Romane & Erzählungen
Erinnerungen

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"In Erinnerungen geworfen, und man weiß nicht warum"
Veröffentlicht am 28. Dezember 2014, 34 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Ich bin eine kreative, nachdenkliche Person. Ich denke über alles nach, was mir in die Quere kommt, und verwerte die Informationen, die ich in mir aufnehme. Alles wird verwertet irgendwie. Ich bin eine scheue Person, wenn ich auf fremde Menschen treffe, aber unter meinen Freunden kann ich die Stimmung aufbringen und mich auch schon mal etwas daneben benehmen. Ich genieße das Leben, soweit es geht und erfreue mich an den Kleinigkeiten des ...
In Erinnerungen geworfen, und man weiß nicht warum

Erinnerungen

Wo bin ich?

Ich lief diesen scheinbar endlosen Gang entlang. Durch die nächtliche Dunkelheit rannte ich voller Furcht. Am Ende erkannte ich einen hellen, weißen Lichtfleck. Das Ende? Der Ausgang? Irgendetwas hielt mich plötzlich zurück weiter zu laufen. Meine Beine gehorchten mir nicht mehr und blieben abrupt stehen. Jetzt erst blickte und griff ich um mich. Der Gang war nur knappe anderthalb Meter breit, aber nach oben hin, schienen sie in die Unendlichkeit zu greifen. Fühlen konnte ich sie nicht und es verdunkelte sich immer mehr. Ich schaute in ein schwarzes Loch. Mein

Blick wanderte die Wände entlang, die mit Verschnörkelungen verziert waren, sowie solche die sich auf den alten Holzmöbel befanden, sowie diese, die sich auf meinen Holzmöbeln befanden. Es sind die selben. Ich berührte noch immer unbewusst die Wände und spürte die Nässe und die wachsenden Algen unter meinen Händen. Zu meinem Erstaunen aber, war der Boden trocken und ohne pflanzliche Lebewesen. Dann bemerkte ich die Kälte, die mich umschlang, den leichten Luftzug, der durch den langen Gang zog. Ich schaute aus Neugier nach hinten und entdeckte eine dritte Wand, die sich direkt hinter mir befand. Aber... Wie ist das nur

möglich? Ich bin doch eben noch minutenlang in Richtung Lichtfleck gelaufen... oder etwa nicht? Wo bin ich nur hier? Wie bin ich nur hier her gekommen? Ich versuchte mich an den Tag zuvor zu erinnern, um vielleicht dann eine Antwort auf meine Fragen zu finden. Was ist bloß passiert?

Die erste Erinnerung

Das Abendessen mit meinen beiden Kindern und meinem Mann kam mir sofort in den Sinn. Er hatte einen Schweinebraten mit brauner Bratsoße und Bratkartoffeln gekocht. Mmmmmh... war das lecker! Danach aßen wir das selbstgemachte Erdbeereis und den Streuselkuchen mit Puddingfüllung. Natürlich alles selbst gemacht, von meinen wunderbaren Töchtern! Ein Lächeln huschte mir über meine Lippen als ich an meine 16-jährige Lucy und Elise dachte. Ich liebe sie und ihre Backkünste! Ich würde alles geben, damit sie nun bei mir

wären! Nach diesem herrlichen Abendessen gingen mein Mann, Eduard, und ich in unser Schlafzimmer und er überraschte mich total. Nach innigem Spaß und einer entspannenden Massage mit beruhigender Musik, schlief ich ein – mein Mann schaute zu der Zeit nach Elise und Lucy, ob alles in Ordnung sei – und ich erwachte dann hier. Nur warum? Wie kam ich bloß hierher? Die Nächte sind doch nicht so unendlich lang. Ist die Zeit etwa stehen geblieben? War das Abendessen wirklich gestern? Ich hoffe nur, dass mit Eduard und den Kindern alles in Ordnung ist... Ich hoffe, es geht ihnen gut...

