Niemand ist ganz Allein...Teil 3
Alles,was Antonio vom Therapeuten gefragt wurde,ist gegen ihn verwendet worden und so kam es,dass notgedrungen die Wahrheit nicht mehr so ganz zu stimmen schien.
Z.B.,warum er dort sei und wie lange er schon keinen Alkohol mehr konsumiert habe,aber das konnte Antonio nun wirklich nicht mehr genau wissen.
Der Therapeut---,Frank hieß er---,rief natürlich bei Antonio´s Betreuerin an und die sagte ihm,dass Herr de Rosa,also Antonio,erst seit zwei Monaten
keinen Alkohol mehr trank.Er wurde dann zum Teamleiter zitiert,der ihn daraufhin zur Rede stellte.
Antonio stand kurz vor dem Rauswurf aus der Reha-Klinik.
Dann aber,hallo,...ging die Therapie erst richtig los,in Form einer speziell auf ihn zugeschnittenen Spezialtherapie,im Beisein von Frank.---Und was für eine!
Er durfte an keiner anderen Sitzung oder Therapie mehr teilnehmen und das für eine Woche.Er war sozusagen ohne Beschäftigung.Aber jeden Tag musste er zum Teamleiter.
Im Nachhinein betrachtet war es für Antonio die beste Therapie
überhaupt,denn sie hat ihm den entscheidenen Impuls und die Einsicht gegeben,die er bräuchte.
Jeden Tag musste er schriftlich sich zu Themen äußern,die vorher mit ihm ausgearbeitet wurden.---Oh,Mann!
Zu diesem Zeitpunkt wollte er die Therapie definitiv abbrechen,wurde aber von seiner Betreuerin ermutigt,durchzuhalten,denn ein Abbruch hätte garnichts gebracht,...im Gegenteil,--die Krankenkasse,die ja der Träger war,hätte ihm viel Ärger gemacht.
Er war am Boden zerstört,--Gott sei Dank baute ihn seine Betreuerin jedesmal wieder auf.
Das scheint wohl der Sinn einer Reha zu
sein,dass man erst den Kopf freigemacht bekommt,um dann neuen Input zu bekommen,eine Art Gehirnwäsche,wenn man so will.
Ein Funke hätte genügt und alles wäre aus gewesen.
Das Leben ist ereignislos,wenn man nichts dagegen tut.
Langsam kehrte das Leben in ihm zurück und nach einer Woche durfte Antonio wieder an allen Aktivitäten teilnehmen.Er war aufgenommen worden ins Team.--Die eigentliche Therapie begann.....
Jetzt konnte es losgehen und er kam damit seinem Ziel,trocken zu werden,ein gutes Stück näher.
Oder sollte man sagen,geheilt?
Schnell freundete er sich mit einigen Mitpatienten an und so ergab es sich,dass man zusammen runter nach Bad Fredeburg ging,um einzukaufen,einen Kaffee zu trinken und es wurde ein Ritual,immer Samstags ging es in den Supermarkt.
Meistens war es "Comet",so hieß das Kaufhaus und dort bekam man Kaffee ohne Ende.Auch Netto und viele andere Geschäfte waren dort.
Er fühlte sich sichtlich besser,auch körperlich ging es bergauf.Nur die Strecke von der Klinik bis ins Dorf war doch etwas weit und man beschloss,mit dem Taxi zu fahren.--Kostete für 4
Personen pro Fahrt nur 5,-€.--Ging doch.
Und so vergingen die Tage,bis er dort den Unfall hatte und danach auch noch krank wurde....
Die Krankheit stellte seine Reha in frage.