Gast Die Angst vor allem lässt die Liebe erkalten. Die Angst, um mal nur ein Beispiel zu nennen, an ein simples sprachlich bedingtes Missverständnis sich glauben zu trauen. Da ich weiß oder es gelernt habe, dass linguistisch sehr viele Missverständnisse entstehen, machte ich mich auch daran, folgendes zu lernen: Sobald ich mich durch einen geschriebenen oder gesprochenen Satz von jemandem, den ich liebe, gekränkt fühle, dass ich mich dann zuerst zugunsten des Anderen zu HOFFEN traue, dass ich MICH zugunsten dieser anderen Person in ihr geirrt haben könnte. Dass ich einen Satz von ihr (der anderen Person) lediglich falsch, und mir zur Kränkung gereichend, fehl interpretiert haben könnte. Mich nämlich zu vergewissern, wie der Mensch, der, von dem ich meine, dass er mich liebt, diesen Satz vielleicht ja auch ganz anders gemeint haben könnte! Hiernach stellt sich oft heraus, dass er genau gegenteilig, also als Kompliment gemeint, nur halt kreativ und unüblich formuliert war. Erst nach diesem speziellen Aufbringen von gelerntem Mut - besonders in der jungen ersten Verliebtheitsphase ist dieser Mut goldwert, da man verückter Weise gleichzeitig - tiefenpsychologisch erklärbar - unbewusst fast süchtig danach ist, durch den Anderen gekränkt zu werden, um ebenfalls unbewusst einen Grund zu finden, lieber wieder abzuspringen, als sich auf dieses große Wagnis: Liebe einzulassen -, kann man nach einem bloßen Sich-vergewissern feststellen, oft, dass die Liebe des Anderen gar nicht erkaltet ist. Dass man dies lediglich vorschnell aus einem bestimmten Satz oder Gespräch zu schnell und bereitwilig fehl interpretiert hatte.. Hätte man sich aber nicht vergewissert, dann würde eine Fehlinterpretation die nächste ergeben und man würde in der Annahme und Selbstlüge weiter leben, der Andere sei es nicht wert gewesen, deshalb und deshalb, und seine Liebe sei nicht echt usw. Eigenverantwortung ist hier, in der Liebe, ganz schön gefragt und ohne die Charaktergröße der Demut, die in dem Fall bedeutet, stets in Erwägung zu ziehen, sich lieber selber, zugunsten der anderen Person, in ihr geirrt zu haben, läuft es in der Liebe nicht wirklich weiter. Beispiel: "Deine Zeilen machen mir zu schaffen.", kann leicht falsch verstanden werden, die Schreiberin meinte damit etwas ähnliches wie, wenn man tief beglückt sagt, "du machst mich fertig!" Oder "umwerfend" klingt eigentlich negativ, ist aber in unserem Sprachraum als Kompliment gedacht. Wenn jemand diese Worte oder auch andere Beispiele gibt es viele, weil er Ausländer ist oder aus einem anderen Bundesland, verkehrt herum versteht und sich nicht vergewissert, wie sie eigentlich(!) und wie sie in der Wahrheit des Herzens gemeint waren, der kann dann leicht zu einer Fehlinterpretation gelangen und sich einreden, die andere Person, von der man dachte, sie liebt einen doch auch, würde offenbaren, dass ihre Liebe offensichtlich nicht vorhanden oder erkaltet sei, was auch immer. Was aber erkaltet ist, ist oft der Mut, die jeweilige Wahrheit zu erfahren, will heißen, sich einfach rück-zu vergewissern. Das, lieber Fred, hast jedenfalls du schon mal nicht getan. Deine Angst, so wie sie jeder auf eigene Weise irgendwo hat und unbewusst pflegt, möge gestreichelt, getröstet und ein Stück weit geheilt werden. Sie, fiel mir bei dir bereits in einem deiner ersten Bücher auf, die ich vor Jahren las. Jetzt noch einmal im wirklichen Leben. Es sei denn, ich habe mich zugunsten geirrt ;) LG Elisabeth Katharina |
