Kurzgeschichte
Rooibos - Eine Elefantengeschichte

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"Aus der afrikanischen Savanne erzählt!"
Veröffentlicht am 15. März 2015, 26 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Simon Käßheimer
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich bin Hobbyautor aus Leidenschaft, das Schreiben kam mal wie ein Löwenzahnschirmchen zu mir ins Zimmer und in meine Welt geflogen, Ich hab es aufgefangen und seitdem lässt es mich nicht mehr los. :-) Eigentlich war und bin ich gar kein so großer Leser aber am Schreiben bin ich irgendwie hängen geblieben. Macht mir einfach Spaß; besonders wenn die Geschichte Erfolg hat und anderen Freude bereitet und somit gefällt. :-) Ansonsten gibt`s noch ...
Aus der afrikanischen Savanne erzählt!

Rooibos - Eine Elefantengeschichte

Rooibos


von

Simon Käßheimer




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Es war Morgen in der Steppe der Südafrikanischen Savanne. Der schwache Tau der Nacht lag noch auf den Halmspitzen der Steppengräser und eben begann das Leuchten der aufgehenden Sonne am Horizont über den selben zu springen. Einsam und verlassen stand ein Rooibos, wie ihn die Einheimischen nennen, oder kurz ein Rotbusch in nicht all zu weiter Ferne und bildete das was man wohl einen lebenden Schatten nennen könnte. Ein ruhiges, lebloses

Schauspiel und dennoch konnte man sich diesem Ehrfurcht einflößenden Ritual wie immer nicht ganz entziehen. Ata der eben aufgewacht war, stand da und verfolgte dieses ihm seit seiner Geburt vertraute Schauspiel ein weiteres mal mit einer Mischung aus Langeweile und stiller Würde für die Natur; oder das Leben als solches. Dann tauchte er aber seinen Rüssel in den nahegelegenen Tümpel, saugte sich bis er seinen Durst gestillt hatte voll und blies dann den Rest, des sich in seinem Rüssel noch befindlichen Wassers, seinem kleinen Bruder Rasa ins Gesicht. Dieser, der offensichtlich noch nicht wach gewesen war, schaute erst ein wenig überrascht

und gequält drein und sagte dann: „Was soll das den Du, Du“, doch es fehlten im die Worte um den Satz zu vollenden denn er war noch keineswegs wach oder gar nur im entferntesten ausgeschlafen. Das merkte Ata sofort und entgegnete, noch ehe sein Bruder nur die Chance hatte das von ihm gesuchte Wort zu finden: „Werd erst mal wach, dafür war im übrigen auch die Dusche“. Rasa der merkte das er seine Chance vertan hatte, seinem Großen Bruder noch Paroli zu bieten, holte zu einem neuen Satz aus, wärend er sich schüttelte und sagte dann: „Das wäre auch sanfter gegangen, oder was mir noch lieber gewesen wäre - von

allein“. „Was ist den los?“ „Es ist Zeit aufzubrechen, also kühl dich noch mal ab und trink dich voll wir werden bald los ziehen solange die Sonne noch nicht voll am Himmel steht“, antwortete im Ata und lies dann seinen Bruder allein um zu den andern der Herde zu gehen. Wärend er am Tümpel vorbei ging, in Richtung der andern Elefanten, schaute er dem Licht der Sonne zu das bei jedem Schritt auf der Wasseroberfläche tanzte. „Heiß wird es heute wieder werden“, dachte er und schaute dann vom Wasser auf, in Richtung der nun schon fast ganz am Horizont zu sehenden Sonne. Was

würde der Tag wohl bringen? Ata wusste es nicht. Aber mit der kühlenden Dusche für seinen Bruder hatte der Tag schon mal gut begonnen; so konnte es weiter gehen.

