Projekt Ü-30 Party
„Komm schon, du kannst doch nicht immer in den Kindergarten gehen!“ Jesse schaute ihn schief von der Seite her an.
Mike strich sich gedankenverloren über seinen Bart. „Was heißt denn hier Kindergarten? Hallo ich bin seit fünf Jahren nicht mehr in einen Club gewesen. Aber eine Überdreißigparty? Ich weiß nicht?“
„Wie du weißt nicht? Wie lange bist du jetzt geschieden? Zwei Jahre?“
„Was hat das damit zu tun?“ Mike versuchte den Kragen seines Hemdes zu bändigen. „Wie lange ich geschieden bin? Ich finde solche Partys blöd!“ Jesse verdrehte die Augen, warum zierte sein Freund sich nur so? Schließlich hatte er die Dreißig schön längst überschritten und war somit ein wahrer Kandidat für eine Ü-30 Party. „Du bist 37 und wenn du nicht bald auf eine Überdreißigparty gehst, dann musst du bald auf eine Ü – 40 gehen!“ Das Argument fand Mike aber sehr wage. er wusste natürlich, warum sein langjähriger Freund ihn mit schleifen wollte. Trotz seines schon nicht mehr ganz taufrischem Gesicht, war Mike für
Frauen das, was Scheiße für Fliegen war . Sehr anziehend und Jesse erhoffte sich ein paar Kuchenkrümel ab zu bekommen. „Warum gehen wir nicht in einen normalen Club?“
„Weil da nur Kinder rum hängen. Scheiße, die meisten sind jünger als Chantal.“
„Ich mag junge Menschen.“
„Ja, ja so wie deine letzte Internetfreundin?“
„Hey die war 18!“
„Hast du dir den Ausweis geben lassen!“ Jesse schüttelte verächtlich den Kopf und trank sein Glas Jack Daniel' s leer. „Hast du nach Gabie gar nix gelernt? Ich meine junge Frauen sind toll, hatte
ich auch, aber vor zwanzig Jahren. Mensch! Deine Ex ist doch noch die ganze Zeit zu Mama gelaufen. Die hat ihr dann auch schnell beigebracht, dass man sich von arbeitslosen Lehrern fern halten soll....“
Mike blickte ihn ärgerlich an. Jesse hatte zwar recht, aber das gab ihm nicht das Recht ihm immer wieder Gabie vorzuwerfen. Seine Exfrau hatte sich von ihm mit 25 scheiden lassen, weil sie erwachsen geworden war und mit diesem Träumer nicht mehr leben wollte. Erst hatte er seinen Job aufgegeben und wollte dann plötzlich auch noch Schriftsteller werden. Schrieb aber nie etwas.
Seit vier Jahren eine Schreibblockade, dabei hatte er den Grundriss seiner Geschichte schon vor Jahren ausgetüftelt. Es war eine gute Geschichte, aber das erste Wort wollte nicht von seinen Fingern. Darum kündigte er seinen Job als Lehrer. Doch Gabie wurde immer lauter, als sie nach einigen Monaten nicht einmal mehr das Geld hatte sich eine schicke Jeans zu kaufen.
„Ihre Mutter mochte mich nicht!“ „Die mochte dich vielleicht mehr, als dir lieb war....“
„Was willst du damit sagen?“
„Na, die geile Schachtel hat dich angesehen, als seist du ihr Nachtisch!“
„Hab ich nicht gesehen.“ Mike trank den Rest seines Miller und stellte die leere Flasche auf der Theke ab.
„Weil du immer nur den kleinen Weibern hinterher läufst. Als Lehrer lässt das tief blicken. Wenn ich manchmal darüber nachdenke, dass so ein notgeiler Bock wie du meine Tochter unterrichtet hat, könnt ich kotzen!“ Er klaubte ein Päckchen Lucky Strike aus seiner Jacke und zündete sich ein Stäbchen, schief im Mund haltend, an. „Letztens kam die kleine Miss mit einem Typ an, der war 27! Ich mein: Hallo? Meine Kleine ist gerade 19 und die schleppt so ' ne Dauerwurst an. Scheiße ich hab ihr gesagt, so lange sie unter
meinem Dach wohnt hat sie sich an Regeln zu halten...“
„Du bist total Altmodisch!“
„Was? Ich sag dir was! Wenn so ein Ollie Kahn, oder ein Dieter Bohlen meine Kleine ficken will, dann schneid' ich dem den Pimmel ab. Da kannst du einen drauf lassen!“ Jesse holte seine Brieftasche hervor und bezahlte den Mann hinter der Bar mit einem Zwanzigeuroschein.
