Fantasy & Horror
Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 72

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"Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 72"
Veröffentlicht am 01. Januar 2015, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 72

Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 72

Einleitung


Nach dem Ende der Archontenherrschaft und der Stilllegung der Lebensschmiede, steht Kellvian vor der Aufgabe, die vor Helike gestrandete Armee Cantons sicher zurück zu bringen. Bevor sie die Stadt jedoch auch nur verlassen können, erhalten sie Nachricht von einem Totgeglaubten. Und in der Heimat ziehen bereits dunkle Wolken auf. Andre de Immerson hat seine Pläne, sich das Kaiserreich mit Gewalt untertan zu machen, noch nicht aufgegeben. Und ohne eine Armee ist alles, was zwischen

ihm und der Krone steht eine kleine Gruppe heruntergekommener Abenteurer und eine Handvoll Zauberer. Bildquelle Michaela Schöllhorn / pixelio.de

Kapitel 72 Heilun


Eden erwachte, als die Sonne grade begann, unterzugehen. Der schwache rötliche Schein, der durch den Stoff der Vorhänge drang, erlaubte es ihr, sich etwas umzusehen. Der Raum war wohl eines der Gästezimmer des Herrenhauses. Ein schmales Bett stand neben einer Kommode und einem Durchgang, der in ein privates Schreibzimmer führte. Sie hatte am Morgen nicht mehr darauf geachtet, wo sie sich hinlegte, sondern sich nur noch ihres Mantels entledigt und praktisch das Bewusstsein verloren. Das beginnende Fieber und die

zunehmende Erschöpfung, die das lange Wachen und die Schmerzen mit sich brachten, waren nun jedoch bloß ferne Erinnerungen. Die paar Stunden Ruhe schienen Wunder gewirkt zu haben. Sicher, ihr war leicht schwindlig, ansonsten jedoch ging es ihr besser, als seit Tagen, mindestens, seit sie die Windrufer verlassen hatten. Eden war jedoch nur zu klar, dass es wohl nur eine Frage der Zeit war, bis sich sämtliche Gelenke in ihrem Körper wieder schmerzhaft bemerkbar machten. Die Gejarn stand auf und streckte eine Hand nach den Vorhängen aus. Sie hatte seltsame Träume gehabt, vielleicht ausgelöst durch das Fieber, die nun

jedoch bereits verblassten. Als Eden die Vorhänge aufzog, blendete das Licht sie einen Moment. Lasanta hatten den ersten neuen Tag hinter sich gebracht, dachte sie. Und es wäre hoffentlich nur der erste von vielen. Das war teilweise ihr zu verdanken… Ein seltsamer Gedanke. Sie war stolz darauf. Auf irgendeine Art, war Lasanta über die Jahre vielleichtgenau so sehr zu einer Heimat geworden, wie die Windrufer. Und ob sie es nun wirklich gerettet oder der Stadt nur eine Atempause verschafft hatten, es war gut, dass sie zumindest das noch zu Ende gebracht hatte. Eden hob ihren Mantel vom Teppich auf, wo sie ihn fallen gelassen hatte. Sie warf

sich das Kleidungsstück in einer lockeren Bewegung über die Schultern und trat auf die Kommode zu, auf der eine silberne Waschschüssel stand. Bevor sie jedoch auch nur die Hälfte der Entfernung überbrückt hatte, erstarrte sie. Was hatte sie grade getan? Eden zog sich den Mantel wieder von den Schultern. Keine Schmerzen. Normalerweise würde das von einem scharfen Stechen in ihrer Schulter begleitet. Ungläubig bewegte sie die Finger ihrer linken Hand. Sie spürte sie wieder… Das gab es nicht… Rasch trat die Gejarn an die Wasserschüssel, legte die linke Hand hinein. Lauwarm. Träumte sie einfach

noch? Eden spritzte sich etwas Wasser ins Gesicht. Einzelne Tropfen fielen aus ihrem Fell auf den Boden. Nein, sie war definitiv Wach. Aber die einsetzende Knochenstarre war weg. Daran gab es für sie keine Zweifel. Die mittlerweile eigentlich jede Bewegung begleitenden Schmerzen und Stiche fehlten. Eden stieß die Tür zum Flur auf und hastete in das Erdgeschoss des Anwesens hinab. Sie wäre beinahe in einem Tisch mit Kristallvasen hineingelaufen, bremste ihre Schritte aber grade noch rechtzeitig und stolperte die Treppe hinab. Unten fand sie die anderen in einem luxuriös eingerichteten

