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Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 85

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"Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 85"
Veröffentlicht am 15. Januar 2015, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 85

Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 85

Einleitung


Nach dem Ende der Archontenherrschaft und der Stilllegung der Lebensschmiede, steht Kellvian vor der Aufgabe, die vor Helike gestrandete Armee Cantons sicher zurück zu bringen. Bevor sie die Stadt jedoch auch nur verlassen können, erhalten sie Nachricht von einem Totgeglaubten. Und in der Heimat ziehen bereits dunkle Wolken auf. Andre de Immerson hat seine Pläne, sich das Kaiserreich mit Gewalt untertan zu machen, noch nicht aufgegeben. Und ohne eine Armee ist alles, was zwischen

ihm und der Krone steht eine kleine Gruppe heruntergekommener Abenteurer und eine Handvoll Zauberer. Bildquelle Michaela Schöllhorn / pixelio.de

Kapitel 85 TreffeN


Jiy war nicht mehr in Vara gewesen, als er die Stadt schließlich erreichte. Wie es aussah, war die Gejarn schon vor Wochen in Richtung Erindal gereist um die Stadt zu sichern. Wussten die Götter, wieso Roland zugelassen hatte, das Jiy persönlich dabei war, aber ihm war nichts anderes übrig geblieben, als ihnen hinterher zu reisen. Ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen. Er hatte in Hasparen schon viel riskiert, als er sich einfach in das Heerlager des Aristokratenbundes gestohlen hatte. Jetzt würden Andres

Männer wohl auf der Hut sein. Da er nichtwusste, welcher Teil des Landes mittlerweile überhaupt unter wessen Kontrolle stand, reiste er bereits seit Vara wieder unter falschen Namen und ohne die Insignien des Ordens, die ihn sonst zu einem leichten Ziel machen würden. Und auch, wenn er vor allem daran interessiert war, Jiy rechtzeitig zu finden, hörte er nicht auf, sich nach Gerüchten über Magier umzuhören, die es eventuell in den Süden verschlagen hatte. Genau ein solches Gerücht war auch der Grund, aus dem er an diesem Tag ein kleines Dorf an der östlichen Küste , oberhalb von Erindal, aufsuchte. Ein Dutzend Gebäude, die sich direkt an

den Strand schmiegten. Wellen spülten beständig Muscheln und Seetang an, der sich zwischen den Planken eines kleinen Piers verfing. Mehrere Boote trieben in Sichtweite zur Küste. Vermutlich lebte die komplette Siedlung vom Fischfang, denn Felder hatte Quinn auf seinen Ritt hierher keine gesehen. Ein schmaler Pfad führte zwischen Felsen hindurch zum Dorfeingang. Die wenigen Leute, die nicht auf den Booten waren und sich draußen aufhielten, verschwanden rasch im inneren der Häuser, als er näher kam. Ein nun schon fast vertrauter Anblick. Die Menschen hier hatten Angst und das wohl mit Recht… Auf dem Weg hierher hatte er mehrere Siedlungen passiert, die

völlig geplündert worden waren. Und in mehreren hatte er Zeichen von Andres Truppen gefunden. Die Überreste einer Uniform, eine zurückgelassene Flagge mit dem violetten Wappen Silberstedts oder auch mal eine Leiche wenn die Bewohner Wiederstand geleistet hatten. Andre nahm alles, was er bekommen konnte um seinen Feldzug fortzusetzen… Die Gegend hier unterschied sich deutlich vom Norden Cantons. Büsche und Pflanzen entlang der Küste waren trotz des nahen Herbstes noch immer grün und die Temperaturen nach wie vor sommerlich warm. Weiter Richtung Süden sollte das Land sich sogar zu einer Steppe öffnen, in der angeblich nie

