Katzenhausen in Bingumgaste Teil 2
Ja da wohnten wir nun, rechts neben uns ein Misthaufen, links neben uns ein Misthaufen und mittendrin unser Haus. Da wir beide nicht sehr empfindlich waren, machte uns das wenig aus. Unsere Hunde fühlten sich besonders wohl, weil sie in dem Hammrich, so nennt man das Gebiet mit den vielen Weiden auf denen die Kühe noch mit Genuss grasen, unter Aufsicht frei laufen konnten. So hatten sie und ich morgens immer vor meinem Job frische Luft und genügend Auslauf um ein par Stunden zu überstehen. Die Katze hatte mittlerweile den hinteren Bereich des Hauses fest eingenommen. Sogar die
Heizung habe ich nachts ein wenig aufgedreht, damit das arme Tier auch nicht friert. Nur wollte ich sie nicht im Haus haben. Warum weiß ich selber nicht. Vielleicht weil ich zwanzig Jahre zwei Perserkatzen hatte, die ich von ganzem Herzen geliebt habe. Als sie wegen des hohen Alters verstarben, wollte ich einfach keine Katzen mehr. Ich hörte dann von den Nachbarn, dass diese Katze eine Streunerin war, die den Namen Dorfkatze erhielt, weil sei überall versuchte ein Zuhause zu bekommen. Aber die Bauern waren selbst mit vielen Katzen ausgestattet. Na gut, soll sie halt bei uns bleiben. Wir nannten sie Nicki und das schien ihr zu
gefallen. Wenn ich abends meine Runde mit den Hunden machte und sie immer erwartungsvoll vor uns herlief, wurde mir warm ums Herz. Es war ein schönes Bild, zwei Hunde und eine Katze in großer Harmonie einträchtig laufen zu sehen. Wenn wir dann wieder zu Hause angelangt waren, schaute sie mich mit ihren großen dunklen Augen an, aber ich wollte ihrem Blick nicht nachgeben, weil ich einfach keine Katze im Haus haben wollte. Nachdem wir unsere Renovierungsarbeiten abgeschlossen hatten, die verfaulten Äpfel endlich entsorgt hatten, fühlten wir uns hier sichtlich wohl.
Dieses kleine abgeschiedene Dörfchen,
mit den wenigen Menschen die hier wohnten, aber mit vielen Kühen und Rindern, Pferden Katzen und Hunden. Es war irgendwie ein Ankommen in einem Zuhause, obwohl wir eigentlich vorher eher Stadtmenschen waren. Die Straßen und Wege erinnerten mich an ein früheres Jahrhundert, voller Schlaglöcher kaum gepflastert und durch die vielen Trecker eben sehr demoliert. Ich erinnere mich an eine Geschichte, als wir umzogen und einige Helfer mit anfassten. Da war ein junger Mann der sehr stolz auf sein immer frisch geputztes Auto war. Ihm waren diese Straßenverhältnisse dann doch wohl zu schlecht und er zog es vor seinen Wagen
zwei Kilometer weiter im nächsten Ort abzustellen um von dort lieber zu Fuß den Weg zum Haus zu machen, Hinzu kam seine Aversion gegen Tiere. Vor Hunden hatte er Angst und Katzen!!!!!! das ging gar nicht. Ausgerechnet diesen armen Kerl suchte sich Nicki beim Mittag essen aus, um ihm auf den Schoß zu springen und es sich dort gemütlich zu machen. Ich brauche nicht zu erwähnen was das für einen Aufschrei gab. Katzen sind Wesen, die machen was sie wollen. Und wenn ich ehrlich bin, von dem Tag an begann ich Nicki zu lieben und dann entschied ich mich sie endlich als unsere Katze zu adoptieren…... davon aber im nächsten
Teil.