Es wurde nicht spät am Morgen bis die Herde von Elefanten loszog und Ata war

mit seinem Bruder unter ihnen. Einen langen Weg hatten sie vor sich; vom letzen Jahr wusste Ata noch das sie den größten Teil der Savanne noch vor sich hatten. Inzwischen war es kurz nach Zwölf und die Sonne brannte schon mit starker Kraft. Ata stupste seinen kleinen Bruder neben sich gelegentlich mit dem Rüssel um zu sehen ob er auf die Berührung überhaupt noch reagierte. Rasa war noch ein sehr junger Elefant, im letzen Jahr geboren und noch nicht so kräftig in seinem Äußeren. Oft machte sich Ata Gedanken um ihn, die Savanne war ein hartes Feld für einen Elefanten und ihre Ansprüche wurden, oder schienen zumindest, von Tag zu Tag

mehr zu werden. Rasa mochte seinen großen Bruder, wenn er ihn auch Heute unsanft geweckt hatte so passte er doch auf ihn auf und sorgte sich um ihn. Ata zeigte es nicht gern, und oft, aber er war eben sein leiblicher Bruder und in solchem nicht so gut. Seit dem letzen Jahr als ihre Eltern umgekommen waren waren beide allein in der Steppe; die Herde war alles was sie hatten und sie waren mit ihr auf der Reise. Durch die Steppe stampfend wurden sie von den meisten Tierarten sehr respektiert; nur so mancher Gepard wurde mal frech oder ein Löwe suchte unter ihnen nach einem Schwachen. Rasa konnte das sein.

°°


Nun gab es unter den Elefanten der Herde auch weibliche Elefanten. Milo und ihre Schwester Zana waren die zwei hübschesten wohl unter ihnen. Milo hatte auch schon ein Auge auf Ata geworfen, aber dieser wusste davon nichts. Zana hatte es mehr der junge Rasa angetan und ein Elefant der Mos hieß. Sie konnte sich jedoch noch nicht recht entscheiden welcher ihr besser gefiel und wen sie mehr verehrte. Rasa und Zana kannten sich schon länger und waren beide fast

zur selben Zeit auf die Welt gekommen. Mos jedoch war etwas älter und durchweg ein staatlicher Elefant in seiner Erscheinung. Er besaß starke Beine und war auch sonst kräftig und gut gebaut. Sein Charakter jedoch war, wie meist in solchen Fällen nicht der Beste. Er war von sich eingenommen und ein Prahlhans aufgrund seines Äußeren. Das störte Zana obgleich er ihr, wie gesagt gefiel. Es begab sich dieser Tags das alle sich in der Savanne bei einer Rast trafen. Milo und Zana grasten neben Ata und Rasa und waren mit selbigem beschäftigt als Mos daher trabte und sich zwischen ihnen breit machte. Zana war natürlich

insgeheim erfreut darüber wärend es die anderen drei eher störte und sie sich durch ihn belästigt sahen. ,,Was willst du hier, wir hatten es grade so ruhig hierˮ, fragte Ata. ,,Ich will euch zeigen wer von nun an der Beste ist im Herdenkreis. ,,Warst du das nicht bisher schonˮ, fragte Ata spöttisch. ,,Du wirst es auch noch einsehenˮ, sagte Mos stolz und selbstüberzeugt. ,, Das bezweifle ichˮ, sagte Ata und wendete sich wieder seinem Grasbüschel zu an dem er grade genüsslich grasste. Zumindest versuchte er es. ,,Hoffen wir mal das du dich mit der Aufgabe nicht übernimmstˮ, erklärte Rasa zweifelsuchend. ,,Das werde ich nichtˮ, sagte Mos und ging erhobener

Weise davon.



,,Der wird sich wohl nie ändernˮ, stellte

Rasa fest. ,,Hoffentlichˮ, sagte Zana. ,,Du magst ihnˮ, fragte sie Rasa. ,,Ääääh nein, habe ich das gesagtˮ, stammelte Zana und lief eilig weg. ,,Und ob sie ihn magˮ, erklärte Rasa heimlich tief getroffen. Milo wusste es besser, sagte aber nichts. Wie hätte sie auch können. Stattdessen machte sie Rasa etwas Mut. ,,Sie mag einen anderen noch lieberˮ, erklärte sie ihm. ,,Noch ein Kraftstrotzender Rieseˮ, Rasa war tief verletzt. Milo merkte es und verstand. Zu offensichtlich waren seine Gefühle für ihre Schwester und zu groß sein Schmerz deswegen. ,,Ich hoffe, lieber kleiner Bruder, du lässt dich von solchen nicht

