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Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 62

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"Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 62"
Veröffentlicht am 22. Dezember 2014, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 62

Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 62

Einleitung


Nach dem Ende der Archontenherrschaft und der Stilllegung der Lebensschmiede, steht Kellvian vor der Aufgabe, die vor Helike gestrandete Armee Cantons sicher zurück zu bringen. Bevor sie die Stadt jedoch auch nur verlassen können, erhalten sie Nachricht von einem Totgeglaubten. Und in der Heimat ziehen bereits dunkle Wolken auf. Andre de Immerson hat seine Pläne, sich das Kaiserreich mit Gewalt untertan zu machen, noch nicht aufgegeben. Und ohne eine Armee ist alles, was zwischen

ihm und der Krone steht eine kleine Gruppe heruntergekommener Abenteurer und eine Handvoll Zauberer. Bildquelle Michaela Schöllhorn / pixelio.de

Kapitel 62 Späher


Die zwei abgerissenen Gestalten, die Falvius in einigem Abstand folgten, wirkten als hätten sie Wochen in der Wildnis verbracht. Die braun-grüne Waldkleidung, die sie trugen, wies gewaltige Schmutzflecken auf, wovon manche einen verräterischen Stich ins rote besaßen. Blut. Jiy konnte es noch riechen. Und es stammte nicht von einem Tier… Jeder der Männer trug ein Gewehr über der Schulter und ein Messer im Gürtel. Als sie mit dem General den Raum betraten, setzten sie die Waffen jedoch

ab und verbeugten sich einen Moment. Sobald sie sich wieder erhoben, sahen sie sich jedoch verwirrt um. Offenbar hatte Falvius ihnen zwar gesagt, das die Kaiserin sie zu sprechen wünschte, nur hatten sie sicher keine Gejarn erwartet. Die Art, wie sie sich umsahen ließ sie an Kinder denken, die in einer Menschenmenge ihre Eltern verloren hatten. Und dann die plötzliche Erkenntnis, dass sich nur eine Frau im Raum befand und sie sich tatsächlich nicht in der Tür geirrt hatten. Jiy konnte ein leises Kichern nicht unterdrücken. Es würde wohl noch eine Weile dauern, bis alle erfuhren, wer ihre neue Anführerin war.

Ihr Lachen verstummte jedoch sofort wieder, als ihr der Grund für die Anwesenheit dieser Zwei wieder klar wurde. Sie waren nach wie vor im Krieg und Jiy brauchte nicht den schwachen Blutgeruch um zu wissen, dass es jetzt kein Zurück mehr gab. Eden und die anderen waren fort und hinterließen eine weitere Lücke, der sie sich nur zu bewusst war. Aber wenigstens taten sie endlich etwas. ,, Setzt euch.“ , wies Jiy die zwei Späher an. ,, Ihr habt einen weiten Weg hinter euch, oder ? Wenn ihr euch zuerst ausruhen möchtet…“ ,, Keine Umstände, Herrin.“ , antwortete

der erste der Männer. ,, Aber unsere Nachricht ist dringend und duldet keinen Aufschub. Wenn ihr also Erlaubt…“ Die Gejarn nickte. ,, Bitte.“ Sie nahmen am Tisch Platz. Mittlerweile war es später Nachmittag und die Sonne schien genau durch die großen Fenster herein. Staubfunken tanzten im rötlichen Licht. Noch bevor die zwei Boten saßen, begannen sie schon ihren Bericht. ,, Herrin, auf Befehl von General Roland haben wir Andres Streitkräfte, die aus Vara geflohen sind, aufgespürt und verfolgt. Ich, mein Begleiter hier und noch gut hundert Mann zusätzlich, die uns in einigem Abstand folgten. Zuerst

war der Aristokratenbund in heilloser Flucht und es sah so aus, als würden sie sich einfach nach Norden zurückziehen, wo wohl noch das Groß ihrer Truppen steht. Dann jedoch ist jemand bei ihnen eingetroffen.“ An dieser Stelle übernahm der zweite Späher. ,, Wir konnten einige Offiziere belauschen und haben herausgefunden, dass es sich bei diesem Neuankömmling um niemand anderen als Andres obersten Heerführer handelte. Erland Reiksson. Ab da änderte sich alles, die Truppen zogen sich nicht weiter zurück, sondern schlugen einen Bogen nach Osten. Direkt auf die Erdwacht zu. Als uns klar wurde, was sie vorhaben, haben wir unsere