„Chantal ist erwachsen, Mann!“ Mike strich sich wieder durch den Bart. „Sie ist 19! Da ist man nicht erwachsen!“ Er stand von seinem Hocker auf und hielt seinem Freund die Zigaretten hin. „Auch eine?“
Mike nahm sich ein Stäbchen und ließ sich von ihm Feuer geben. Er hustete kurz. „Du warst mit 19 schon zwei Jahre ihr Papa!“
„Das ist was anderes! Heute sind die nicht so weit...Hängt mit dem Internet und dem Computer zusammen. Da sitzen die nur vor und verblöden...“ „Hat sie nicht Abi gemacht?“
„Scheiß doch auf Abi! Du hast auch eins – Hast du jemals genug Geld gehabt? Du rennst rum wie ein Penner...Ich meine heut nicht, aber sonst...Die will Philosophie studieren! Ich könnt kotzen! Ich weiß wann ein verfickter Tisch ein Tisch ist, da brauch ich keinen alten geilen Guru, der
meiner Tochter seinen doofen Pimmel in den Arsch schiebt. Philosophie!“
Die halb gerauchte Zigarette flog ihm bei dem Wort von den Lippen und er bückte sich um sie aufzuheben. Eine Blondine kam bei den Beiden vorbei und lächelte Mike an. Jesse schaute ihr verkniffen hinterher. „Siehst du, was ich meine! Die Weiber fahren total auf dich ab. Und wenn wir auf der Party sind, sind da nur Weiber. Frustrierte, unbefriedigte Frauen über dreißig! Alter und wir sind die Könige!“
„Für mich klingt das nach Resteficken!“ Mike folgte seinem Freund zum Ausgang des Lokales.
„Mike, du hast absolut keine Ahnung!
Die meisten sind verheiratet. Die Kerle von denen sind auf der Nachtschicht, oder passen auf die Kinder auf. Wir können voll absahnen. Und du musst niemanden danach anrufen....“
„Heidi würde dir auch den Kopf abbeißen!“
Sie standen vor dem Lokal auf der Straße, der Wind zerrte an ihren Haaren. Jesse schnippte die Kippe mit dem Zeigefinger auf den Asphalt. Er fröstelte und Zeigte auf die andere Straßenseite. „Da is es!“
Mike folgte ihm wie ein Schoßhund und wandte noch einmal ein: „Komm schon, lass uns in einer Disse abtanzen! Das ist nicht so aufgesetzt!“ „Scheiße,
ich werde nicht auf Sido tanzen. Der kleine Wichser! Das spielen sie nämlich heute bloß noch!“ Sprach es und verschwand in dem Eingang.
Mike schwoll eine feuchte, nach Parfüm riechende Hitze zusammen mit dem Sound der 80ziger entgegen. Der Türsteher hielt ihn auf und brüllte: „Rauchen ist hier nicht mein Freund!“ Mike spuckte die Zigarette auf die Straße und schloss die Türe hinter sich.
„Macht zwanzig Euro!“ schrie der Türsteher wieder. „Zehn für dich und zehn für deinen Freund!“
Mike zahlte und steckte die Getränkekarten ein, als Nena ihre 99 Luftballons suchte.
