Diese Liebe in Zeiten der Dürre
Elli hatte nichts,
was ich nicht für ein paar Euro
an der nächsten Ecke kaufen konnte.
Aber sie hatte diese Augen,
die mich in ihnen versinken ließen.
Immer nahe am Abgrund
und weit entfernt von Zukunft.
Wir verbrachten unsere Tage
mehr oder weniger
im Delirium tremens.
Armut hat so eine unglaublich
ignorante Art,
dir zu
beweisen,
dass du ein Arsch bist.
Es gab Tage,
da liebten wir uns
wie junge Romantiker.
Ährenfelder in
einer unbestellten Rembrandsonne
und die Luft
roch nach Freiheit.
Aber auch andere Tage.
Die normalen,
uns bekannten Tage der Dürre.
Du fragtes micht mal,
ob ich dich lieben
würde.
Ich erinnere mich daran.
Wir lagen mit schweren
Entzugserscheiningen im Bett
und zitterten vor Schmerz.
Schmerz war unser Freund.
Und ich sagte dir nur:
Scheiß auf Liebe,
besorg was zu trinken.
Das ist ein Jahr her.
Weisst du,
ein verdanmtes Jahr nur.
Ein Sommer,
eine Tulpenblüte,
ein Blätterregen,
ein schlecht gebauter
Schneemann.
Mehr nicht.
Und doch war es vor Ewigkeiten.
Elli ist gestorben.
Nichts überraschendes.
Nichts für Romantiker,
nichts für Hoffnungen.oder Nachrufe.
Ich suche keine Oasen mehr.
Weil es keine für mich gibt.
Meine Zukunft ist eine
Fata Morgana aus Dreck.
Das wollte ich nur
mal sagen.