Begleittruppen zur Festung geschickt um sie zu sichern und sind so schnell wie möglich hierher zurück. Aber… ich fürchte, wir waren nicht so vorsichtig bei unseren Beobachtungen wie wir Gedacht haben.“ ,, Was ist passiert ?“ , fragte Zyle. Die beiden Späher wussten offenbar auch nichts mit dem seltsamen Gejarn anzufangen, blieben aber ausnehmend respektvoll. Sie wollten wohl nicht erneut in ein Fettnäpfchen treten. Trotzdem konnte Jiy die Trauer in der Stimme des Mannes hören. ,, Als wir die Truppe verließen… waren wir noch zu siebt, Herr.“ Die Gejarn verstand nur zu gut. Für

diese beiden waren es Freunde und Waffenbrüder gewesen… Und sie musste über deren Leben und das von noch viel mehr bestimme. Entscheiden, wo sie zu kämpfen und notfalls zu sterben hatten. Die Alternative jedoch war noch düsterer. Sie hatte dieser Möglichkeit abgeschworen. ,, Wenn es Erland gelingt, die Brücke über den Erdschlund und die Festung für sich zu gewinnen, kann er den kompletten Osten Cantons mit nur einer einzigen Schlacht von uns abtrennen und für sich gewinnen.“ , warnte Falvius. ,, Götter, wer hätte gedacht, dass diese alten Trümmer noch einmal eine militärische Rolle spielen würden ?“ Er

grinste sein typisches, irgendwie nicht richtig deutbares Grinsen. Jiy glaubte mittlerweile, das es einfach seine Reaktion auf alles Überraschende war. ,,Wir.“ , gab Roland zurück, der bisher geschwiegen hatte. Entweder brütete er doch noch über Zyles Ernennung zum Hochgeneral oder ersann tatsächlich schon eine Taktik. ,, Wir hätten daran denken müssen, Falvius. Sogar schon lange. Natürlich werden die Brücke und die Festung wichtig…“ Der Erdschlund war ein tiefer Graben, der sich von den Bergen im Norden fast bis zum Meer zwischen Laos und Canton zog und nur an einer einzigen Stelle Überbaut war. Reisende mussten

entweder außen herum gehen, was lange Zeit in Anspruch nahm, oder die einzige passierbare Stelle erreichen. Die Erdwacht. Eine uralte Festung, deren Grundmauern angeblich noch von den Zwergen errichtet worden waren, bevor diese ihre lange Reise antraten. Zumindest hielt die Brücke dort seit Jahrtausenden den Elementen stand und bildete das Tor zwischen der Provinz um Vara und den dahinter liegenden Süden des Landes. Einstmals hatte der Bau wohl die Außengrenze des Imperiums markiert, aber das lag Ewigkeiten zurück. Damit war sie mit den Jahren schlicht bedeutungslos geworden und verfallen. Niemand brauchte ein

Bollwerk, das sich mitten im Kerngebiet Cantons befand. Bis jetzt. Ein Engpass, wie Jiy nun selber klar wurde. Leicht zu verteidigen aber nur unter massiven Verlusten wieder zurück zu gewinnen. Und Erland hatte die Gelegenheit ergriffen, die sich ihm dort bot. Dieser Mann wusste offenbar, was er tat. ,, Dann müssen wir sofort los.“ , meinte Zyle. Ihm war die Bedeutung der Erdwacht auch klar. Er wendete sich an die Späher : ,, Wie viel Mann habt ihr an der Festung zurück gelassen ?“ ,, Etwa einhundertfünfzig Gardisten. Das wird Erlands Streitmacht aber nicht lange aufhalten. Auch nach der Schlacht

