Es war eine Nachbarin, die mir voller Stolz ihr neues Bad zeigte. Wirklich schön geworden ist es. Ich gab ihr was ich glaubte, dass sie es braucht: Lob, Bestätigung. Gratulierte ihr zu diesem schönen neuen Bad und sagte, dass sie stolz sein könne auf das Geleistete.
Unbeabsichtigt gab sie mir auch etwas.
Diese Badbesichtigung erinnerte mich an meinen vor zwei Jahren gefassten Entschluss, das Büro zu renovieren. Ich entschied, ein Entschluss, der vor zwei Jahren gefasst wurde und dessen Umsetzung dringend notwendig ist, MUSS endlich in die Tat umgesetzt werden. Nicht kann, oder sollte, nein er MUSS umgehend ausgeführt werden.
Es erstaunte mich selbst, wie ich tags drauf anfing das Büro auszuräumen und Dinge aussortierte, die richtiger Weise ihren Platz auf dem Müll haben. Erstaunlich was sich alles im Laufe der Jahre ansammelt an Belegen, Zeitungsartikeln, Notizen, Fotos, Visitenkarten, Kugelschreibern, die nicht mehr schreiben, Garantiescheinen, Aufbau- und Gebrauchsanleitungen, die kein Mensch mehr braucht, da inzwischen jeder die Geräte ohne Anleitung quasi blind bedienen kann.
Spannend auch die Feststellung, einige Regale aus dem Büro zu verbannen, denn alte Aktenordner müssen nicht im Büro aufbewahrt werden, das geht auch im
Keller oder dem Dachboden. So wirkt der ganze Raum großzügiger. Vorher dachte ich, diese Regale wären unverzichtbar im Büro. Nun sehe ich das völlig anders.
Die Bilder habe ich auch schon von den Wänden genommen. Was mache ich mit denen?
Mir ist nach neuen An- und Aussichten.
Morgen werde ich die wenigen Überbleibsel noch ausräumen.
Der nächste Akt ist die Entfernung der alten Tapeten. Das wird spannend. Es gibt Tapeten die lösen sich ganz leicht von der Wand und andere, die trotz intensivem Einsprühen festhalten an ihrer langjährigen Verbindung. Bin gespannt mit welcher Art Tapete ich da
zu tun kriege. Vorsichtshalber habe ich mir einen Tapetenigel besorgt, mit dem ich die Tapete perforiere. So kann das Wasser besser die aufgetragene Farbe überwinden und in die Tapete eindringen.
Danach kommt die Qual der Wahl. Welche (Tapete) soll es denn sein? Einfarbig möchte ich sie. Doch welche Farbe?
Es steht zwar ein arbeitsreiches Wochenende bevor, doch da steht auch die Freude in den Startlöchern. Die Freude darüber Altes neu gestalten zu dürfen und später in diesem wohnlichen Raum leben und arbeiten zu dürfen.
Auch ist es ein Auffrischungs-Workshop
zum Thema „selbst tapezieren“. Gut dass es youtube gibt und so viele nette, hilfsbereite Mitmenschen, die sehr hilfreiche kleine Videos hochladen.
Ich habe so eine leise Ahnung, dass es sein könnte, dass eine Renovierungslawine ausgelöst wurde.
Auf geht´s....packen wir´s an!