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Zehn Kommentare zu den zehn Geboten

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"Zehn Kommentare zu den zehn Geboten"
Veröffentlicht am 02. Januar 2015, 16 Seiten
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Zehn Kommentare zu den zehn Geboten

Zehn Kommentare zu den zehn Geboten

Titel

Zeiten ändern sich. Früher war es wahrscheinlich ein leichtes, sich an die zehn Gebote zu halten. Heutzutage nicht mehr. Man wird oft dazu gezwungen zu lügen. Zum Beispiel bei Bewerbungen und Bewerbungsgesprächen. „Warum haben sie sich bei uns beworben?“ Man kann schlecht sagen: „Mir blieb nichts anderes übrig. Ich war zu faul in der Schule und meine Eltern haben sich nicht um mich gekümmert. Deswegen habe ich nur ein Abgangszeugnis und sie sind der einzige Betrieb, der sich nicht für Zensuren interessiert.“ Könnte man zwar sagen, kommt aber schlecht an.

Daher lügt man, indem man sagt: „Ich interessiere mich schon seit langem für diesen Beruf und ihre Firma hat einen sehr guten Ruf...“ So ein Schleim muss man von sich geben, um wenigstens eine winzige Chance zu bekommen, einen Beruf erlernen zu dürfen. Und es ist nicht nur bei Berufsanfängern so. Auch Ausgelernte müssen fett lügen. „Warum wurden sie aus ihrer alten Firma entlassen?“ „Ich kam gern etwas später und ging dafür um so eher. Vor allem dann, wenn ich zu viel getrunken hatte.“ Kommt gar nicht gut. Stattdessen sagt man: „Es war mein Wunsch zu gehen, damit mein Arbeitgeber Lehrlinge einstellen, bezahlen und, nach der

Ausbildungszeit, übernehmen kann. Weiß, wie schwierig es ist, einen Ausbildungsplatz zu bekommen und das eine Lehrstelle nicht billig ist.“ Voll gelogen, aber kommt gut. Man denkt zu vorderst an die Jugend. Steckt selbst zurück. So lange der neue Chef kein Arbeitszeugnis sehen will, könnte es funktionieren. Man soll auch Vater und Mutter ehren. Wie soll das gehen, wenn beide saufen und man weiß, das man nur ein Unfall ist, weil sie es einem immer wieder sagen und es auch zeigen, indem sie nicht auf Elternabenden in der Schule erscheinen und auch nicht bei Aufführungen erscheinen, obwohl sie

wissen, das ihr Kind dabei ist und mitspielt. Und wie viele Eltern gibt es heutzutage, die ihre eigenen Kinder vergewaltigen, verhungern lassen, … Gilt das Gebot dann auch noch, oder darf man solchen Eltern den Rücken kehren? Darf man ihre Anrufe ignorieren? Vor allem, wenn man weiß, das sie nur in einem von hundert Fällen nüchtern dabei sind? Was ist mit den Eltern, die ihre Kinder häufig belügen? Oft versprechen und nichts halten? Bei denen schnell die Hand ausrutscht? Bei jeder Kleinigkeit gleich meckern? Muss man diejenigen auch ehren? Liebe deinen Nächsten. Auch wenn der Nächste ein egoistisches, verlogenes

Arschloch ist? Wie kann ich jemanden lieben, wenn der/die meinen Kindern oder meiner Frau ein Leid antun? Es gibt nun mal Menschen, gegen die hat man auf Anhieb eine Antipathie. Die haben eine Art an sich, die einem in Rage bringt. Wie soll ich solche Menschen lieben? Geht doch gar nicht. Ich kann doch nicht zu jemanden sagen: „Du hast zwar meine Frau auf dem Gewissen und meine Kinder sind vor dir nicht sicher, aber ich liebe dich trotzdem. Du bist jederzeit herzlich willkommen bei mir. Hier hast du meinen Wohnungsschlüssel, falls ich mal nicht da bin.“ Es gibt Menschen, die legen sich auf die

