Biografien & Erinnerungen
Mama - - Ihre Blicke -

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"Manchmal ist die eigene Mutter der größte Verräter "
Veröffentlicht am 24. Dezember 2014, 16 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Über den Autor:

In Gedanken kann man nicht alles verarbeiten. Deshalb versuche ich mein Erlebtes nun aufzuschreiben um vielleicht besser damit umzugehen.
Manchmal ist die eigene Mutter der größte Verräter

Mama - - Ihre Blicke -

Mein GeburTstag

Als ich meine Augen öffnete, war es schon hell in meinem Zimmer. Hastig sprang ich auf um auf die Uhr zu schauen. Ein Gefühl der Erleichterung überkam mich, ich habe doch nicht verschlafen. Es war für mich noch ungewohnt, dass so früh am morgen die Sonne schon so hell schien, obwohl es mitte Juni ist. Ich schlief schon seit dem ich denken kann mit halboffenen Rollläden, den ich fürchtete die Dunkelheit. Um genauer zu sein hatte ich angst alleine in einem dunklen Raum zu sein. Ich weis noch

welche Gefühle dies bei mir auslöste, wenn man aus Spaß das Licht ausmachte als ich in einem Raum war. Es kam mir so vor als sei ich ausgeliefert, schutzlos. Auch wenn es als Spaß gemeint war, und ich wusste das mir nichts passieren würde, konnte ich dieses Gefühl nicht mehr loswerden und ich konnte es auch nicht unterdrücken. Bis heute. Und heute ist mein 18ter Geburtstag. Ich lege mich beruhigt wieder in mein Bett. Ich habe also noch genug Zeit um alles vorzubereiten. Als ich daran dachte was mir heute noch bevorsteht, klopfte mein Herz immer schneller und um mich abzulenken stand ich auf und griff mir zwei große Taschen. Es erschien mir

seltsam wie sorgfältig ich meine Kleider einpackte und schon genau wusste was ich mitnehmen würde mit welcher Ruhe ich sonst noch alles andere aussuchte als wäre alles bis ins kleinste Detail geplant, doch dies war es nicht. Ich wusste das ich, die Sachen die ich jetzt nicht einpacke, wohlmöglich nie mehr zurückbekomme. Und wie ich es mir schon gedacht habe passt nicht alles in die Taschen, denn es gab zu viele Sachen, Erinnerungen die ich unbedingt mitnehmen will. Also nehme ich noch eine kleinere Tasche, die sich jedoch auch rasch füllt. Kleider, Schuhe, Schmuck, Bücher, Taschen, Fotos und noch viele kleine Souvenirs waren jetzt

in meinen Taschen verstaut. Es schien mir alles so seltsam, dieses packen. Als hätte ich für einen Ausflug gepackt, doch ich wusste dass es nicht so war. Meine Ruhe spürte sich merkwürdig an. Als sei es falsch. Eigentlich müsste ich doch auf 180 sein und überall zittern mich überhaupt fragen was das ganze soll? Doch das tat ich nicht. So fest entschlossen bin ich also. Ich nehme meine Taschen und Stelle sie hinter die Tür sodass man sie nicht sieht wenn mein in mein Zimmer rein kommt. -Anne ! Einen Moment erschreckte ich, dieses rufen kam ganz unerwartet da ich in Gedanken vertieft war. Es war die

Stimme meiner Mutter die mich rief. Sie hat eine sehr starke, dominante Stimme die ich manchmal auch fürchtete. Es war das Gegenteil der Stimme meines Vaters. Er hatte eine sanfte, behutsame Stimme als hätte er angst etwas falsches zu sagen. Vielleicht hat er das auch ? -Ich komme! rief ich ihr zurück und ich wusste das ich mich jetzt beeilen muss sonst würde sie wütend werden. Ich öffnete die Tür und es war so hell im Flur das meine Augen ein weinig wehtaten. Ich drehte mich um und wartete bis ich nicht mehr verblendet war. Ich schaute ein letztes mal in mein Zimmer. Es sah alles so wie immer aus. Nichts deutete auf meinen

Plan hin.Dann schaue ich mir einige Momente die Mauern an. Die hälfte meines Zimmer war mit einer hellen Korallfarbe, und die andere hälfte mit einem eher dunkleren Korallton angestrichen. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie schwer es war die Farben beim Maler auszusuchen. Eigentlich fiel meine Wahl recht schnell den ich wollte schon immer, dass mein Zimmer grün sei, wie meine Lieblingsfarbe. Der schwierige Teil an der Farbaussuche war jedoch meine Mutter zu überzeugen, denn sie war ganz und gar nicht von meiner Idee begeistert. -Dass ist doch keine Mädchenfarbe! sagte

sie empört. -Ich will aber grün, es ist die Farbe die mir am meisten gefällt ! erwiderte ich obwohl ich schon wusste das sie ihre Meinung nicht ändern würde, denn dass tat sie nie. -Es ist mein Haus also habe ich noch immer ein Wörtchen mitzureden! Es gibt doch noch andere Farben die viel schöner sind....wie wär s mit rosa ? Das würde doch passen. -Rosa ? Ist das dein ernst? Diese Farbe ist doch scheußlich! Las du dir doch dein Zimmer mit dieser Farbe färben wenn sie dir doch so gefällt! Ich sah in ihren Augen dass mit ihr jetzt nicht mehr zu spaßen sei. Sie mochte es