Schnee fiel. Und die sich fast bis zu den Bergendahinter fortsetzte, bevor sie in Regenwälder und unwegsame Sümpfe überging. Aber soweit würde er hoffentlich erst gar nicht gehen müssen. Dann könnte er auch gleich nach Kalenchor ziehen… In der Mitte des Dorfes angekommen, saß er von Iraes Rücken ab und ah sich abermals um. Die meisten Gebäude hier waren in schlechtem Zustand, das Holz vom Wetter angegriffen oder mit Algen bewachsen. Auf einigen Dächern fehlten einige Ziegel, andere waren lediglich mit Stroh gedeckt. Schließlich jedoch entdeckte er, was er suchte. Dieser Ort besaß tatsächlich ein Gasthaus. Eine

genauso angeschlagene, windschiefe Hütte, die nur durch das Schild über der Eingangstür als Herberge zu erkennen war. Wenn es in der Gegend einen Zauberer gab, lebte er entweder in der Wildnis oder musste irgendwo untergekommen sein. Und so wie die Bewohner hier auf seine Ankunft reagiert hatten, würde wohl niemand hier einfach so einen Fremden aufnehmen. Die Stufen, die zur Tür des Gasthauses hinauf führten, knarrten bedenklich unter seinen Schritten, hielten aber. Das Pferd lies er einfach im Dorfzentrum zurück. Irae lief nicht fort und wenn doch, blieb das Tier in der Nähe. Zuerst überlegte er, anzuklopfen, dann

jedoch trat er einfach ein. Das Innere des Hauses war in erstaunlich gutem Zustand, verglichen mit der äußeren Fassade. Zwar waren die Fenster, die wohl einstmals tatsächlich Glas enthalten haben mochten, nur noch leere Löcher, die man mit Stoff verhängt hatte, um den Wind draußen zu halten, aber der Boden war sauber und dutzende von Kerzen sorgten für unstetes, aber gemütliches Licht. Es gab eine kleine Rezeption, die wohl auch als Tresen diente, offenbar war jedoch niemand hier. Nur eine einzige, im Halbdunkel kaum erkennbare Gestalt saß daran und brütete über einen Becher mit einer dampfenden

Flüssigkeit. Beim Näherkommen konnte Quinn graue Haare erkennen, die ihr über den Rücken fielen. Irgendwie kam ihm der Besucher überraschend vertraut vor. Und dann traf es ihn wie der Blitz. Sie kam ihm nicht nur bekannt vor… ,, Kiara ?“ Es schien unmöglich, obwohl er nie ganz geglaubt hatte, dass sie tot war. Also war sie die Magierin aus den Gerüchten, die er gehört hatte Spätestens jetzt, wo sich die Gestalt zu ihm umdrehte, gab es keine Zweifel mehr. ,, Ihr seid spät.“ , bemerkte die Ordensoberste nur, während sie eine Geste machte, die Quinn wohl bedeuten

sollte, sich zu ihr zu setzen. ,, Ich bin spät ?“ Quinn spürte Wut in sich auflodern. ,, In all den Monaten, wo ich geglaubt habe, ihr wärt in der Ordensburg gestorben, habt ihr es nicht für nötig befunden auch nur einen von uns Wissen zu lassen, das es euch gut geht… Und alles, was ihr mir zu sagen habt ist, ich wäre spät?“ ,,Vielleicht ist spät das falsche Wort. Ich hatte euch in jedem Fall früher hier erwartet, nachdem ich erfuhr, das ihr in der Gegend seid.“ ,, Ihr habt es erfahren…“ Quinn war Wochenlang alleine gewesen, oder? Außer ein paar vereinzelten Reisenden war ihm niemand mehr begegnet. Krieg

hin oder her, die meisten Leute wollten die kalten Monate abwarten, bevor sie auch nur darüber nachdachten, aus den Grenzgebieten zu fliehen. Woher bitte konnte Kiara wissen, wann genau er hier angekommen war ? ,,Ihr habt mich beobachtet, kann das sein ?“ Seine Stimme klang nur noch erschöpft, nicht mehr wütend. Er hatte genug von diesen Spielen… ,, Was macht ihr dann noch hier ?“ ,, Wie gesagt, auf euch warten, Quinn.“ Die Magierin nahm einen Schluck aus dem Becher vor sich und lächelte dabei leicht in sich hinein, als sei es das normalste der Welt. ,,Ist euch eigentlich klar, dass ich

