindesvater sich um alles kümmerte, lud sie sich täglich und nächtlich Männer zu sich ein, die ihre Triebe befriedigen sollten. Nicht selten

kam es auch vor, das sie sich die Luft abdrückte oder sich ritzte. Ihm gefiel es ganz und gar nicht, weil er noch ein Rest Gefühle für sie hatte und nicht wollte, das sie starb. Er wollte wieder mit ihr zusammen kommen. Der Kinder wegen und für sie Beide. Denn er war sich sicher, das sie zusammen gehörten. Wenn keiner dazwischen kam, verstanden sie sich bombastisch. Außer es kam eine ihrer Phasen durch. Da war sie eine Furie. Er kannte ihre Vergangenheit und ihre Krankheit. Deswegen verzieh er ihre Taten. Helfen durfte er ihr ja nicht, da sie sich nicht helfen lassen wollte. Er durfte sie nicht dazu zwingen. Wer weiß,

wie alles gekommen wäre, wenn sie ihm unterstützt hätten, ihr zu helfen. Vielleicht wäre es nie zu einer Trennung gekommen. Wer weiß. An einem Freitagabend hatte er sich von ihnen verabschiedet. Es folgte das Wochenende und eine freie Woche. In der Zeit durfte er nicht zu ihr und nicht die Kinder sehen, obwohl er eigentlich das Recht dazu hatte. Zweimal die Woche durften sie zu ihm. Wurde schriftlich festgelegt. Aber wenn die Kindesmutter nicht will, kann er nichts machen. Vor allem dann nicht, wenn das Jugendamt ihr die Erlaubnis dazu gibt. Aber was hatten sie für ein Theater gemacht, als er einmal absagte, weil es

ihm nicht gut ging. Das war eine Standpauke, die er sich damals hatte anhören müssen. Nun ist sie tot. Ebenso die Kinder. Er hatte sie nackt und leblos auf ihrem Bett gefunden, nachdem er in der ganzen Wohnung nach seinen Kindern gesucht hatte. Jene Kinder lagen bei ihr. Genauso tot, wie ihre Mutter. Es muss ein qualvoller Tot für die Kinder gewesen sein. Zuerst sahen sie den leblosen Körper ihrer Mutter und dann... Die Nachbarn hatten was gehört, wie die Kinder geschrien und geweint haben. Ebenso hatten sie an der Tür geklopft. Aber dennoch hatte keine der Nachbarn reagiert. Wer hat nun Schuld am Tod der

Kinder? Der Kindesvater, weil er auf Wunsch der Kindesmutter nicht zu seinen Terminen erschien? Die Nachbarn, weil sie nicht am das klopfen und schreien der Kinder reagiert hatten? Oder das Jugendamt, die über den Gesundheitszustand der Kindesmutter wussten und ihr dennoch die Kinder zugesprochen hat? Geahnt hatte er schon länger, das die Frau, für die er immer noch Gefühle hatte, sich eines Tages ganz umbringen und die Kinder mitnehmen würde. Er hatte es auch dem Jugendamt gemeldet. Doch die schenkten ihm kein Gehör. Hatten es nie getan und werden es wahrscheinlich auch nie

tun. Für ihn stand fest, das er für immer allein bleiben wird. Er wollte sich nie wieder binden und riskieren, das sich jenes Ereignis wiederholt. Nicht nochmal erleben, das seine Kinder vor ihm sterben. Das er nichts von seinen Kindern hat, weil Mutter ständig mit ihnen weg.

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frajo2008 hört irgendwie etwas abrupt auf?
Ansonsten nicht schlecht...
LG Franz
Vor langer Zeit - Antworten
Superlehrling Der Schluss ist mir nicht ganz gelungen, das muss ich zugeben. Ich schau mal, ob mir noch ein besserer Schluss einfällt.
Vor langer Zeit - Antworten
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