Kurzgeschichte
Die Stille der Nacht

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"Eine kleine, weihnachtliche Bosheit..."
Veröffentlicht am 21. Dezember 2014, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich schreibe hauptsächlich homoerotische Dramen. Meine Lieblinge müssen sehr viel durchmachen, leiden, verzweifel an sich selbst und einander. Aber auch in der tiefsten Dunkelheit glimmt ein Fünkchen Hoffnung und schließlich gibt es viel zu gewinnen. Neben der Liebe, Erkenntnisse über sich selbst und das eigene Leben und mit etwas Glück gewinnt man den Kampf gegen sich selbst. Im Moment schreibe ich an einer Dark-Fantasy-Story, ebenfalls mit ...
Eine kleine, weihnachtliche Bosheit...

Die Stille der Nacht

Es ist tiefster Winter und eiskalt. Die Bäume hier im Wald können den schweren Schnee kaum tragen und ihre Äste hängen weit hinunter. Ich stehe schwer atmend auf der Lichtung und wische mir mit dem Jackenärmel über die Stirn. Der Mond bringt den Schnee zum Leuchten und erhellt die dunkle Nacht. Das ist auch nötig, denn die kleine Laterne, die ich mitgebracht habe, ist umgefallen und erloschen. Ich betrachte mein Werk einen Moment lang, greife dann nach meinem Arbeitsgerät und der Laterne und verlasse die Lichtung. Auf meinem Rückweg werde ich mit Schnee von den tief hängenden Ästen eingestäubt, der

mein erhitztes Gesicht kühlt. Meine Finger hingegen sind nass und steif gefroren und wahrscheinlich sollten sie schmerzen, doch ich spüre nur Kälte.

Als ich am Haus ankomme, lasse ich das Werkzeug davor zurück, öffne die Tür und trete ein. Es ist dunkel und ruhig, wie ich es erwartet habe. Stille Nacht, heilige Nacht. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht. In der Stille und Einsamkeit dieser abgelegenen Hütte werde ich meinen Weihnachtsurlaub verbringen. Allein und in aller Friedlichkeit.

In meiner Jackentasche suche ich nach Streichhölzern, um die Laterne wieder zu erhellen. Meine durchgefrorenen

Finger können die Hölzchen kaum halten, mehrere fallen zu Boden oder brechen beim Versuch sie zu entzünden. Irgendwann gelingt es mir schließlich, ich nehme die wieder beleuchtete Laterne und gehe ins Bad, da es in der Hütte keinen elektrischen Strom gibt.

Ich stelle mich vor das Waschbecken und betrachte mich im Spiegel. Mein Gesicht ist gerötet vor Kälte und Anstrengung und im dämmrigen, flackernden Licht der Laterne kann ich einige kleine Blutspritzer erkennen. Ich runzle die Stirn und sehe an mir hinab. Meine Kleidung ist blutbefleckt, meine Hände rot und klebrig. Ich seufze.

Ich hätte wissen müssen, dass dies keine

saubere Arbeit werden würde, denke ich bei mir und beginne, mir die Hände zu schrubben. Und kräftezehrend war es auch gewesen. Aber wahrscheinlich bin ich einfach ungeübt mit der Axt. Zumindest habe ich nun endlich die ersehnte Ruhe.

Sie war ja selbst Schuld an diesem Ausgang. Was musste sie auch darauf bestehen, unbedingt mitzukommen? Mir war von Anfang an klar gewesen, dass diese Einsamkeit nichts für sie wäre. Schließlich war dies einer der Gründe, warum ich ausgerechnet hier Urlaub machen wollte. Und dann hatte sie sich den ganzen Tag über alles beschwert, was ich hier so entspannend finde. Kein

Wunder, dass ich die Nerven verloren habe, schließlich ist heute Heiligabend, das Fest der Ruhe und des Friedens!