pepe50 Vielen lieben Dank für den umfangreichen, psychologisch wohl durchdachten und tiefgründigen Kommentar, liebe Lisakarina, wobei mir der letzte Satz sehr sympathisch ist und meiner inneren Überzeugung am Nächsten kommt. Es wäre nicht das erste Mal, dass ich den Eindruck habe, dass die Psychologen etwas komplizierter machen als es in Wirklichkeit ist - was Du aber bitte nicht auf dich beziehen sollst - aber es ist die Basis. Für die Liebe gibt es keine Norm und doch unterliegt sie unverkennbaren Eigenschaften und Eigenarten die sich aber nur dann entfalten können, wenn man sie bedingungslos zulässt. Der größte Kontrahent der Liebe im zwischenmenschlichen Bereich, ist der Kopf. Er macht auf Bedenken aufmerksam und schürt möglicherweise die Angst, dass die Liebe evtl. nur einseitig sein könnte oder nicht in gleichem Maße erwidert wird usw usf - LG Fred |
Gast Doch "geirrt", in dem Sinne, wie ich es schon sagte. Rein "theoretisch", also nur vom Kopf her zog ich dies oder das in Erwägung, von Bauchgefühl her zum Glück nicht. Denn das, was dich auszeichnet und gerade deine charakterlichen Stärken betont, kann zwar meinen Kopf für ein jeweils ein paar Augenblicke, aber nicht oder kaum mein Bauchgefühl trügen. Denn dieses funktioniert oft besser. |
Gast Wie erfrischend zu erfahren, lieber Fred, dass ich mich in zumindest einem Punkt geirrt hatte: Dass angeblich Angst in dir es nötig haben könnte, gestreichelt und getröstet zu werden. Das las ich, wie schon gesagt, wenn auch von mir falsch interpretiert, zusätzlich aus einem deiner damals veröffentlichten Bücher heraus. Mir war, als habe so eine damalige Angst dich daran gehindert, dich bei einer früheren Gefährtin zu vergewissern, wie sie dies und das eigentlich in Wahrheit gemeint haben könnte. So übertrug ich diesen evtl. falschen Eindruck von damals wohl ebenso fälschlicherweise ins Hier und Heute, bzw. ha, ins Gestern. Ja, der Kopf, der verdreht einem oft selbst den eigenen Kopf, anstelle, dass man zulässt, dass DER oder DIE ANDERE einem den Kopf restlos bedingungslos verdreht, nämlich authentisch unter zumindest selbiger Beteiligung des intuitiven allseits so oft nur angestrebten Bauchgefühls. Glücklich dem, der sich von jenem durchflutenden Gefühl mehr leiten lässt, als von dem - von dir als solchen - beschriebenen "Kontrahenten". LG Lisakarina (Was hast du mir denn da für einen schönen weiteren Namen gegeben?! :) |
Gast Das wird sich zeigen (können). Ich bin mir auch (fast) sicher. Aber auch, dass ich mich hier und da, so wie wir alle es hin und wieder wohl tun, na gut, dich lassen wir jetzt mal außen vor, haha, selbst beschwindele, ohne es gleich zu merken. Wer es versteht, mich darauf gekonnt hinzuweisen, so will ich zumindest darüber nachdenken. LG Lisakarina |
FSBlaireau Da kann sich ja der Liebesdachs nicht raushalten, nicht wahr? Liebe. Ein großes Wort welches gerne dazu benutzt wird irgendwelche bescheuerten Ziele zu erreichen, siehe Klatschpresse. Die lieben sich, hauen sich in die Fresse und dann der Rosenkrieg. Na ja. Liebe... für mich ist es erst dann wirklich Liebe wenn ich etwas oder jemanden mehr liebe als mein eigenes Leben; heißt.. Ich wäre dazu bereit mein Leben zu geben damit die "Liebe" weiterlebt. Ich muss zugeben dass ich in Fragen der Liebe sehr gläubisch bin, sehr bezogen und festgelegt.,aber heute sagt jeder Zweite.."Ich Liebe dich", und es bedeudet gar nix! Würde ich nie tun. Wenn ich jemanden liebe, egal ob als Sexualpartner, als Freund , oder auch nur als Bekannter oder Mensch, Tier wie auch immer; dann meine ich es auch so!!!! |
FSBlaireau Das weiß ich doch Fred, verstehe dich genau! |