Scheiße, warum spielten sie auf solchen Partys immer Songs aus den 80zigern? Als die Aktuell waren, war er 13, da ging er noch nicht einmal aus. Seine Partyzeit waren die 90ziger. Techno, Dance, aber doch nicht diese Scheiße. Heute hörte er am liebsten Bands wie Seeed und in den 80zigern boykottierte er die Musik, in dem er Metal hörte. „Do you realy want to hurt me!“ dröhnte aus den Boxen und einige der weiblichen Gäste kreischten. Mike wühlte sich durch das Gedränge zur Theke und bestellte zwei Pils. Jesse rieb sich an irgendwelchen Frauen, die der Schminke nach irgendwie in den 80zigern hängen geblieben waren und er
fragte sich ob Ellis seinen „American Psycho“ geschrieben hatte, weil ihn diese Musik wahnsinnig machte? Alleine bei diesem Song hätte Mike selbst zu Patrick Bateman werden können. Er überlegte sich, wie er mit einer Axt Jesses Schädel spalten würde. Mann, und dann dieser Geruch. Hier roch jeder wie er selbst, alt. Alle waren mit Parfüm, Eau de Colonge , Puder und Makeup bedeckt und feierten ein Karneval der Jugend. Die Zeiten waren aber lange vorbei, die Welt hatte sich weiter gedreht. Er wusste das, aber diese Loser anscheinend nicht. Modern Talking brachten ihren Bruder Luie um und Jesse schwang das Tanzbein.
Genervt setzte Mike sich an einen Tisch und trank beide Biere. Nach eine Weile kam ein Mädchen, es war wirklich ein Mädchen und fragte ihn, was er noch trinken wollte. Alte Menschen ausnehmen, das könnt ihr, aber sie einstellen? Er grinste. Bestellte einen Whisky- Cola. Jesse setzte sich schwitzend und außer Atem an den Tisch und schlug ihm auf die Schulter. „Das macht Spaß! Mann! Lach doch mal!“
„Hä!Hä!“ machte Mike und bestellte noch zwei Drinks.
Nach einer Weile ging Jesse wieder tanzen und eine Frau setzte sich neben ihn. Sie lächelte und bestellte bei der
Kleinen einen Vodka-Lemon. Als der Drink ankam rief sie durch die Titelmelodie von „Ghostbusters“: „Kommst du öfter hier her?“
Mike reagierte nicht und sie stellte ihre Frage erneut, doch dieses Mal fasste sie ihn am Unterarm.
Mike verschluckte sich fast und hustete ein „Nö!“
„Is eine gute Stimmung!“
„Ich weiß nicht! Hatten die damals Stimmen?“
„Ich meinte hier!“
„Nein, ich trink kein Bier!“
Sie verdrehte die Augen. „Ist ziemlich laut!“
„Ja, scheißlaut!“
Sie kroch näher an in ran und fragt: „ Hast du eine Freundin“
Er grölte ihr ins Ohr. „Nein!“
Die Frau zuckte. „Ich bin Susanne Müller!“
„Mike!“
„Nur Mike?“ er spürte wie sie an ihm roch. Sie roch sauer.
„Jo! Nur Mike!“
„Niemand heißt nur Mike!“
„Ich schon!“
Sie setzte sich wieder etwas abseits und bestellte einen weiteren Drink. Maxi Priest sang „Wild World“.
„Den mag ich!“ rief Mike und hatte ein
Lächeln im Gesicht.
„Der Jamaikamann? Was?“
„Jawohl!“
„Was machst du denn beruflich? Wenn ich fragen darf?“ Sie hielt ihre Hände wie einen Trichter vor die Lippen.
„Nix!“ Er lachte laut.
Sie stand auf und ging. Mike bestellte noch einen Whisky und trank. Jesse turnte auf der Tanzfläche herum und versuchte krampfhaft seine Frau zu vergessen. Er war schon ein seltsamer
Vogel. Bob Marley sang von den drei kleinen Vögeln und der bärtige Mann wippte mit der Fußspitze zum Takt.
Plötzlich saß eine Rothaarige neben ihm. Sie hatte einen wahnsinns Dekolleté, tief ausgeschnitten und ließ kurz ihre Kronen zwischen ihre Lippen auf blitzen. Makellos weiß, aber auch so was von unecht.
„Hallo schöner Mann!“ sie beugte sich vor und reichte ihm die Hand.
„Hallo!“
„Wer bist du denn?“
„Mike!“
„Hi Mike, ich bin Simone!“
„Nie ohne, Simone!“ Der Mann lachte kurz.
„Du bist witzig!“
„Sagt man!“
„Bist du verheiratet?“ sie blickte ihm gierig in die Augen.
„Nicht mehr!“
„Das höre ich gerne, mein Schöner!
Bist du alleine hier?“
„Nein!“ Mike zeigte auf seinen Freund. „Mit dem Hampelmann!“
„Der is aber klein!“ Simone feigste. „Gibt' s den auch als Mann?