Mittlerweile schrubbe ich meine Hände derart energisch, dass der Schmerz meine wieder aufkommende Wut überdeckt. Ich wasche mir noch das Gesicht, trockne mich ab und gehe ins Schlafzimmer, um mich umzuziehen. Dann kehre ich ins Wohnzimmer zurück. Immerhin habe ich im Haus nichts beschädigt oder beschmutzt, stelle ich erleichtert fest, setze die Laterne auf dem Tisch ab und lasse mich in den gemütlichen Sessel fallen.

Endlich Ruhe, Stille, Frieden. Die Spuren meiner Tat werden auch bald

nicht mehr sichtbar sein, denn es fängt gerade wieder an zu schneien.

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Über den Autor

kurokun
Ich schreibe hauptsächlich homoerotische Dramen. Meine Lieblinge müssen sehr viel durchmachen, leiden, verzweifel an sich selbst und einander. Aber auch in der tiefsten Dunkelheit glimmt ein Fünkchen Hoffnung und schließlich gibt es viel zu gewinnen. Neben der Liebe, Erkenntnisse über sich selbst und das eigene Leben und mit etwas Glück gewinnt man den Kampf gegen sich selbst.
Im Moment schreibe ich an einer Dark-Fantasy-Story, ebenfalls mit Elemente meiner homoerotischen Dramen. Bzw überarbeite ich gerade das, was ich vor 3 Jahren angefangen habe, und freue mich über Rückmeldungen, Hinweise und Kritik :)
Ich werde auch hin und wieder ältere Gedichte posten, einiges davon hat es (z.T. nach Überarbeitung) durchaus verdient, veröffentlicht zu werden ;)

Mehr von mir gibt es auf FF.de: http://www.fanfiktion.de/u/kuroo-kun
Und ich betreibe seit kurzem einen Blog: http://lex-stories.blogspot.de/

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Caliope ja,,,das ist bestimmt toll zu hören :-)))
lG
Cali
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kurokun Oh ja, das war es. Vor allem von einem Profi wie Oliver Rohrbeck :)
VG, kuro
Vor langer Zeit - Antworten
Caliope ich kann da mit ganzem Text nur bieten..Adventskalender LL2013!!! fand ich aber auch klasse
Nächstes Mal liest er vielleicht ja wieder was von dir!!!!
Vor langer Zeit - Antworten
kurokun Ich schreibe normalerweise keine so kurzen Geschichten. Und diese wäre für den Adventskalender perfekt gewesen. Letztes Jahr haben sie ja leider keinen gemacht, da hatte ich noch geschaut und hätte sie eingereicht. Naja, wird sich schon noch eine Gelegenheit finden :)
Vor langer Zeit - Antworten
Caliope ja ich hoffe auch darauf!!!! drück dir die Daumen... mir ist sie ein ganz klein wenig zu genau in den Beschreibungen, aber da bin ich halt sehr ..naja eigen, ;-))
LG
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abschuetze Also ich glaube das jetzt nicht. So kann man sich auch Stille und Frieden an Heilig Abend schaffen? ;)

LG vom Schuetzlein
Vor langer Zeit - Antworten
kurokun Hol dir bloß keine Inspiration von der Geschichte, könnte richtig übel enden ;)
LG und dank dir für die Coins!
kuro
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abschuetze alles Schnee von gestern.... wo gibts den heute noch ;)
Vor langer Zeit - Antworten
Terazuma Hi Kuro!
Oh ja, das ist wirklich böööööse.
Aber gut geschrieben und umgesetzt.
Eine richtige Anti-Weihnachtsgeschichte! XDDD
LG Tera
PS: Kleine Anmerkung: Eine kleine, weihnachtliche Bosheit (statt Bösheit)
Vor langer Zeit - Antworten
kurokun Hi Tera!
Man merkt, es war schon etwas später letzte Nacht, da wird aus einem o schon mal ein ö *hüstel* Dank dir für den Hinweis, ist geändert :) Ursprünglich war es gar keine Anti-Weihnachtsgeschichte, aber es bot sich total an. Und das von jemandem, der Weihnachten mag *lach*
LG, kuro
Vor langer Zeit - Antworten
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