um Vara ist seine Truppe noch leicht fünftausend Mann stark und die Verteidigungsanlagen der Erdwacht sind verfallen.“ Er missdeutete Jiys Gesichtsausdruck wohl als simples Missfallen. ,, Sie werden aber tun, was sie können, Herrin, das schwöre ich…“ ,, Er wird sie einfach überrennen.“ , sprach Jiy ihre Gedanken aus. ,, Geister… Ihr habt diese Männer zum Sterben zurück gelassen.“ Ihr wurde Schlecht vor Wut und Angst und wäre sie ein Mensch gewesen, hätte wohl jeder gesehen, wie sie bleich wurde. Wenn die Zahlen so standen… Es hatte nicht einmal irgendeinen Sinn, dachte sie. Andres Männer würden die Verteidiger

innerhalb weniger Herzschläge niedermachen, wenn sie sich ihnen entgegenstellten. ,, Ihr habt eure Männer auf eine verdammte Schlachtbank geschickt…“ ,, Das ist ihre Aufgabe.“ , setzte der Späher an. ,,Sie tuen ihre Pflicht.“ ,, Ihre Pflicht ist es, dieses Land zu schützen, nicht sich sinnlos abschlachten zu lassen.“ , kommentierte Zyle. ,, Wer hat diesen Befehl gegeben?“ ,, Sie…“ Der zweite Späher räusperte sich. ,, Sie haben sich freiwillig dazu bereit erklärt.“ ,,Verflucht sei die kaiserliche Garde und ihr unendliches Pflichtgefühl.“ , brummte der Gejarn. ,, Vergeudete

Leben. Ich habe so etwas immer gehasst.“ ,, Nicht wenn wir uns beeilen.“ , korrigierte Roland ihn. ,, Und wenn sie fallen, verschaffen sie uns vielleicht grade genug Zeit, dorthin zu gelangen. Aber dann müssen wir jetzt aufbrechen. Herrin, ich schlage vor, ich und Falvius ziehen sofort mit zwanzigtausend Mann in Richtung Erdwacht um die Anlage zu sichern. Ihr und der Hochgeneral könnt mit den restlichen Männern Vara und die Herzlande verteidigen, falls Andre einen Angriff aus dem Norden wagt.“ ,, Ich werde euch begleiten.“ , antwortete Jiy nur. ,, Herrin, ich denke nicht

das…“ ,, Ich habe nicht gesagt, das ich mit euch darüber diskutieren will, Roland. Ich habe gesagt, ich komme mit. Zyle kann Vara auch ohne mich verteidigen.“ ,, Verzeiht… .“ , mischte sich der Gejarn mit einem grimmigen Lächeln ein. ,, Aber ihr glaubt doch nicht wirklich, ich überlasse euch das alleine und sitze hier nur rum ? Die Verteidigung hier kann auch einer der Offiziere der Garde übernehmen. Aber wenn wir die Erdwacht verlieren hat Andre uns praktisch schon geschlagen. Ihr wolltet mich als Hochgeneral Jiy, gut, das hier ist meine Empfehlung: Wenn ihr loszieht um Andre eine

Lektion zu erteilen, bin ich dabei. Ich habe noch eine kleine Rechnung mit ihm offen.“ Jiy hätte Wiedersprechen können, irgendetwas sagte ihr sogar, dass sie es sollte, aber Zyle würde es sich nicht ausreden lassen. Und darauf zu hoffen, dass der Gejarn aus Laos ihr so unterwürfig gehorchte wie Roland oder Falvius , das konnte sie lange tun. ,, Also gut. Roland, ruft eure zwanzigtausend zusammen und übertragt den Befehl über Vara jemanden, dem ihr vertraut. Der Hochgeneral wird uns begleiten.“ ,, Jawohl, Herrin, aber ich darf euch wenigstens bitten, euch zurück zu halten,

wenn wir die Festung erreichen und es zum Kampf kommt. Ich werde eine Reihe meines besten Kämpfer abstellen, die euch als Leibwache dienen.“ ,, Behaltet die Kämpfer und setzte sie dort ein, wo ihr sie braucht.“ , antwortete sie sofort. ,, Aber wenn es euch beruhigt… ich werde mich hinter den Schlachtlinien halten.“ Zumindest sofern ihr das möglich war, dachte die Gejarn. Sie wusste Roland fürchtete kaum etwas mehr, als noch einen Herrscher zu verlieren. Und sie musste der Vernunft hier Recht geben. Wenn Jiy starb, zerbrach Canton endgültig. Und sie war keine Kriegerin… ,, Es gibt da vielleicht noch etwas, das

