Enkelins Tagtraum mit sechs Jahren
Es ist schon eine Weile wovon ich hier berichte,
ich liebe das Erzählte sehr, ne herrliche Geschichte.
Im dunklen Wald , im tiefen Tal,
keine Lichtschein war zu sehen,
da lebte einst ihr Prinzgemahl,
sie wollte mit ihm gehen.
Er holt sie von der Schule ab
und dann ging es in schnellem Trab
auf seinem schwarzen Rappen fort
an einen wunderschönen Ort.
Zur Sonne hin sind sie geritten.
Die ließ sich auch nicht lange bitten
Und führt sie zu den Strahlen hin,
in jedem spielt ein Kindlein drin.
Dann hui di bu geht es zum Mond,
mal sehn ob jemand darauf wohnt.
Da war ein bucklig kleiner Mann,
der zündete sein Lichtlein an.
Das konnte sie vom Bett aus sehn
sie tat es gern betrachten.
Das Leuchten fand sie wunderschön,
konnt,s abends kaum erwarten.
Weiter gings zu den Sternen hin,
ihr Funkeln war ein Traum.
Es waren alle Farben drin,
wie an dem Weihnachtsbaum.
Doch Kalim, so ihr Prinzlein hieß,
den Weg zurück zur Erde wies.
Und dann dort unten angekommen,
hat er sie mit nach Haus genommen.
Im Wald, ein wunderschönes Schloß,
gehört es ihm, wer wohnt da bloß?
Er wohnt dort mit der Mama,
die strahlte als sie Beide sah.
Mit Buttercrem und Sahnekringel,
verwöhnte sie die beiden Schlingel.
Doch dann musst sie nach Hause gehen,
die Mutter wird schon nach ihr sehn.
Als sie Zuhause angekommen,
hat sie ihr Meerschweinchen genommen
und ihm vom schönen Tag erzählt,
wie sehr ihr doch der Kalim fehlt.
Die Brüder in der Türe standen,
vor lachen fast kein Wort mehr fanden.
Das fand die Kleine gar nicht lustig
Und warf nen Schuh nach ihnen hurtig.
Und die Moral von der Geschicht,
so etwas das erzähle nicht,
wenn es die dummen Brüder hören,
die dich im Tagtraum schrecklich stören.
Nur eine die ist immer da,
erzähle es der Großmama.
Die kann dich voll und ganz verstehen,
die hat das Ganze auch gesehen.
Mit sechs empfand sie es als wahr
und hat es ernst genommen.
Heut ist sie über zwanzig Jahr
Und sieht es sehr verschwommen.