beeindruckenˮ, erklärte Ata - der seinen Bruder noch besser kannte. ,,Ich hoffe nichtˮ, sagte Rasa. ,,Was heißt ich hoffe nichtˮ, setzte ihm Ata den Dolch auf die Brust. ,,Es heißt ... es heißtˮ, Rasa stotterte. ,,Es heißt das du es doch tustˮ, vollendete Ata. ,,Jaˮ, gab Rasa gebrochen zu. ,,Kleiner Bruder, du bist so viel mehr als dieser Kraftprotz, willst du das nicht sehen, fragte Ata in gewohnter Stimme. ,,Ich will, und kann doch nicht soˮ, sagte Rasa schluchzend. ,,Hör jetzt aufˮ, sagte er. Milo stimmte dem zu. ,,Du bist ein toller Elefant wie du bistˮ,

erklärte sie. ,,Wieso sieht das dann deine Schwester nichtˮ, fragte er sie. ,,Nun ... nun.ˮ Milo fehlten die Worte und sie gab auf. Sie hätte gern gesagt: ,,Sie wartet noch auf den Richtigen.ˮ Aber das hielt sie nicht für klug. Klug - ja klug, das sind Elefanten. Und jeder der es bestreiten möchte ist falsch gewickelt. Milo ebenso wie manche andere ihrer Art. Aber Milo war zudem noch eine gute Elefantin und wollte Rasa nicht unnötig verletzen. Sie hielt es für klug mit ihrer Schwester über die Sache zu reden. Das tat sie den auch und suchte sie am Wasserloch hinter ihnen liegend,

wo sie sie vermutete. Dort war sie. ,,Peinlich nicht das alles vor Rasaˮ, fragte sie ihre große Schwester. ,,Jaa, peinlich - entgegnete diese spöttisch.ˮ ,,Peinlich das du es Rasa nicht sagen kannst das du ihn magst. Du würdest und hättest ihm viel Leid und Kummer schon erspart - heute wie sonst. ,,Mag er mich denˮ, fragte Zana ihre Schwester. ,,Natürlich.ˮ ,,Und wie.ˮ Zana war glücklich, das hatte sie nicht erwartet und wollte es alles wieder gut machen. Sie ging zu Rasa und die beiden kamen sich plötzlich sehr nah. Mehr will ich darüber nicht mehr verraten. Ata jedoch wusste was er an Milo fand. Er tat sich genauso schwer wie sein Bruder und

doch - eines Tages fanden sich auch diese zwei. Es dauerte noch etwas. Elefanten sind vielleicht schlauer als Menschen aber vielleicht können wir hiervon etwas schönes lernen und das wäre doch wünschenswert.

Copyright

Text und Illustration:



2015 © Simon Käßheimer

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Hörbuch

Über den Autor

Buhuuuh
Ich bin Hobbyautor aus Leidenschaft, das Schreiben kam mal wie ein Löwenzahnschirmchen zu mir ins Zimmer und in meine Welt geflogen, Ich hab es aufgefangen und seitdem lässt es mich nicht mehr los. :-)
Eigentlich war und bin ich gar kein so großer Leser aber am Schreiben bin ich irgendwie hängen geblieben. Macht mir einfach Spaß; besonders wenn die Geschichte Erfolg hat und anderen Freude bereitet und somit gefällt. :-)

Ansonsten gibt`s noch zu sagen über mich das ich einfach gerne kreativ bin und was versuch aus der mir gegebenen Lebenszeit zu machen. Sei es nun Kunst, Musik, Schreiben ( in vielfältiger Weise ) o.w.a.i.. Ich schau aber auch gern einfach mal `nen Film an oder hör bis zum abwinken Musik wenn ich nicht grad mit Freunden und Bekannten was mach oder unternehm.

Mehr noch über mich und meine Person - siehe: http://www.simonkaessheimer.de

Achso: ,,Meine Texte hier sind größtenteils unlektortiert eingestellt ( nicht quergelesen ) also bitte habt Nachsicht mit mir diesbezüglich!" Rechtschreibtips und konstruktive wohlwollende Kritik dieser Art aber immer erwünscht bis gewollt.

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