vom Schleier umhüllt

Nach dem sich meine Gedanken wieder zusammengefunden hatten und nicht mehr nur Fragen herumirrten, versuchte ich meine Beine wieder zu bewegen. Sie waren starr vom langen rum stehen, aber sie ließen sich wieder kontrollieren! Na ein Glück! So ging ich diesmal langsam voran, ich tastete um mich, in der Hoffnung eine Tür oder eine Abzweigung zu finden, die mich sofort an einen Ausgang brachten. Jedoch auch nach längerem suchen, hatte ich nichts dergleichen gefunden. Die Brise wurde immer kälter und ich fing richtig zu zittern an. Ich hatte ja keine Schuhe und

bekleidet war ich auch nur spärlich in meinem Nachthemd, in dem ich jede Nacht schlief. Ich ging so ewig lang weiter, irgendwann schloss ich die Augen und ging so voran. Ich versuchte mir vor meinen Augen meine Familie vorzustellen, Hundewelpen, und sonstige Dinge in der Hoffnung, es erschiene wenigstens etwas davon vor mir. Doch vergebens, das einzige was ich entdeckte, als ich meine Augen wieder öffnete, war ein roter Schleier, der mich umgab. Ohne Vorahnung fing alles sich um mich herum an zu drehen, die Dunkelheit wurde von dem roten Schleier eingesogen und mein Kopf dröhnte. Plötzlich lag ich auf dem Teppich in

meinem Elternhaus. Auf dem rot- schwarzen Teppich, der vor unserem Kamin im Wohnzimmer lag. Wie...was ist hier nur los? Warum bin i... Mein Gedankengang wurde von der Stimme meiner Mutter unterbrochen. „Was willst du eigentlich noch hier? Warum kannst du mich und Lucinda nicht einfach in Ruhe lassen und deiner Wege gehen?“, schrie sie jemanden an. „Ich liebe dich! Und ich liebe Lucinda!“, erwiderte eine ruhige männliche Stimme. Mein Vater. War das hier

wirklich...? Doch auch dieser Gedanke wurde von einem zerberstendem Fenster unterbrochen. Das Fenster befand sich hinter mir. Eine maskierte Person mit einer Pistole in der Hand und einem Stoffsack stieg ein. Ein Einbrecher! Sah er mich nicht? Nein das tat er nicht, ich schien unsichtbar zu sein, denn er pirschte sich Richtung Streit an und streifte mich dabei, ohne eine Regung zu zeigen, dass er jemanden gestreift hatte. Angst kroch aus meinem Magen hoch in meinen Hals und schnürte ihn mir zu. Ich hatte Schwierigkeiten zu atmen. Dann hörte ich einen Schuss, einen Schrei, ich sah

Blut fließen. Es ist tatsächlich der Mord meiner Eltern.... Warum war ich nur hier? Aber... was das wirklich passiert? Warum träumte ich so etwas? Meine Eltern wurden damals in meiner Kindheit umgebracht, ja, aber niemand wusste wie, und die Kripo hatte es nie herausgefunden. Sie wurden mit jeweils einer Schusswunde im Kopf aufgefunden, ein zerbrochenes Fenster im Wohnzimmer, aber keine Fußspuren, keine Fingerabdrücke, keine Hinweise auf irgendeinen Menschen, der dort gewesen sein sollte. Noch ein Schuss war zu hören, noch

mehr Blut, das floss. Ich versuchte in die Richtung zu kriechen, in der meine Eltern sich gestritten hatten, und schon kam der Einbrecher mir entgegengelaufen und sprang schwungvoll wieder aus dem Fenster. Er hatte nichts mitgenommen, er hat nur meine Eltern umgebracht.... Aber warum? Plötzliche Trauer stieg in mir hoch und als ich die Leichen meiner Eltern sah, fing ich an hemmungslos zu weinen. Und ich weinte in den Fliesenboden hinein und schrie vor lauter Trauer und Schmerz, bis ich plötzlich wieder in den roten Schleier gehüllt wurde und mich

liegend auf dem steigernden Boden, in dem scheinbar endlosen Gang wiederfand....

