Realitätsverlust
Die Stimmen in meinem Kopf trieben mich dazu
Lauf. Lauf weg. Hier bist du nicht mehr sicher.
Sie wollten, dass ich es tue.
Du musst das tun. Du kannst es tun, und du willst es auch!
Wollte ich es wirklich? Bildete ich mir das alles nur ein, oder waren da echte Stimmen in meinem Kopf. Wo soll ich
nur hin? Blind rannte ich los und hoffte auf....
Tod. Du willst dem Tod begegnen, du legst es doch schon dein ganzes Leben darauf an. Nun hast du die Möglichkeit dazu.
„Nein“, schrie ich, „nein, nein, nein.“
Doch.
Irgendwas trieb mich dazu einfach zu laufen. Solange bis mien Körper schlapp machen würde und ich einfach zusammen brechen würde. Irgendwann musste dieser Tag kommen und jetzt ist er da!
Ich konnte meine Beine nihct ehr kontrollieren, meine Sicht war vernebelt. Ich hatte mich verloren. Wo bin ich nur? Immer wieder sah ich mich um, da ich dachte, es verfolgte mich jemand. Mein Kopf spielte mit meine Wahrnehmung. Der Nebel schien immer dichter zu werden und ich lief noch immer nur gerade aus. Wohin, wusste ich selbst nicht. Plötzlich gaben meine Beine nach und ich brach einfach zusammen. Den Kopf hatte ich mir angeschlagen und meine Umgebung drehte sich im Kreis. Schwarze Schatten kamen auf mich zu, immer näher und immer schneller und es schien als würden sie sich genauso blitzschnell verdoppeln, als sie näher kamen.
„Das Ende! Hör auf zu spielen!“, eine tiefe, raue Stimme ertönte ausgehend von einer der schwarzen Schatten, die nun vor mir standen. Eine andere kniet neben mir und legte mir die eisige Hand auf den Arm.
„Das Leben ist nicht zum spielen da!“, diesen Satz wiederholte sich immer wieder und wieder, bis mein Kopf auch davon schmerzte. Ich versuchte von den vielen schwarzen Schatten wegzukrauchen, doch es gelang mir nicht, ich wurde fest gehalten.
„Hier geblieben!“, befiehlt eine hohe
Frauenstimme.
„So schnell kommst du hier nicht weg!“, eine weitere Stimme.
„Du hast es so gewollt, jetzt stehe auch dazu!“
Und es wurde immer mehr auf mich eingeredet, bis ich einfach nur die Augen schloss und verfiel in ein schweres, erdrückendes, schwarzes Etwas.
Doch ich hatte meine Augen knapp geschlossen, erwachte ich wieder mit schmerzenden Lungen. Ich rang nach Luft, es fühlte sich an, als würde mir
jemand die Kehle zudrücken. Es war einer der schwarzen Gestalten! Der Nebel hatte sich verflüchtigt, aber ich erkannte die Gestalten noch immer nicht, sie waren einfach große, schwarze Schatten geblieben.
„Wer seid ihr?“, fragte ich erstickt, es fiel mir schwer, die Worte aus meinem Mund zu bekommen.
„Wir sind das, was du haben wolltest!“, sagten alle im Chor.
Ich verstand nicht, doch dann meldeten sich die Stimmen in meinem Kopf wieder.
Schon vergessen? Du wolltest dich dem Tod stellen! Es ist der Tod, gestalten in schwarzen Schatten, die jetzt vor dir stehen!
„Ich habe das alles nie gewollt!“, weinte ich, dich im selben Moment wusste ich, es ist eine Lüge.
LÜGE. Lüge dich doch selbst nicht an. Schaue dir deinen verunstalteten Körper an, überlege, was du deinem Körper innerlich schon angetan hast!
Und mit diesem Satz der Stimmen in meinem Kopf, ließ ich den Druck der starken Hände an meiner Kehle zu und
mein einziger Gedanke war:
Das war alles nur Einbildung, doch sterben würde ich trotzdem....