ihr Wissen solltet, Herrin.“ , merkte der erste Späher an. ,, Es ist nur ein Gerücht, das wir aufgeschnappt haben, aber offenbar haben die Clans ihre Wälder verlassen.“ Das war allerdings seltsam. Was ihr jetzt noch fehlen würde wäre, das einige Clans doch noch einmal versuchen würden, sich gegen Canton zu stellen. ,, Welche Clans genau ?“ Der Späher zuckte mit den Schultern. ,, Nun… Alle, Herrin. Das ist es ja grade. Es gibt in den Herzlanden vielleicht noch eine Handvoll Gejarn, die zu einem Clan gehören… Alte und Kranke. Aber keinen einzigen Mann oder Frau in waffenfähigem Alter. Wie es im Rest

von Canton aussieht, wissen wir leider nicht." ,, Und wisst ihr auch, wo sie hin wollten ?“ Die Männer schüttelten den Kopf. ,, Nein verzeiht. Nur, das es für sie nach Südosten ging. Die Spuren waren bei so vielen leicht zu finden. Oder leicht, für Gejarn-Verhältnisse zumindest. Aber…“ ,, Aber ?“ ,, Es geht ein Gerücht um. Ich dachte erst, es sei nicht wichtig, eben nur Geschwätz, aber… Im Süden heißt es, der Geist von Simon Belfare sei erschienen und treibe Andres Männer jetzt vor sich her. Er holt sich die Soldaten bei Nacht, wenn sie sich zu

weit von ihrer Einheit entfernen oder wenn sie unaufmerksam sind. “ ,,Kellvian.“ , stellte Roland fest. ,, Ich meine, das muss er sein, oder ? Er lebt also wirklich noch…“ ,, Ihr habt daran gezweifelt ?“ Erleichterung. Jiy musste sich mit einer Hand am Tisch abstützen. Sie hatte die Bestätigung. Er lebte… ,, Von wo genau stammen diese Berichte noch einmal ?“ ,, Aus dem Süden, Herrin.“ , fuhr der zweite Späher fort. ,, Aus dem Gebiet um die Stadt Erindal. Ich habe einige Männer dorthin geschickt und sie brachten die Geschichte mit. Offenbar hat Andre allerdings auch die Stadt unter seiner Kontrolle… Und wir müssten an

der Erdwacht vorbei um dorthin zu gelangen.“ ,, Worauf warten wir dann noch ?“ , reif Zyle. ,, Roland, macht eure Männer bereit, wir brechen mit dem ersten Licht morgen früh auf.“ ,, Und gebt diese Männern etwas zu essen.“ , wies Jiy sie an. Die beiden Generäle verbeugten sich und verschwanden mit den Spähern aus dem Raum. ,, Ihr denkt das gleiche wie ich, oder ?“ , wollte Zyle von ihr wissen, sobald die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war. Oh ja, das tat sie, dachte Jiy, während sie ans Fenster trat. Ihr blick wanderte

nach Süden, in die Richtugn, in der Erindal wohl liegen musste. Kellvian war irgendwo da draußen. Und jetzt wussten sie, wo sie ihn suchen mussten. Nur die Erdwacht stand ihr im Weg. Sollte Andre versuchen, sie aufzuhalten, er würdeschnell herausfinden, was er davon hatte. ,, Wir werden ihn finden.“ Und wenn dann Eden und die anderen noch sicher zurück kehrten wären sie endlich wieder alle beisammen. Irgendwie konnte alles immer noch gut werden. So schwer der Weg dahin auch werden würde.

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Terazuma Jetzt sind alle wieder in Bewegung und ich hole langsam mit dem Lesen auf!
Dennoch glaube ich , dass der Tanz jetzt erst so richtig beginnt! ^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Da ich ja in mein Skript gucken kann kann ich dir sagen, das du damit gar nicht so falsch liegst.Was ich bis hierhin geschrieben habe sollte ursprünglich mal in 30 maximal 40 Kapitel passen ^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Terazuma Hehehe... ja, so kann man sich täuschen! XDDD
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Ein bisschen Hoffnung ist wie ein Lichtblick bei so vielen schlechten Nachrichten^^
LG vom Schuetzlein
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter So siehts aus

lg
E:W
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