Entflammt

Ich rappelte mich wieder auf und hatte ich das Gefühl und das Bedürfnis, dass ich weiter laufen musste. Der Lichtfleck schien nun weiter entfernt zu sein, oder wurde er einfach nur kleiner? Was geht hier nur vor sich? Ich ging nur wenige Schritte voran und auf einmal flammte paar Meter vor mir eine Kerze nach der anderen auf. Es trieb mich dazu hin zu laufen und zu schauen, was dort gerade vor sich ging. Bei dem flammenden Kerzen angekommen, erkannte ich, dass sie eine Tür umrahmten. Eine einfache Tür aus Birkenholz. Was sich wohl dahinter befinden wird? Die

Freiheit? Ich griff nach dem metallenen, kalten Türknauf und drehte ihn langsam, bis die Tür sich knarzend öffnete. Es fühlte sich an, als würde mich jemand in diesen düsteren Raum hineindrücken und die Tür fiel knallend ins Schloss. Ich erschreckte mich zu Tode und meine erste Reaktion war, zu überprüfen ob sich die Tür wieder öffnen ließ und das tat sie. Ein Glück. Aber...? Was soll ich in diesem Raum hier, warum fühle ich mich trotz düsterer Atmosphäre hier so wohl. Neben mir erschienen wieder die flammenden Kerzen, die eben noch die Tür umrahmt hatten. Nun umrahmen sie

ein Gemälde, das mir vorerst unbekannt vorkam. Doch nach genauerem hinsehen, blickte ich die Augen... meiner selbst! Es ist das Gemälde, das Eduard am ersten Tag, an dem wir uns kennen lernten, gemalt hat! Er sagte, ich sei die schönste Frau, die ihm in den letzten Wochen über den Weg gelaufen sei, und deshalb habe er ein Gemälde von ihr erstellt. Mit Ölfarben hatte er das Meer als Hintergrund genommen und mich in einem leichten Tuch gehüllt gemalt. Die Sonne ging langsam in einem tiefen rot unter und ich stand nur lächelnd da mit einem Funkeln in den Augen. Als ich ihn fragte, warum er mich gerade so gemalt habe. Antwortete er

nur, ich will dich so sehen, das Lächeln auf deine Lippen zaubern und das Funkeln in deine Augen bringen. Er berührte daraufhin mit einer zarten Bewegung meine Wange und zauberte mir so tatsächlich ein Lachen ins Gesicht, Er lachte zurück und so lud er mich auf ein Abendessen am Meer ein und kaufte mir besagtes Tuch aus zarter roter und grauer Seide. Wie schön es doch ist, wieder an so etwas erinnert zu werden. Dieser Tag war leider ganz weit in mein Gehirn gerutscht und ich habe schon lange nicht mehr an dieses Gemälde geschweige denn an diesen einen Moment gedacht. Es war

schön, dieses Gemälde wieder vor Augen zu haben. Es entfachte die Liebe zu Eduard neu in mir. Sie flammte auf, genauso wie die Kerzen es vorhin taten.

Der absturz

Wieder fand ich mich urplötzlich im endlosen Gang wieder. Er war heller, das Ende schien nun näher als zuvor und der Lichtfleck größer. Hatte ich eine Chance von hier weg zu kommen? Es schien so. Hoffnung stieg in mir auf, doch ich ließ sie nicht übermütig werden, man konnte nicht wissen, was jetzt noch alles auf mich zukam. Denn vorhin war der Ausgang weiter entfernte und jetzt ist er näher, dabei bin ich nur wenige Meter weiter gegangen und keine Kilometer. Ich schritt also wieder vorsichtig voran, noch immer in Gedanken bei meinen Kindern und meinem Mann. Das Lächeln

verschwand jetzt nicht mehr so schnell von meinen Lippen. Die flammende Tür hinter mir lassend, ging ich dem Ende immer näher entgegen und hörte eine Uhr ticken. Es klang nach einer alten Standuhr, die man noch aufziehen musste. Das Ticken lag schwer im hallenden Gang und blieb in meinen Ohren hängen. Es rief Erinnerungen in mir wach, doch ich konnte in meinem Kopf nicht genau erkennen, welche es sein sollten. Ich musste mich mehr anstrengend, weiter in meinem Kopf herumwühlen. Dennoch blieb ich beständig in Bewegung, denn ich hatte das dumpfe Gefühl, dass die Zeit mir davon lief. Schmerzen schossen mir

plötzlich durch meine Glieder und ich stolperte und saß plötzlich in einem abstürzendem Flugzeug. „Achtung, liebe Passagiere, bitte folgen Sie den Anweisungen der Stewardess.“, kam durch den Lautsprecher des Flugzeugs. Ich war auf einer Geschäftsreise unterwegs nach London. „Die Turbine des Flugzeuges ist ausgefallen. Ich werde nun versuchen auf dem Meer notzulanden“, kam die letzte Durchsage mit der ich auch wieder im Gang lag. Eine sehr kurze Erinnerung diesmal. Den