Besprechungszimmer sitzen. Cyrus hatte sich in einem Sessel zurückgelegt, einen weißen Verband um Schultern und Brust und notierte offenbar irgendetwas auf einem Bogen Pergament. Erik sah ihm dabei neugierig zu, während er mehrere Pflanzen zerkleinerte, die er vor sich auf dem Tisch aufgestapelt hatte. Mit geübten Bewegungen zerkleinerte der Arzt Moose und Kräuter und gab einen Teil davon in kleine Phiolen, die dem Geruch nach zu urteilen mit reinem Alkohol gefüllt waren. Andere Teile des entstehenden Pflanzenpulvers gab er in Umschläge aus Papier und faltete sie sorgsam zusammen. Ab und an reichte er Zachary

einen davon und dieser trocknete den Inhalt über einer magisch am Leben erhaltenen Flamme, die mitten im Raum schwebte. ,, Eden. Endlich seit ihr Wach.“ Vance, der am Fenster saß, sprang aus seinem Sessel auf, so gut das mit seiner Krücke eben ging. ,, Erlöst mich. Euer Schiffsarzt spannt uns noch alle ein, damit wir seine… botanische Sammlung hier vorbereiten.“ ,, Ich kann ja unmöglich alles trocknen wie es ist und mitnehmen.“ , gab Erik zurück, während er ein Büschel Moos mit einem Mörser zerrieb. Rötliche Fäden wuchsen aus dem grünen Büschel und gaben dem Gewächs das aussehen,

als würde es Bluten. ,, Und Cyrus darf für mich Buch führen, wie seine Wunden verheilen. Wir sind schon den ganzen Morgen dabei.“ ,, Morgen ?“ Eden sah sich verwirrt um. ,, Du hast den ganzen gestrigen Tag durchgeschlafen.“ , erklärte Cyrus, der den Pergamentbogen bei Seite legte. ,, Wir… Nun ja, ich habe mir schon Sorgen gemacht. Erik meinte selbst er wüsste nicht, was los sei. Dich konnte nichts wecken.“ Er grinste schelmisch. ,, Du siehst gut aus, übrigens.“ ,, Kaum ist man wieder auf den Beinen, will er mich wieder ins Bett kriegen.“ Eden grinste selber. Es war einfach Cyrus Art, ihr Mut zu machen. Und

vielleicht auch sich selbst. Aber das war vorbei, dachte die Gejarn. So unglaublich das nach wie vor auch für sie selbst klang. ,, Erik…“ Der Arzt hob den Kopf und gab ein kurzes Brummen von sich, das nach einem ,,Ja“ klang. ,, Ihr sagtet mir einmal gesagt, es sei möglich, das Knochenstarre einfach… verschwindet.“ ,, Eden… dafür ist es fürchte ich, ein paar Monate zu spät.“ , seufzte er. ,, Ich will eure Hoffnungen nicht zerstören, aber…“ ,, Es ist Weg.“ Ein Scheppern folgte, als Zachary

aufsprang und dabei den Stapel aus Umschlägen, der sich vor ihm auftürmte, umstieß. Der Mörser, den der Arzt verwendet hatte rutschte ebenfalls vom Tisch und zerschellte am Boden. ,, Was ?“ , fragte Erik ungläubig. ,, Ich habe keine Schmerzen mehr. Es geht mir… besser, nein es geht mir gut wie selten.“ Sie sah von einem zum anderen und sah dort, was sie bereits halb erwartet hatte. Zweifel. ,, Eden.“ Cyrus musterte sie mit einem Ausdruck von Hoffnung und dem gleichen Unglaube. Natürlich vermuteten sie, sie hätte es vielleicht doch bereut, die Wahrheit gesagt zu haben und wollte es jetzt wieder verstecken. Nur Zachary