Straße und tun so, als wären sie verletzt. Warten das jemand auf sie zukommt, um den vermeintlichen Verletzten zu Hilfe zu kommen und packen dann ganz schnell zu. Der Helfer wird Opfer eines Verbrechens. Welcher Logischdenkender würde mich dazu zwingen, solche Menschen zu lieben? Achja, unser Gott ist ja auch ein Egoist. Laut seiner Aussage gibt es nur ihn und keinen anderen. An niemand anderen darf man glauben und man darf auch keinen anderen Gott haben. Ob es einem passt, oder auch nicht. Mir passt er nicht. Denn er lässt zu viel Gewalt zu. Kriege in seinem Namen. Das Reiche immer reicher und Arme noch ärmer

werden. Wer gut lügt, die Leiter aufsteigt. Wo ist er denn, wenn jemand ein Baby in die Mülltonne schmeißt? Ist er da, wenn sich jemand für einen anderen einsetzt? Nein! Deswegen werden die Helden zu Opfer. Wie viele sind schon gestorben, weil sie anderen halfen? Zu viele. Deswegen getrauen sich immer weniger Menschen einzugreifen. Hauen ab, oder schauen zu. Kommen dem Opfer erst zu Hilfe, wenn die Missetäter außer Sichtweite sind. Aus Angst, selbst verletzt zu werden oder gar zu sterben. Du sollst nicht töten. Gilt das nur für Menschen? Tiere werden ja jeden Tag getötet. Es gibt Menschen, die machen

es, weil sie gerne Tiere quälen. Andere werden dafür bezahlt. Ich sage nur: Schlachthof. Zuerst werden die Tiere von Menschenhand befruchtet. Schließlich möchten sie eine gute Qualität. Nur die besten Gene dürfen weiterleben. Viel Fleisch für einen niedrigen Preis. Zählt das Gebot eigentlich auch für Soldaten? Schließlich werden sie dafür bezahlt, das sie andere umbringen. Sie werden in Krisengebiete geschickt und sollen mit Waffengewalt für Frieden sorgen. Wobei ich mich frage, ob es keine andere Lösung gibt. Muss es immer Krieg sein? Für was gibt es die menschliche Sprache? Für

Verständigungsschwierigkeiten gibt es Dolmetscher. Mit meinen Nachbarn löse ich Konflikte auch verbal und Waffenlos. Das wäre ja noch schöner, wenn jeder Mensch seine Probleme, die er mit seinen Mitmenschen hat, mit Waffengewalt lösen täte. Ein einziges Problem würde es lösen die Überbevölkerung. Denn wenn jeder auf jeden ballern würde, wäre die Menschheit bald ausgerottet. Mit vielen Tier- und Pflanzenarten haben wir es ja schon geschafft. Haben wir für immer ausgerottet, indem wir Regenwald gerodet und die Meere überfischt haben. Du sollst nicht Ehebrechen. Früher war es leichter, da es noch nicht so viel

Auswahl gab. Es gab auch keine Reizüberflutung. Außerdem spielte Sex keine so wichtige Rolle. Damals war es nur zur Fortpflanzung bestimmt. Heute ist es ein Scheidungsgrund, wenn der andere nicht will. Gibt es Pillen auf Rezept, wenn Mann nicht mehr kann. Sehen ist ja nicht so wichtig. Deswegen gibt es Brillen Nicht auf Rezept. Es muss im Bett klappen. Schon traurig, wenn ein steifer Penis wichtiger ist, als Augenlicht. Wie sieht es eigentlich aus, wenn der eine Fremd geht? Darf dann der andere auch, wegen der Gleichberechtigung? Ich frage aus Neugier. Das manche Ehe brechen liegt an den

Partnern, die sich stark zum Negativen geändert haben, nach der Hochzeit. Wer will dann nicht die gebotene Gelegenheit nutzen und mit jemand anderen neu anfangen? Wen man sich zwischen Himmel und Hölle entscheiden kann, nimmt man doch lieber den Himmel. Der Umgang formt ja den Menschen. Wenn man kein guten Umgang hat, dann...Es müssen ja nicht unbedingt Freunde sein. Verwandte und Kollegen reichen auch, um sich zu verändern. Positiv wäre schön. Aber oftmals geht’s eher in die Gegenrichtung. (Ich habs gesehen und am eigenen Leib gespürt.) Du sollst nicht begehren deines Nächsten

