Journalismus & Glosse
Die Kunst in Zeiten des Hasses

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"Die Kunst in Zeiten des Hasses"
Veröffentlicht am 28. Dezember 2014, 6 Seiten
Kategorie Journalismus & Glosse
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Über den Autor:

Hum... Ich habe Troja brennen sehen...soll ich noch mehr sagen? Aber nachdem der Rauch sich verzogen hatte, musste ich die langen Jahrhunderte standesgemäß hinter mich bringen und so gewöhnte ich mir an, viele gute und auch mal weniger gute Bücher zu lesen, Musik zu hören und zu machen, im Garten zu pütschern, zu schreiben...Jau, das wär's dann mal.
Die Kunst in Zeiten des Hasses

Die Kunst in Zeiten des Hasses

Die Welt ist in fürchterlicher Unordnung, Wutmenschen bekämpfen einander um fragwürdiger Prinzipien willen, Kinder werden missbraucht, geschlachtet, kennen in diesen von Krieg und Verfolgung bestimmten Zeiten keine Ruhe- wenn sie denn überhaupt mit dem Leben davon kommen. In den Krisengebieten der Welt, aber auch in God’s own land. Da mutet es auf den ersten Blick seltsam, anachronistisch an, dass in Donezk weiterhin— Opern aufgeführt werden. Unter den denkbar schlechtesten Bedingungen, so gibt es etwa keine passenden Kulissen mehr und

die Mitarbeiter, Techniker wie Künstler, haben schon seit längerem keine Kopeke mehr in natura gesehen. (Gibt es die überhaupt noch? Mal nur so am Rande gefragt) Und dennoch stehen sie Abend für Abend, auch bei 40° Fieber und im eiskalten Bühnenraum, auf den Brettern, die ihnen immer noch die Welt bedeuten, und entführen die Bevölkerung wie auch sich selber in die Welt des schönen Scheins. In die Welt der großen Oper. Das Ensemble ist zusammengewürfelt, aus der Ukraine, aus Russland und sonst woher, und sie singen und dirigieren und spielen auf ihren Instrumenten, was die Herren

Verdi, Schostakowitsch, Tschaikowsky, Bizet, Mozart und andere ihnen zu bewahren gegeben haben. Warum tun sie das? Der russische Sänger des „Rigoletto“ drückt es einfach und deswegen so bewegend aus: „Kultur ist in Donezk jetzt das Allerwichtigste. Nur das Schöne rettet die Welt.“ Auch das ist eine Weihnachtsbotschaft. Und weiß der Himmel keine unfrohe, findet eure principessa. Auch wenn die Kunst nicht viel bewegen kann- sie bewegt doch. Die einen oder anderen, die vom Menschsein mehr vertstehen als

die Schlächter dieser Welt.

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Hörbuch

Über den Autor

cassandra2010

Hum... Ich habe Troja brennen sehen...soll ich noch mehr sagen? Aber nachdem der Rauch sich verzogen hatte, musste ich die langen Jahrhunderte standesgemäß hinter mich bringen und so gewöhnte ich mir an, viele gute und auch mal weniger gute Bücher zu lesen, Musik zu hören und zu machen, im Garten zu pütschern, zu schreiben...Jau, das wär's dann mal.

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cassandra2010 
Je suis Charlie , donc je suis…

et je reste LIBRE!!

Dieses Scheißislamistenpack soll der Allahseibeiuns holen… oder die Polizei zusammenschießen.

Ich nehme jede tote IS- Ratte mit klammöffentlicher Freude zur Kenntnis

Vive l’Occident libre, vive l’esprit, vive la satire!!!

Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
laBruni 

*****
carla
Vor langer Zeit - Antworten
DoktorSeltsam Sicher eine der schönsten Weihnachtsbotschaften in diesem Jahr. Gleichwohl muss ich mein Brüderchen Peter leicht korrigieren: Frau Netrebko wurde nicht kritisiert, weil sie Geld gespendet hat, sondern weil sie es dabei für angeraten hielt, die Flagge der Separatisten zu schwenken. Sie sagte hinterher, sie habe nicht gewusst, was das für eine Flagge gewesen sei. Ich bin geneigt, ihr zu glauben.

Dok
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 

Ach ja, la Netrebko... sie ist a weng naiv. Und zugenommen hat sie ja auch, leider. Singen kannse aber noch!

Dir zum Dank ein Juwel, gesungen von einer meiner Lieblingssopranos:
http://youtu.be/jIW_2VObIsA?list=RDNgbVDmrRSug

Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin "Wo man singt da lass dich ruhig nieder, ..."
Nur im Westen muss sich die Netrebko verteidigen, weil sie eine Million Rubel für dieses Ensemble spendete ... ist doch pervers ... oder?
Da wärmt jemand die Herzen mit Kunst und Musik und der andere schaltet Gas und Strom ab! Zuviel Wärme ist ja auf Dauer auch nicht so gesund ... weiß man doch ...
Gut, dass du es schriebst, Cassy!
Liebe Grüße
Peter
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 

Da, da, Pjotr!

Aber sie hat es ja auch, gell? Doch die schöne Geste wärmt, das Herz wie den Hintern.

Dir zum Dank eine Nebbe:
http://youtu.be/o6BZkvHDNsg

Do swidanja!
Cassy Priamowitschowa
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Das ist doch mal wieder ein schöner Weihnachts-Artikel.

Amtlich gibt es Kopeken noch, in Rußland und (mit ähnlichem Namen) in der Ukraine. Ob sie aber im Tagesgeschäft noch eine Bedeutung haben ...

Selbst musikalisches Erbe kann man übrigens so zusammenstellen, daß das Publikum die Fäuste ballt. Ich hab das mal in Tbilissi erlebt, wir Ausländer wußten gar nicht, was da gespielt wurde.

Danke für den Text,
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 
Tscha, Gerd, spät kömmt er, doch er kömmt... der lange Weg entschuldigt wohl sein Säumen, ähem.

Und dir etwas zum Fäuste ballen:
http://youtu.be/PvP2nON0KnY?list=PL1JiMbjKuAGokyXwo6rJ0yI5aWGZDUrJb

Da hüpft die Heugabel sofort in die Hand des Sansculotten

Cassy de Gouges
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Na na ... also lange halte ich derlei nicht aus, aber so sindse halt, die pathetischen Mamasöhnchen Italiens. O teure Muhutter, ... schmalzlockig und völlig humorfrei sowas.
Da lob ich mir, was mein Radio heute früh gleich nach meinem Aufstehen am Mittag von sich gab: das Wiener Neujahrskonzert. Für mich die rechte Mischung von Eleganz, Kitsch und Witz.

Falls ichs nicht schon sagte, aber man kanns ja in unbegrenzter Menge gebrauchen: Ich wünsch Dir alles Gute!
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 

Daaaaaaaaaaaaaaaaaaaanke! Dir natürlischhhhhhhhh auch

Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
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