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Pfoten weg

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"ich kann nun mal nicht so einfach das ufer wechseln"
Veröffentlicht am 07. Januar 2015, 8 Seiten
Kategorie Sonstiges
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ich kann nun mal nicht so einfach das ufer wechseln

Pfoten weg

Titel

„Eh, du Zicke. Pfoten von mir. Vergiss nicht, das du einen Partner hast und ich kein Interesse an dir. Nur weil du es geschafft hast, das Ufer zu wechseln, heißt das noch lange nicht, das ich das auch getan habe. Ich bin zwar besoffen. Aber nicht so sehr, das ich nichts mehr mitkriege. Wenn du geil bist, geh zu deinem Kerl. So weit wohnt er ja nicht von dir. Mich lässt du in Ruhe. Das ihr scheiß Bi-Typen nie kapieren wollt, das nicht alle so sind, wie ihr. Nimm dir ein Beispiel an deinem Kerl. Er weiß, das ich hetero bin und akzeptiert das. Lässt sein Pfoten bei sich. - Am besten zieh

ich mich wieder an und gehe. Irgendwie werde ich es schon bis zu mir schaffen. Das war garantiert das letzte mal, das wir uns sahen. Jedes mal das Gleiche, mit dir. Ihm die Hölle heiß machen, weil er bei mir übernachtet hatte. Vor Eifersucht an die Decke gehen. Und was machst du? Nutzt jede Gelegenheit. Steckst dein Ding in jedes Loch. Akzeptierst nicht, das es auch Menschen gibt, die nur auf ein Geschlecht stehen. In meinem Fall das Weibliche. Du widerst mich an. Da hast du jemanden, der dich so liebt, wie du bist und du bezahlst irgendwelche andren Typen, damit sie es mit dir treiben. Aber dein Typ muss dir treu sein. Wehe er schaut

jemand anderen auch nur an.“ All das hätte ich ihm am liebsten gesagt, aber ich konnte nicht. Fast ein halbes Jahr war ich abstinent gewesen. Hatte keinen Tropfen angerührt. Wollte nüchtern bleiben. Hoffte, das dadurch meine Frau wieder zu mir zurückkommt. Sie fehlte mir. Ich vermisste ihre Wärme. Deswegen verzichtete ich freiwillig auf Alkohol. Kein Bier, kein Glühwein. Nichts. Doch meine Hoffnungen waren für die Katz. Weihnachten hatten wir uns kurz gesehen. Ich hatte sogar ein Geschenk für sie. Dankbar hatte sie es entgegen genommen. Man sah ihr an, das sie sich darüber gefreut hatte. Dennoch zeigte sie

mir ein paar Tage später, das sie kein Interesse an mir hatte. Schade. Aber ich kann sie nicht zwingen, mich zu lieben. Dann kam er. Fragte mich wieder einmal, ob ich zu ihm komme und mit ihm Bier trinke. Er war allein. Sein Freund hatte einfach die Sachen gepackt und war gegangen. Ohne Angabe von Gründen. Angeblich war nichts vorgefallen. Bei den beiden weiß man aber nie. Sind beide Zicken. Wenn nicht gar schlimmer. Aber dennoch ganz sympathisch, wenn man sie näher kennengelernt hat. Mir war übel. Ich hatte zu viel auf einmal getrunken. Deswegen wollte ich in einer Stellung nur liegenbleiben. Mich

keinen Millimeter rühren, um mich nicht übergeben zu müssen. Es war meine Schuld gewesen. Warum musste ich auch saufen? Nur weil sie nicht mehr wollte? Ich hasste mich selbst dafür. Hoffte, das er endlich seine Pfoten von mir nahm, damit ich in ruhe meinen Rausch ausschlafen konnte. Mir war zu dem Zeitpunkt schon bewusst, wie es mir am folgenden Tag gehen würde. Es war mir egal. Ich wollte die Nacht überstehen. Ohne mich zu übergeben und ohne, das er mich weiter anfasste. Er war nicht der Einzigste, den ich kannte, der Bi war und mich dazu drängen wollte, es mit ihm zu tun. Seltsamerweise, waren sie vorher

jahrelang mit einer Frau verheiratet gewesen und hatten einen Job. Als ich sie kennenlernte, waren sie arbeitssuchend und nur noch auf Männer scharf. Wollten nichts mehr mit Frauen anfangen. Außerdem waren beide schon alt. Im durchschnitt zwanzig Jahre älter als ich. Ich war da anders. Aber anscheinend waren sie zu blöd, es zu kapieren, oder hatten ewig nicht mehr. Vielleicht hatten sie sich auch den Verstand versoffen. Bei dem Letzten würde es zu treffen. Denn er trinkt jeden Tag etwa acht Bier über den Tag verteilt. Er gibt zu, das er Alkoholiker ist. Darum mag ich ihn. Weil er ehrlich ist. Leider kann er es nicht lassen, mir

aus dem Schritt zu gehen. Irgendwann schlief ich tief und fest. Traumlos.

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