Weib, Knecht und so weiter. Gar nicht so leicht, wenn man feststellt, das man sich mit dem Partner des Bekannten, eins a versteht und mit der eigenen Partnerin gar nicht zurecht kommt. Oder wenn man sieht, was aus seinen Klassenkameraden geworden ist und man selbst irgendwo ganz unten ist. Sei es, weil man zu dumm ist, was aus sich zu machen, oder weil man den falschen Partner geheiratet hat, oder irgendwelche andere Gründe. Natürlich wird man neidisch und begehrt, wenn man sieht, das ein verlogenes Arschloch Geld scheffelt, ohne irgendwas dafür zu tun und man selbst sich den Arsch aufreißt und nicht genug hat, um sich

und seine Familie zu ernähren. Man will auch mal auf der faulen Haut liegen und dabei Geld verdienen. Wieso ham diejenigen einen Haufen Schotter, die gegen so ziemlich alle Gebote verstoßen? Wo bleibt da die Gerechtigkeit. Da soll man nicht begehren, was sein Nächsten hat? Seine Fünfsterne Prunkvilla inklusive Bedienstete würde ich gerne aus der Nähe sehen wollen. Etwas davon abhaben wollen. Schließlich rackere ich mich Tag für Tag ab und der macht nichts weiter, als faul in der Sonne liegen. Abgesehen von „Du sollst den Feiertag heiligen“ und „Du sollst den Namen

deines Herrn nicht missbrauchen“, habe ich zu allen Geboten meinen Kommentar abgegeben. Wer richtig mitgezählt hat, wird nicht auf zehn kommen. Das liegt daran, das ich welche zusammengezogen habe. Apropo Feiertag. Soll ich jeden Feiertag heiligen, oder nur die kirchlichen? Die katholischen, oder die evangelischen? Mir fällt gerade ein, das Moses die zehn Gebote vom Berg Sinai. Da gab es noch lange keine Christen. Also müsste ich ja die jüdischen Feiertage heiligen. Sabbat und so. Aber die sind mir alle fremd. Ich kenne auch keinen Juden und so weiß ich nicht, welche Tage Feiertage

sind. Wenn ich mir die Gebote so ansehe, weiß ich, das ich schon oft gegen mehrere Gebote verstoßen habe. Unzählige Male habe ich gelogen. Meist unbewusst. Es sprudelte einfach so aus mir heraus, ohne, das ich es wollte. In meiner Jugend habe ich des öfteren Ladendiebstahl begangen. Begehrte körperlich meines nächsten Weib. (Zu meiner Verteidigung, die Damen hatten angefangen und ich konnte ihnen nicht widerstehen.)

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Frettschen Schwieriges Thema!
Ich denke, die zehn Gebote passen schon lange nicht mehr in unsere Welt. Falls sie überhaupt jemals gepasst haben sollten.
Ich habe es so in Erinnerung: Moses hat die zehn Gebote entdeckt - auf jener steinernen Tafel ... weil es im Lande drunter und drüber ging. Es war eine Art Gesetzgebung.
Sie sind im Grundgedanken ja auch nicht verkehrt, nur nicht mehr zeitgemäß.
Dein Text liest sich insgesamt sehr interessant. Er ist flüssig runtergeschrieben und es haben sich nur wenige kleine Fehlerchen eingeschlichen. Das finde ich gut, denn häufig sind solche Texte voll davon. Das nervt mich immer sehr und ich klappe schnell das Buch zu.

Was ich mir von dir wünschen würde, ist eine Gegendarstellung. Dieses Buch ist insgesamt negativ. Ich fände es viel witziger, zu beschreiben wie schön das Leben sein kann, wenn man die ollen Gebote links liegen lässt.

Denk mal drüber nach.
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