„Wohl nur für seine Frau.“ Mike würgte den Rest seines Drinks hinunter und merkte dass er langsam betrunken wurde.
„I still havn' t found what I' m looking for“ von U2 begann und Mike trommelte auf die Tischplatte. Simone lachte, dabei wippte ihr riesiger Busen und sie
strich mit ihrem Zeigefinger durch seine Locken.
„Das trägt man doch gar nicht mehr!“
„Ich schon!“
„Kriegst du auf der Arbeit keinen Ärger wegen deinen Haaren?“ fragte sie und vergrub ihre Nase in seiner Pracht.
„Wenn ich eine hätte, dann bestimmt!“
„Du siehst gar nicht wie ein Arbeitsloser aus.“
„Ich habe ja auch studiert. Ich bin Lehrer, da kann man sich nicht so
hängen lassen!“ Er bestellte noch einen weiteren Whisky. In der Halle spielten sie „Westerland“ von den Ärzten. „Heute sind die besser!“
Sie verstand nicht. „ Ich arbeite in einer Bank!“
„Siehst nicht wie eine Banktussi aus!“
„Ich arbeite nicht mit Kunden. Nur mit Devisen.“
„Das große Geld also! Vielleicht hast du ja Lust meinen Roman zu sponsern?“ Mike grinste mächtig. „Ich könnte eine Spritze vertragen!“
„Du schreibst?“ fragte Simone interessiert und beugte sich noch weiter nach vorne, so dass Mike ihre Nippel erblickte.
„Noch nicht!“
„Wie?“
„Blockade!“
„Du spinnst, oder?“
„Nein, ich habe eine Schreibblockade! Seit fast vier Jahren...“
Simone rückte nun ganz nah an ihn ran.
Bon Jovi krachten ihr „You give love a bad name!“ in den Raum und die rothaarige Frau griff ihm an den Oberschenkel.
„Pass auf, du...du...Mann! Ich bin 31 Jahre, aber so einen seltsamen Vogel wie dich hab ich noch nie getroffen...“
„Ist das jetzt gut, oder schlecht?“
„Das ist sehr gut, weil ich geil werde!“
„Nun, ich muss mal pissen! Wenn du willst, können wir das Geschäftliche gleich da erledigen...“
Ihre Nägel gruben sich in den Stoff seiner Hose und ihre Augen wurden zu Feuerwerfern und wären sie welche, so hätten sie ihn zu Kohlenstaub verbrannt. Das weiße Tastenklavier bleckte unter den Lippen hervor und für einen Moment hatte Mike angst, dass diese Frau ihm den Kopf abbeißen würde. Sie nahm ihr halbleeres Glas und warf ihm den Rest des Inhaltes ins Gesicht.
„Seh ich für dich wie eine Hure aus, die dir auf dem Klo einen bläst? Du Drecksau!“
Sie wischte ihm noch eine und verschwand stampfend vom Tisch.
Mike rieb sich durch den Bart. „Mäuschen! Machst du mir noch einen!?“
Nachdem er den Whisky geleert hatte setzte sich Jesse total fertig zu ihm. „Mann, Mann! Was haben die Männer diesen Frauen nur angetan? Die sind alle so frustriert, die kriegt nicht mal Amor zum schmelzen!“
„Hab ich doch gesagt! Die sind unsere Generation, total verklemmt, mit denen lief schon nix in der Schule. Und diese Scheißmusik...“
„Ist ja schon gut. Wir gehen. Muss eh
nach Hause, Heidi wartet schon“
Jesse zahlte und sie verließen die Party.
An einem Kiosk kauften sie noch Bier und gingen trinkend zu Jesses Benz. Sie stellten die Flaschen auf das Dach. Jesses Kopf blickte gerade über die Karosserie und in seinen Augen stand der Schleier.
„War wieder ein Griff ins Klo!“
„Jo, sagte ich dir aber schon vorher! Hast du noch ne Kippe?“
Jesse reichte ihm eine und die beiden rauchten,
angelehnt an dem teuren Wagen. Das Bier ran den Weg zu ihren Mägen herunter und sie seufzten beide.
„Wir sind alt!“ meinte Jesse dann.