nicht. Der Junge schien sich jede Mühe zu geben, sich überhaupt nicht anmerken zu lassen, was er davon hielt. Aber darüber konnte sie sich später Gedanken machen. Eden wusste nicht mehr, wann sie sich das letzte Mal so Befreit Gefühlt hatte. So Überschwänglich… Statt einer Antwort hielt sie nur die Hand hoch und war einen Moment selbst fasziniert von der Leichtigkeit, mit der die diese wieder Bewegen konnte. ,, Götter…“ Aus Cyrus unsicherem Gesichtsausdruck wurde plötzlich ein Verschüchterter. ,, Und ich wollte dir grade noch nicht glauben.“ ,, Ich glaube es selbst nicht.“ , gab Eden nur zurück. ,, Vielleicht könnte ihr euch

das ansehen, Erik ?“ Der Arzt nickte sofort. ,, Das wollte ich sowieso.“ Einige Minuten später jedoch trat Erik sichtbar ratlos zurück. Er verzog skeptisch das Gesicht, bevor er langsam den Kopf schüttelte. ,, Ihr seid, soweit ich das jetzt beurteilen kann, mit Abstand die gesündeste Gejarn, die mir je untergekommen ist.“ , stellte er fest und ließ ihre Hände los. Eden hatte beobachtet, wie die Mine des Arztes sich beständig verändert hatte, während er Finger Abtastete, sie bat die Hände anzuwinkeln und sie hatte nur darauf

gewartet, das er sie bat, ein Stück zu laufen. Cyrus, saß praktisch auf der Kante seines Stuhls und musterte die kurze Prozedur mit einer Mischung aus Hoffen und Bangen. ,, Das heißt… ?“ , wollte er wissen. ,, Das heißt, das die Knochenstarre weg ist. So seltsam das ist Eden.“ ,, Vielleicht habt ihr euch von Anfang an geirrt ?“ , mutmaßte die Gejarn. Allerdings schien das kaum möglich. Erik erlaubte sich bei so etwas sicher keine Fehler, wenn es auch nur den geringsten Hinweis darauf gäbe. ,, Ist nicht bloß wichtig, das sie gesund ist ?“ , warf Zachary da ein. Der Junge

brach sein Schweigen und die unleserliche Mine zeigte ein breites Lächeln. Für Eden hatte es den Anschein, als würde er tief aufatmen. Sie wusste nur zu gut, wie sehr ihm das alles zu schaffen gemacht hatte. ,, Ich muss mich wohl bei dir Entschuldigen.“ , erklärte die Gejarn. ,, Du hast vorgestern gute Arbeit geleistet und…“ ,, Und vielleicht solltest du wirklich einsehen, dass ich kein Kind mehr bin ?“ ,, Darauf kannst du lange warten Kleiner.“ , lachte Cyrus. ,, Oder ?“ Eden jedoch blieb ernst. ,, Ab jetzt.“ , antwortete sie und überging damit den Wolf, der erneut einige Notizen machte.

Erik wollte wohl wirklich, dass er alles möglichst genau dokumentierte. Wenigstens würde sie nicht so bald als unfreiwilliger Testpatient für den Schiffsarzt enden. ,, Bleibt die Frage, was tun wir jetzt ?“ Lasanta war erst der Anfang, das war Eden klar. Und jetzt würde sie nichts daran hindern, auch weiterzumachen, bis sie sich Andres Kopf holen konnten. Es gab jetzt zumindest eine Stadt weniger, auf die der Herr von Silberstedt setzen konnte, auch wenn Jormund davon gekommen war. ,, Wir werden nach Vara zurück müssen, schätze ich.“ , meinte Cyrus. Eden schüttelte den Kopf. ,, Du glaubst

doch nicht ernsthaft, das Jiy so lange einfach auf uns wartet ? Ich glaube, sie hat das Warten genauso satt wie wir. Wir sollten versuchen, direkt nach Erindal zu ziehen. Wenn sie noch nicht da ist, taucht sie früher oder später dort auf. In der Zwischenzeit könnten wir einen Boten nach Vara schicken, nur für den Fall, dass sie tatsächlich noch dort ist.“ Cyrus schien einen Moment darüber nachzudenken, bevor er ihr mit einem Nicken zustimmte. ,,Gibt es eigentlich eine Spur von Jormund ? Wenn wir den Landweg nehmen, können wir nach ihm Ausschau halten. Weit kann er noch nicht sein.“ ,, Leider nichts.“ , antwortete Vance. ,,

