Titel
„Ich war auch nicht gerade begeistert, als ich es erfuhr. Schließlich sind wir erst seit Kurzem zusammen. Aber dann dachte ich mir, das dies vielleicht ein Zeichen ist...“, sprach sie.
„Es tut mir leid. Im Moment habe ich gemischte Gefühle. Einerseits freue ich mich darüber. Andererseits habe ich angst davor, das es wie das letzte mal sein wird. Das ich nichts von meinem Kind haben darf. Auch wenn du mir jetzt versprichst, das du mir das Kind nie vorenthalten wirst; wer sagt mir, das es nicht doch anders kommt? Ich will es nicht nochmal erleben. Nichts von
meinem Kind zu haben, aber für alles die Schuld zu bekommen.“, unterbrach er sie.
„Ich verstehe dich. Aber du darfst nicht vergessen, das ich nicht deine Ex bin. So, wie ich nicht vergesse, das du nicht mein Ex bist. Wir sind beide völlig anders, als unsere Expartner. Du hast mir gezeigt, das nicht alle Kerle scheiße sind und nur das Eine wollen. Jemanden vertrauen können, ist ein schönes Geschenk. Genauso schön, wie ehrlich geliebt zu werden.“
„Das hast du wirklich schön gesagt. - Glaubst du, das wir beide es schaffen werden zusammen zu halten? Für einander da sein, egal was kommt? Selbst
im größten Streit?“
„Wenn wir uns beide Mühe geben. - Ich bin bereit für uns zu kämpfen, weil ich an uns glaube.“
„Also du und ich gegen den Rest der Welt?“
„Du und ich gegen den Rest der Welt!“
Er nahm sie in seine Arme und drückte sie ganz fest an sich. Eine kleine Träne fiel auf ihre Schulter. Beide wussten, wenn sie wieder ins Unglück stürzen, würden sie nie wieder jemanden vertrauen können. Nie wieder eine Beziehung eingehen. Es war der letzte Versuch.
Sie küsste seinen Hals. Roch an seiner Haut. Glaubte an seine Liebe und an ihn.
Er ließ sie vergessen, was gewesen war. All die Enttäuschungen und den Schmerz. Dafür war sie ihm sehr dankbar. Das Kind sollte ihm zeigen, wie dankbar sie ihm war, wie sehr sie ihn liebte. Sie wusste, das er gern Vater wäre. Wenn sie bei ihrer Freundin waren, blühte er auf. Spielte mit den Kindern und kümmerte sich um sie, als wären es seine eigenen. Dabei vergaß er alles um sich herum. Hatte nur die Kinder im Sinn.
„Ich hatte es nicht darauf angelegt, schwanger zu werden. Das musst du mir glauben. Auch wenn es Frauen gibt, die mit Gewalt schwanger werden, damit ihre Partner bei ihnen bleiben. Ich würde
so was nie tun.“, hauchte sie ihm ins Ohr.
„Ich weiß.“
Ganz ehrlich war sie nicht zu ihm gewesen. Denn sie hatte es darauf angelegt schwanger zu werden. Aber nicht, um ihn an sich zu binden, sonder um ihm eine Freude zu machen. Sie wusste von ihm, das er ein Kind hatte, aber keinen Kontakt zu ihm. Nicht, weil er nicht wollte, sondern weil er nicht durfte. Des öfteren sah sie ihn in der Küche sitzen und das Bild seines Kindes betrachtend. Sah Tränen, die an seinen Wangen hinabliefen. Wie sehr musste es ihm wehtun, keinen Kontakt zu seinem Kind haben zu
dürfen.
„Lass mich nie wieder los.“, flehte er.
„Das werde ich nicht. Ganz bestimmt nicht.“
Lange standen sie noch so da und drückten sich gegenseitig an sich. Keiner wollte die Umarmung lösen. Denn es könnte ja nur ein Traum sein.