nicht wenn ich ihr wiedersprach und ganz besonders nicht wenn noch jemand dabei war. Der Maler verstand dass dieses Gespräch noch ewig dauern würde und das die Stimmung immer angespannter wurde. -Wie wäre es den mit dieser Farbe ? sagte er schnell bevor meine Mutter anfing mit mir zu schimpfen. Er zeigte mir den Farbkatalog und zeigte mit seinem Finger auf Koralltöne. Eigentlich sind die Farben ja schön, aber ich wollte eben grün. Ich schaute meine Mutter an und ihr Blick teilte mir mit ich hätte besser diese Farben zu nehmen und nicht weiter zu diskutieren. Nach langem überlegen ob ich mich doch weiter mit

ihr wegen der Zimmerfarbe auseinander setzen solle, gab ich schließlich auf und stimmte zu den Farben zu, denn ich wusste des hätte eh keinen Zeck gehabt mit ihr zu streiten. Ich konnte an dem Gesichtsausdruck meiner Mutter erkennen dass sie nun zufrieden war. Sie hatte gewonnen...wieder einmal. -Anne ! rief meine Mutter wieder. Doch dieses mal in einer Tonlage die mir zu verstehen gab das sie mich nicht noch ein drittes Mal rufen würde. -Ja! Bin ja schon unterwegs. Und schloss die Tür und ging die Treppen runter zu ihr in der Küche. Unten angekommen sah ich zuerst meinen Vater der mir entgegen kam und mich in den Arm

nahm. -Alles gute mein Engel flüsterte er mir ins Ohr. Meine Mutter kam auch hinzu und beglückwünschte mich auch. -Danke sagte ich und wollte eigentlich das sie mich so schnell wie möglich wieder loslassen, den ich mochte es nicht ihnen so nahe zu sein. Mein Vater bemerkte es und lies mich los. Er wusste dass ich Umarmungen nicht mag und scherzte jedes mal deswegen mit mir -Wir fressen dich nicht auf! sagte er mit einem lächeln. In diesem Moment fragte ich mich wieder einmal ob er das alles verdient hat. Er ist solch eine zarte,

verständnisvolle Person die alles für seine Familie aufopfern würde. Er hat eine Frau wie meine Mutter nicht verdient. Oder besser gesagt meine Mutter hat solch einen Mann niemals verdient. Sie ist eine egoistische Person und alles muss nach seiner Pfeife tanzen sonst wird sie wütend und dass auch noch ziemlich schnell. Mein Vater bezeichnete sie als temperamentvoll. Doch das war zu harmlos, das Wort herrschsüchtig passt eher. Es war ihr ganzer Charakter der unsere Familie langsam und unaufhaltsam zerstörte und mich dazu brachte mich von ihnen immer mehr zu distanzieren. Mein Vater wiedersetzte sich ihr nie und tat alles so

wie sie es wollte. Das tat ich eine Zeit lang auch bis es mir einmal zu viel wurde. Ich fragte mich wieso sich jeder wegen ihr ändern muss, wenn sie doch das eigentliche Problem ist? Und dies gefiel ihr ganz und gar nicht, denn ich hatte die angst verloren ihr zu wiedersprechen. Auf dem Tisch standen Kuchen und Törtchen für später. Vor einigen Wochen kam meine Mutter zu mir und meinte sie hätte den Festsaal für meine Geburtstagsfeier reserviert. Sie zählte jeden auf den sie bereits eingeladen hat. Ich verstand die Welt nicht mehr. Wieso hat sie bereits alles organisiert und ich wusste nichts davon? Es ist doch mein

Geburtstag? Sie lud nur Bekannte ein die sie mochte, ich wiederum war mit einigen Gästen nicht begeistert und mir fiel auf das sie meine Lieblings Tante, Onkel und deren Kinder nicht eingeladen hat. Es war auch noch ihr Bruder! Doch ich hatte etwas anderes nicht erwartet. Meine Mutter konnte sie nicht ausstehen und sie redeten bestimmt schon ein Zeitchen nicht mehr miteinander. Dann sagte ich ihr einfach in ganzer ruhe -Ich will das ganze aber nicht, kein Festsaal keine große Feier. Sie sah mich ganz verwundert an als würde sie die Welt nicht mehr verstehen -Aber... bei deinem Bruder haben wir es

doch auch so gemacht? - Ja das stimmt, nur das er eingeladen hat wer er will dachte ich mir, Ich will das ganze aber nicht. Lass uns einfach ins Restaurant gehen? Ich nehme noch meinen Freund und dessen Eltern mit. Sie schien ein wenig verwirrt. -Dann lass uns es doch so machen, wir gehen schön essen, und wenn wir zuhause sind essen wir alle einen Stück Kuchen? Mir fiel das Wort ´´Alle´ ´auf. Natürlich meinte sie ihre Geste. -In Ordnung. Antwortete ich ihr, ich hatte keine Lust auf Streitereien wegen meinem Geburtstag. Diesen letzten Siegt gönnte ich ihr noch, denn sie wusste

nicht was ihr wiederfahren würde.

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Anne_
In Gedanken kann man nicht alles verarbeiten. Deshalb versuche ich mein Erlebtes nun aufzuschreiben um vielleicht besser damit umzugehen.

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