Wir haben Lasanta auf den Kopf gestellt. Er hat die Stadt mittlerweile also garantiert verlassen. Jormund hatte schon immer gute Kontakte in alle Provinzen und es würde mich nicht wundern, wenn er dort eine Weile untertaucht. Und irgendetwas ausheckt. Ich zumindest würde mir diese Stadt nicht ungestraft wegnehmen lassen. Gefällt mir viel zu gut hier, dafür.“ ,, Ihr werdet uns also nicht begleiten ?“ ,, Irgendjemand muss die Stadt ja fürs erste verwalten, oder ?“ Er lachte herzhaft. ,, Auf meine alten Tage werde ich nochmal Fürst Cantons ehrenhalber. Wenn mir der Posten gefällt, könnt ihr ja bei der Kaiserin ein gutes Wort für

mich einlegen. Vielleicht bekomme ich dann auch einen Titel. Vance Livsey, Herrscher über die gesamte West-Sonnensee. König des Ozeans. Haha.“ ,, Und euer Plan hier die Schatzkammern zu plündern ?“ , fragte Erik. ,, Kaum der Rede wert, um ehrlich zu sein. Jormund hat sprichwörtlich den letzten Silberpfennig für seine… Sicherheit rausgeschmissen. Götter, ich werde erst einmal sehen, wo ich überhaupt Geld hernehme um diese Stadt am Leben zu erhalten. Vielleicht knöpfe ich fürs erste jedem Händler ein paar Zölle extra ab. Ist ohnehin nur legale Piraterie. Und damit habe ich

Erfahrung.“ ,, Dann ist es also entschieden.“ , stellte Cyrus fest. ,, Ihr bleibt hier und Sichert die Stadt und wir suchen Jiy, sofern sie nicht uns findet. Alles in allem… ich glaube das hätte alles viel schlimmer ausgehen können.“ Eden lachte, bevor sie den Wolf am Kragen packte und zu sich zog. Ihre Lippen fanden sich. Dem konnte sie nur zustimmen. ,, Könnt ihr zwei euch vielleicht wenigstens ein Zimmer nehmen ?“ , protestierte Vance. ,, Das kann sich ja keiner antun.“ ,, Der ist nur neidisch.“ , meinte Eden. ,, Pah. Soweit kommts noch. “ Der alte

Kapitän stelzte aus dem Zimmer. Wie wäre es damit : Vance Livsey, Schutzherr und Erlöser Lasantas, klingt das gut ?“ , rief er noch über die Schulter. Eden schüttelte nur den Kopf. Dieser Mann würde in der Tiefe seines Herzens immer der gleiche bleiben. Ob das etwas Gutes war, war wohl Ansichtssache. Zumindest würde Lasanta in den nächsten Monaten wohl eine interessante Zeit erleben. Ihr Ziel jedoch lag jetzt weiter im Südosten. Erindal lag an der Küste der östlichen Sonnensee und die Stadt zu erreichen würde einiges an Zeit in Anspruch nehmen. Doch darüber wollte sie jetzt grade nicht nachdenken.

Für den Moment fühlte sie nur unendliche Erleichterung. Sie zwinkerte Cyrus einen Moment zu, bevor sie ebenfalls aus dem Zimmer verschwand. Der Wolf folgte ihr bald. Sie hatte es vermisst seine Hände auf ihrem Körper zu spüren. Zwar hatten sie nach wie vor in einem Bett geschlafen, aber zusammen gewesen… Eden hatte versucht genau das zu vermeiden um die Wahrheit auch weiterhin zu verbergen. Jetzt nicht mehr…

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Terazuma Da hat Zachary noch einmal Glück gehabt, dass Eden an eine Spontanheilung glaubt! Alles andere hätte sie wohl zu sehr aufgebracht.
Hehehe... natürlich muss ihre Heilung auch gebührend gefeiert werden! Zu zweit versteht sich! XDDD
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Ab und an bin ich auch mal nicht fies ^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Terazuma Und vergiss nicht auf die vielen kleinen schwarz-weißen Luchsbabys, die Cyrus den letzten Nerv rauben werden! XDDD
LG Tera
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abschuetze Heilung auf Dauer?^^
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Das wäre auch die Frage ^^
lg
E:W
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