„Nein, Mann! Die verkackte Musik war alt.“
„Also ich fahr heim und fick die alte Fotze meiner Alten!“ Jesse schloss die Tür auf. „Soll ich dich mitnehmen?“
„Ne, ich sterbe lieber an Krebs!“ Mike lachte und wedelte mit der Kippe vor seinem Gesicht.
„Hier Mann, nimm noch die beiden Biere. Ich muss noch fahren.“
Jesse stieg ein und startete den Wagen.
„Fick ihr doch mal in die Kiste, dann denkst du es wäre eine andere!“
„Fick dich Bukowski!“
„Ich werde nicht so enden!“ Mike hob die beiden Biere an und winkte.
„Doch wirst du!“
Der Wagen brauste davon und ließ den Mann alleine hinter sich.
Die Nachtbeleuchtung erhellte die Stadt nur schemenhaft und der Mann mit den Bierflaschen machte sich auf seinen Weg. Alt. Er war nicht alt, noch nicht. Er würde seinen, seinen großen Roman schreiben und dann als alter, reicher Mann sterben. Er setzte sich auf eine Bank, die plötzlich aus dem Dunkeln auftauchte und öffnete eine Pilsflasche mit den Zähnen. Seinen Zähnen, nicht irgendwelche Kronen. Seine verfickten Zähne, die er mit fast vierzig noch alle hatte. Er...
„Mike? Bist du das?“ hörte er die Stimme.
Aus der Dunkelheit schritten zwei Mädchen, mit hochhackigen Schuhen und kurzen Röcken, sowie bauchfreien Tops. Das bei der Kälte!
„Hm?“ Der Mann blickte erstaunt auf. „Kenn...Chantal?“
„Ja, was machst du hier?“
„Ich war saufen mit deinem Vater...“
„Der Hampelmann!“ Das Mädchen lachte.
„Warum sagst du das?“
„Mama nennt ihn so!“ Sie setzten sich neben ihn. „Das ist Karin! Karin, das ist der Typ von dem ich dir erzählt habe!“
„Was hast du denn erzählt?“ fragte Mike neugierig.
„Das du saugeil bist und eine Freundin hattest, die ein Jahr junger war wie ich...“
„Als!“ verbesserte er sie.
„Scheiß Lehrer!“
Katrin lachte und griff sich die andere
Flasche Bier. „Wo wart ihr?“
„Auf einer Ü- 30 Party!“
„Was willst du denn da?“ fragte Chantal. „Das ist doch nur was für alte Knacker!“
„Dein Vater und ich sind alte Knacker!“
„Papa ja, aber du?“
„Jesse ist ein Jahr jünger!“
„Der ist mindestens sieben älter! Der Spinner! Jetzt fährt der wieder besoffen nach hause und fühlt sich wie James
Dean! Mann warum Mama den und nicht dich genommen hat werd ich nie verstehen.“
„Er war damals cool!“
„Und? Wieso bist du es immer noch und er ist eine ausgelutschte Bratwurst?“
„Weil ich nicht dein Vater bin!“
„Na mal gut, weil ich hätt' jetzt voll Bock auf dich!“
Mike schluckte. „Wie?“
„Guck nicht so! Ich bin schon ein
großes Mädchen. Ich hab schon öfter mit Typen gepennt. Und Chantal hat Lust!“ Sie beugte sich zu ihm rüber und gab ihn einen Kuss auf den Mund, den er stürmisch erwiderte.
„Was ist mit deiner Freundin?“
„Wenn die Lust hat kann die mitmachen.“
Katrin nickte. „Klar, ich hab schon Bock.“
Mike lachte.
„Wir verarschen dich nicht. Das ist
kein Fake!“
„Ich weiß, ich muss nur darüber lachen, was dein Vater zu mir gesagt hat!“
„Und was?“
„Ich würde enden wie Bukowski.!“
„Wer ist das? Der Dude?“ fragte Katrin.
„Nein ein amerikanischer Schriftsteller.“ schmunzelte Mike.
„Und was ist so lustig daran?“ wollte Chantal wissen.
„Das ich schlimmer enden werde!“
Sie riefen sich ein Taxi und verbrachten eine Nacht, die keiner von ihnen je vergessen würde.
Für Jesse, RIP