Rest hatte ich ausgeblendet, ich konnte mich an weitere Ereignisse kurz vor und kurz nach dem Aufprall nicht mehr erinnern. Ich wusste nur, dass ich im Krankenhaus aufgewacht war und meiner besorgten Familie in die Augen blickte. Weiteres blieb ausgeblendet.

gelbe feder

Was ging hier bloß vor sich? Wo war ich hier nur gelandet? Schlafe ich vielleicht auch nur, und mein Gehirn rekonstruiert verschiedene Erinnerungen? Aber warum? Der Ausgang schien nun greifbar nah, doch noch eine Kleinigkeit ließ meinen Blick aufgreifen. Ich lief zu dem Gegenstand hin und stand auch nun unmittelbar vor dem Ausgang. Den Gegenstand ansehen oder den Ausgangen nehmen? Irgendwas drängte mich dazu, den Gegenstand genauer an zu sehen. Es war eine Ente. Eine Ente, die mich an

den schönen Somemrtag erinnerte, an dem ich mit Elise im Park spazieren gegangen waren. Es war ein Sonntagmorgen und uns trieb es in den Park zu dem wunderschönen See, an dem sich viele Enten rumtrieben. Sie waren die Elises Lieblingstiere, das sie mir auch dann dort erzählte. Wir sprachen an dem Tag nicht viel, sondern saßen einfach nur beim See, fütterten die Enten und genossen das gute Wetter. Es fühlte sich befreiend an. Später als wir wieder zuhause waren, erzählte Elise von einer ganz bestimmten Ente, die auch mir schon aufegefallen war. Nämlich war eine dabei, die eine gelbe Feder besaß, eine ungewöhnliche Feder für eine Ente.

Und die Ente, die ich nun in der Hand hielt, war die, die wir im Park gesehen habe. Auch als Elise dann in ihrem Zimmer für viele lange Stunden verschwand, kam sie voller Freude zu uns gerannt und rief : „Kommt mit! Ich will euch etwas zeigen!“ So gingen wir zu viert in Elises Zimmer, in dem sie uns „Gelbe Feder“ auf ihrem Piano vorspielte. Sie hatte ein Lied komponiert, an Gedenken, an diese wundervolle Ente, die ihr so sehr gefiel.

vereint

Da das Ende unmittelbar vor mir war, ging ich nun glücklich und zugleich mit Sehnsucht und Trauer in den Ausgang hinein. Ich blickte nochmal kurz zurück und entdeckte sie Tür, den roten Schleier, die Stelle, an der ich lag, und natürlich die Ente. Ich verließ diesen Gang und... blickte in die freudigen Gesichter meiner Familie. „Doktor! Sie ist erwacht!“, rief Lucy aufgeregt. Ein Mann in einem weißen Kittel kam heran. Jeder lachte und weinte. Wo war

ich bloß? Warum stand da ein Doktor? Bin ich im Krankenhaus? Warum nur? „Willkommen zurück, Frau Evans!“, begrüßte mich der Herr im weißen Kittel. „Zurück wovon?“, fragte ich verwirrt. „Sie lagen 3 Monate im Koma, nach ihrem Flugezugabsturz!“, antwortete er und notierte eine Dinge auf den Blätter seinen Klemmbretts. „Du lebst...“, weinte Eduard. „Ich lebe...“, stellte ich fest.

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Über den Autor

Mexiine
Ich bin eine kreative, nachdenkliche Person. Ich denke über alles nach, was mir in die Quere kommt, und verwerte die Informationen, die ich in mir aufnehme. Alles wird verwertet irgendwie. Ich bin eine scheue Person, wenn ich auf fremde Menschen treffe, aber unter meinen Freunden kann ich die Stimmung aufbringen und mich auch schon mal etwas daneben benehmen. Ich genieße das Leben, soweit es geht und erfreue mich an den Kleinigkeiten des Lebens.

Die Musik ist meine Essenz. Meine Basis zum schreiben und zum Leben

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