tatsächlich Schuldgefühle wegen euch hatte ?“ Allerdings begannen die grade zu verschwinden, dachte er düster. ,, Gut, das war auch die Absicht dahinter.“ ,,Ist das das Alter oder wart ihr schon immer so gemein und es ist mir vorher nie aufgefallen ?“ Kiara sah tatsächlich nicht grade Gesund aus. Die ZAuberinw ar blass und tiefe Ringe unter ihren Augen sprachen von Müdigkeit , trotzdem hielt sie das nicht von einer gewohnt schlagfertigen Erwiderung ab . ,, Ich glaube nicht, Quinn, das ich mir von einem Schwarzmagier Vorhaltungen machen lassen muss. Was das Alter

angeht… ich schätze ihr habt euer Leben schon so weit verkürzt, das ihr euch darum sicher keine Sorgen mehr machen braucht. Das heißt, wenn ihr diesen Krieg überlebt.“ ,, Und ich nehme an ich kann euch nicht überzeugen, wieder euren Posten als Ordensoberste einzunehmen ? Ich gebe zu… ich habe es jetzt schon satt.“ ,, Das macht es aus, wenn man Versucht, etwas richtiges zu tun. Tyrus hat euch einst als Ordensoberster empfohlen, Quinn. Damals hielt ich das nicht für klug. Heute jedoch… Seht euch nur einmal an. Ohne euch wäre der Orden endgültig zerfallen. Aber ihr wart es, der die Überreste wieder zusammen

gesucht hat, die jetzt für das Kaiserreich kämpfen. Ich gebe offen zu, ich habe mich geirrt, was euch betrifft.“ Quinn rang sich ein schwaches Lächeln ab. ,, Ein Lob von euch ? Und wozu jetzt das Ganze ? War euer… Tod nur eine weitere Prüfung ?“ ,,Nein Quinn, das war durchaus ernst und ihr habt euch bewährt. Während der letzten Monate habe ich euch nicht aus den Augen gelassen, ob ihr das wusstet oder nicht. Der Mann, den ich einmal kannte, wäre nicht ohne auf seine eigene Sicherheit zu achten in die Höhle des Löwen gegangen um andere zu retten.“ ,,Und ihr haltet es wirklich für nötig Menschen derart auf die Probe zu

stellen, Kiara ? Die Reise nach Silberstedt war euch offenbar nicht genug.“ Nicht in seinem bisherigen Leben hatte ihn so sehr verändert und er wusste immer noch nicht genau wieso. Nur dass es so war, unmerklich schloss sich seine Hand um die Träne Falamirs, den er in der Manteltasche trug, obwohl man ihm praktisch in die Hand gegeben hatte, was er immer wollte. ,,Und wenn unsere Rollen vertauscht wären, Quinn, würdet ihr nicht dasselbe tun ?“ ,, Vielleicht. Aber nicht so. Ihr behandelt Menschen, als wären sie Schachfiguren, die ihr auf einem Brett

hin und her schieben könnt. Und mich habt ihr mit irgendeinem Zauber praktisch umgekehrt…“ Zwar wollte Quinn nicht einfallen, mit welcher Magie so etwas möglich sein sollte, aber Kiara war Älter, als es den meisten Magiern je vergönnt war. Wer wusste schon, was sie sich in den zusätzlichen Jahrzehnten an Wissen angeeignet hatte. Genug um irgendwie an eine Träne Falamirs zu gelangen und sie zu kontrollieren. Ein Kunststück, das selbst Quinn nur mit Mühe fertig brachte. Es bestand ständig die Gefahr, das einen der Energiestrom dazu antrieb, über die eigenen Grenzen hinaus zu gehen… und sich damit praktisch

umzubringen. ,, Nein Quinn, und das könnt ihr mir glauben. Ich habe gar nichts getan, außer euch loszuschicken… und euch damit die Gelegenheit zu geben, zu zeigen, wer ihr letztendlich wirklich seid.“ ,,Nett gesagt, aber mein… altes ich, war so sehr ich selbst wie jetzt. Vielleicht kann sich jeder ändern, wenn er die Möglichkeit bekommt, Kiara, das entbindet ihn aber nicht von dem, was er zuvor war. Es ist immer noch da.“ Bevor Kiara darauf antworten konnte, drangen plötzlich aufgeregte Rufe und dann Schreie ins Innere des kleinen Gasthauses. Quinn war sofort auf den Beinen und sprang in Richtung Tür. Was

