Gedichte
Sackratten

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"Sackratten"
Veröffentlicht am 16. Dezember 2014, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Nach längerer Zeit bin ich wieder hier. Das Leben ist ein Arschloch? Keine Ahnung, ich schreibe Lyrik für Menschen, die sich etwas mehr über den Tellerrand hinaus wagen. Nicht jedermanns Sache, aber immer ehrlich und nah den Hinterhöfen und Seitengassen der Gesellschaft.
Sackratten

Sackratten

sackratten

Klaus

übergab sich mitten

auf den Wohnzimmertisch.

Alles in die Erdnüsse,

in die Salzstangen

und zielsicher in

drei Gläser Whisky-Cola.

Jules Gesichtsausdruck

glich einem Sommergewitter.

Du gottverdammter Dreckskerl,

du Arsch. Wer macht den Scheiß

jetzt weg. Ich könnte heulen,

SO EINE SCHEIßE.

Klaus sah sie an

und wischte sich die Reste aus

dem Mundwinkel.

Jesus hatte Sackratten.

Der Weihnachtsmann hat Sackratten,

Gott hat Sackratten.

Die anderen Leute im Zimmer

zogen die achtzehnte Bong durch.

Einige nickten Klaus

zustimmend zu.

Ja Alter,

Sackratten.

Ich schwöre dir,

sie hatten sicher Sackratten.

Jule öffnete das Fenster,

um frische Luft herein zu lassen.

Draussen schneite es.

Die Strassen lagen in friedlichem Weiß

und aus einigen Ecken drangen

Weihnachtslieder auf die

leeren Strassen.

Hier und da liefen noch Menschen

durch den jungfräulichen

Schnee.

Es war ruhig an diesem

Heiligabend.

Nur der Wind

brachte einen leichten Hauch

von Hundescheiße in die Welt.

Klaus zog ein letztes Mal

an seiner Pfeife,

Jule weinte.

Die Kinder waren seit Jahren

bei Pflegeeltern.

Irgendeiner

machte die Musik lauter.

Mach Fenster zu,

ich frier mir 'nen Ast.

Die anderen nickten

zustimmend.


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Über den Autor

Lyders
Nach längerer Zeit bin ich wieder hier.
Das Leben ist ein Arschloch?
Keine Ahnung, ich schreibe Lyrik für
Menschen, die sich etwas mehr über den Tellerrand hinaus wagen.
Nicht jedermanns Sache, aber immer ehrlich und nah
den Hinterhöfen und Seitengassen der Gesellschaft.

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Rajymbek 
Nun kann ich verstehen, dass du keine Weihnachten feiern willst! Grins

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
SternVonUsedom 
Keine Macht den Drogen ! !

Sonnige Grüße in deinen Tag
und herrliche Weihnachten wünscht
Der Stern
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Kann es sein, daß Dir hier das Destruktive ein wenig zur Fließbandmasche gerät?
Aber vlt. fehlt mir auch nur die Erfahrung mit Bing, Bong oder was immer.
Viele Grüße,
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
MerleSchreiber Das klingt ja fast so, als wenn ihnen das mit den Sackratten ein Trost gewesen wäre ;-)
Schöne Grüße, Merle
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Wie immer ehrlich und ohne Schnörkel.
Der sich übergebende KLaus erinnert mich - zwar nicht an Weihnachten .... aber an zielsicher be"kotzte" Geschenke
Gut,gut, guuut geschrieben!
Gruß
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen Hatte selbst niemals so ein Sackratten-Weihnachts(fest).
Doch genau so stelle ich es mir vor!
Du hast ganz wunderbar diese alltägliche Belanglosigkeit hervorgekramt.
Ein perspektivloser Moment - gekonnt eingefangen.
Mich hast du gefangen - mit deinen Zeilen.
Es hat mir gefallen - klingt blöde an dieser Stelle,
aber du hast es einfach gut gemacht.
Vor langer Zeit - Antworten
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