Das andere Leben...Letzter Teil...
...mein Gott,was war mit Viola passiert.
Er konnte es nicht fassen und ihren Anblick ertragen.
Zusammen mit den Ärzten ging er zu Viola´s Zimmer,das nur wenige Schritte entfernt war.Auf ihrem Zimmer
angekommen,wurde Viola sofort an diverse Schläuche und Apparaturen angeschlossen und mit Sauerstoff versorgt.
Sie schlief,von der Narkose noch betäubt,tief und fest.
"Was ist passiert,Herr Doktor,was haben sie mit ihr gemacht,kommt sie durch?"
Er schmetterte seine Fragen nur so dem Oberarzt entgegen,so dass dieser kaum antworten konnte.
"Beruhigen sie sich erst einmal,mein Herr.Ich will ihnen doch alles erklären".
Alex war so aufgeregt,dass er am ganzen Körper zitterte.
"Zuerst einmal,in welchem Verhältnis stehen sie zu Frau Effing?"
"Wir wollen Heiraten".
Viola und Alexander hatten sich schon während seiner Zeit an der Uni darüber Gedanken gemacht
und sie hatte ihn gefragt,ob er sie heiraten möchte,wohlwissend,dass sie ein Kind von ihm
erwartete.Sie wollte ihn damit überraschen,bis er seine Semesterferien hatte.
Das wäre in 1 Monat gewesen.Alles andere hätte ihn nur abgelenkt von seinem Studium.
Und jetzt lag sie da und hatte diesen verfluchten Tumor in sich.Blass,fahl und
leicht gelbliche Haut hatte sie
und doch schimmerte noch ihre Schönheit aus ihrem Antlitz.
Was für ein Drama und was für eine Ungerechtigkeit.In diesem Moment verlor er seinen Glauben an Gott.
"Was hat sie verbrochen,-Was habe ich dir getan,du...,du...,du da oben",schrie er in sich hinein.
"Gut,Herr Bauman,dann sind sie beide ja verlobt".riss ihn der Oberarzt aus seiner Wut und Verzweiflung.
"Ja,wir sind verlobt und wollen in
meinen Ferien heiraten".---"Gratuliere und auch nicht",sagte Dr.Bremer,so hiess der Arzt.
"Ich erkläre ihnen jetzt die Details.---Also,Frau Effing leidet an einem Pankreaskarzinom,
ein Befall der Bauchspeicheldrüse,ein relativ seltener Tumor und er tritt nur in 2-3% aller bösartigen Tumor auf.Rauchte ihre Verlobte oder trank sie Alkohol?"---"Nein",antwortete Alex.
"Sie hat nie geraucht und getrunken hat sie auch nicht".
"Ihre Verlobte hat und ich sage es ihnen ehrlich und offen,eine mittlere
Lebenserwartung
von 6 Monaten bis zu 5 Jahren,was aber nur bei 2% der Fälle vorkommt.Wir habe heute operiert,
um gewisse Marker einzudämmen und soweit wir beurteilen können,erfolgreich.Ihrer Verlobten
wird es besser gehen,allerdings wird sie regelmäßige Untersuchungen über sich ergehen lassen
müssen.Nutzen sie die Zeit und leben sie mit ihrer Familie noch vielleicht ein paar Jahre.Ich wünsche es ihnen von ganzem Herzen.Ihrer Tochter geht es aber sehr gut und sie wird sich gut
entwickeln,vor allem ist die Kleine vollkommen gesund".
Das war zu viel für Alexander.Ihm wurde heiss und kalt,der Schweiss rann ihm übers Gesicht
und er verlor die Besinnung.
Viola wachte auf,als Schwester Anika zur morgentlichen Runde in ihr Zimmer kam und die üblichen
Arbeiten tätigte.Blutdruck,Puls,Fieber usw.,eben alles,was man so machte.
Es ging Viola viel besser heute,sie bekam Farbe und hatte einen riesien Appetit,ein gutes Zeichen,
das es bergauf ging,im Gegensatz zu Alex,der lautlos neben ihr lag.
Man hatte die beiden zusammen gelegt,damit sie sich täglich sehen
konnten.
Viola starrte ihn an und glaubte es kaum.
"Alexander...Alexander,mein Herz..wach auf,was ist passiert,...was ist mit dir geschehen?"
Im Halbschlaf hörte Alex,wie ihn eine ihm vertraute Stimme rief,lieblich,hell und in diesem Moment so schön,dass er glaubte,einen Engel zu hören.
"Viola,mein Schatz,..du bist wach?...Warum hast du mir das nicht gesagt,dass wir beide ein Baby
bekommen,...Warum,Viola?".---"Zuerst einmal,ich bekomme das Baby und ich hab´nichts gesagt,
damit du in Ruhe dein Studium fertig machen kannst.Ausserdem wollte ich
dich überraschen und es
dir in deinen Semesterferien sagen,Alex und ich liebe dich".
"Ich liebe dich doch auch,Viola und du weisst nicht wie.Sterben würde ich für dich".
"Später,Schatz...,später...,viel später",
Das war der Satz,der ihn zusammenzucken liess.
"Geh´ nicht von mir...,bitte geh´nicht fort.Ich weiss dann nicht mehr weiter",sagte er zu sich selbst.
"Dr.Bremer hat mir alles vor der OP erklärt und ich weiss bescheid,aber mach´dir keine Sorgen,Alexander.
Das Leben mit dir und unserer Tochter
geht weiter und noch bin ich nicht tot.Wir werden sie Anabell nennen,..
ein schöner Name.Meine Mutter hiess so.Wie findest du ihn?"
"Schön,Viola...,ich finde ihn schön".Er konnte es nicht mehr zurückhalten und weinte haltlos.
Sie stand auf,so gut es ihr möglich war,ging zu ihm ans Bett und legte sich zu ihm.
So schliefen sie ein und nach einiger Zeit küsste Viola ihn und sagte leise..,so,dass er es nicht hören
konnte:"Mein lieber Schatz,mein ein und alles....du musst tapfer sein,ganz tapfer
und stark,stark für unsere Tochter...du wirst sie genauso lieben,wie du mich
geliebt hast.
Bitte sei stark,denn ich werde bald nicht mehr bei euch sein.
Am nächsten Morgen,es war um 9 Uhr,wachten die beiden auf und Alex
erschrak,
denn Viola ging es wieder schlechter.Sie hatte starke Schmerzen und krümmte sich im Bett.
Sie war über Nacht wieder in ihres gegangen,um ihn nicht durch ihre Schmerzen und Krämpfe zu wecken.
Die Schwester kam herein und stellte die Schmerzdosis höher,so dass Viola nichts mehr spürte.
"Viola,was ist mit dir los?"--"Alles ok,Alex".--Ihre Stimme war dünn und kraftlos.
"Alexander,ich habe einen Wunsch an dich.---Ich möchte,das auf meinem
Grabstein steht:
...ich habe angefangen zu leben,
als ich anfing,dich zu lieben...
Machst du das für mich,Alex?Erfüllst du mir diesen Wunsch?
Ich muss jetzt gehen,...mein lieber..,lieber Alexander.Sorge für Anabell....Bitte".
Mit diesen Worten starb Viola.
Und mit Viola starb auch die schönste Liebe,die es nur geben kann.
Alexander würde Viola´s Wünsche erfüllen.
Viola war jetzt bei den Engeln Ende