war da los ? Die Magierin folgte ihm auf dem Fuß, leise murmelnd. ,, Warum jetzt…“ Quinn war sich später nicht mehr sicher, ob er die Worte wirklich gehört hatte, aber spätestens, als er die Tür aufzog, war es auch nicht mehr wichtig. Das Dorf brannte. Zwei Gebäude auf der dem Meer zugewandten Seite der Siedlung hatten bereits Feuer gefangen. Jahre in der Hitze und dem Salz ausgesetzt hatten das Holz der Bauten trocken wie Zunder werden lassen und die Flammen fraßen sich mit atemberaubender Geschwindigkeit über Dächer und Wände. Dicke, ölige Rauchschwaden stiegen auf und verdunkelten die Sonne

am Himmel. Quinn versuchte noch herauszufinden, was eigentlich passiert war, als er auch schon das Wiehern eines Pferds und dann Hufschläge hörte. Im nächsten Moment tauchte Irae aus einer Rauchwolke auf und preschte an dem Zauberer vorbei. Götter, was hatte das Tier in solche Panik versetzen können? Normalerweise ließ das Pferd sich durch nichts aus der Ruhe bringen… Er konnte es spüren. Die Atmosphäre in dem Dorf war umgeschlagen und das nicht nur wegen den Feuern und den kreischenden Menschen, die Eimer heranschafften und Schwung um Schwung Seewasser auf die Brände

schütteten. Die Feuer jedoch brannten ungehindert weiter, fast, als hätten sie einen eigenen Willen… Und den hatten sie auch, wie Quinn klar wurde. ,, Magie.“ , bemerkte Kiara und kam ihm damit zuvor. Nicht ein außer Kontrolle geratenes Herdfeuer. Quinn konnte die Spannung in der Luft, wie kurz vor einem Gewitter spüren. Und dann sahen sie die einsame Gestalt, die teilnahmslos zwischen den brennenden Gebäuden stand. Der erstickende Rauch hatte sie fast vollständig eingehüllt, schien ihr aber nicht das Geringste auszumachen. Ein weiterer Feuerball formierte sich in seinen Händen, wusch zu einer

Wagenradgroßen Miniatursonne heran, die er dann ohne Rücksicht auf ein weiteres Gebäude schleuderte. Der Ball aus flüssigem Feuer zerplatzte auf dem Dach, entzündete das Stroh und troff als glühende Lava auf die Erde. ,, Hört sofort damit auf !“ Quinn wusste nicht, wer der Kerl war, oder was er glaubte, hier zu tun, aber er würde ganz sicher nicht dabei zusehen. Kiara musterte die Gestalt einen Moment, als sie endlich aus den Rauchschleiern trat. Der fremde Zauberer trug eine zerschlissene, braune Robe, die ihn wie einen Bettler wirken ließ. Aber das seltsame Feuer, das in den tiefgrünen Augen des Mannes loderte, war kaum zu

übersehen. ,,Alles hier ist Verkehrt…“ , murmelte er und ignorierte die beiden Zauberer dabei völlig. Als wären sie gar nicht da. Der Mann war offenbar verrückt. Und unglaublich mächtig… Nun, Quinn hatte nicht vor, ihn einfach zu ignorieren.

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Terazuma Du liebe Zeit! Das war doch der missglückte Versuch einen Alten herbeizuholen, nicht wahr?
Oje... Verrückt und mächtig zugleich, das bedeutet nichts Gutes!
LG Tera
PS: Ich habe bemerkt, dass ich Herzchen bei den letzten Kapiteln vergessen habe. Sorry. Ich hol das sofort nach.
Falls es sonst noch wo geschehen war, dann war das nur ein Versehen und nicht, weil es mir nicht so gut wie die anderen Kapiteln gefallen hat!!!
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter ^^
,,Oje... Verrückt und mächtig zugleich, das bedeutet nichts Gutes!"
Sagen wir einfach mal das Rezept hier wäre : Ismaiel + noch eine zusätzliche Portion Wahnsinn und Realitätsverlust.

lg
E:W

Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Das ist einer von Ismaiels Geschöpfen... und was war mit dem Verfolgungszauber oder wie das Ding hieß? So ist der in das Dorf gekommen^^
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Jep. Spürzauber wars. Musste grade selber nochmal nachsehen, was ich genau geschrieben habe.^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze kleiner Lacher am Abend :))
Vor langer Zeit - Antworten
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