Oma``s Märchenstunde
Ein Bild,das ich vor Augen hab,
in mein Herz gebrannt,
zeigt meine Oma sitzend
im Schaukelstuhl,
sie nimmt ein Buch zur Hand.
Ihre Stimme so rein und klar,
die Stube von Kerzen erhellt,
führte sie uns Kinder ,
in eine Zauberwelt.
Dort gab es ein kleines Elfenkind,
das fröhlich tanzte im Sommerwind.
Es trug einen kleinen,gelben Blütenhut,
dazu ein himmelblaues Röckchen
und klingelte voll Übermut,
ein kleines weißes Glöckchen.
Aus dem Reich der
schaurigen Moore und Sümpfe,
ein bittersüßes Lied erklang,
es war eine Wassernymphe,
die gerade himmlisch sang.
Meerjungfrauen dem Wasser enstiegen,
inmitten ihrer Freundesschar,
während die Sonne webte
goldenen Glanz,
in deren grünlich schimmerndem Haar.
Frau Holle ließ es mächtig schneien,
Rapunzel ihr Haar herunter,
das Rumpelstielzchen hörten wir
verschlagen schreien,
des Kaisers neue Kleider
waren nie bunter.
Das Schneewittchen
vom giftigen Apfel aß,
konnten wir nicht verhindern,
bei dem bösen Wolf
wurden wir ganz blass,
litten mit Mutter Geiß
und ihren sieben Kindern
Wir standen
Hänsel und Gretel zur Seite,
fanden mit ihnen zum
Knusperhaus,
und lachten die Räuber,
welch eine Pleite
mit den
Bremer Stadtmusikanten aus.
Voll Phantasie und Zauberkraft,
geschenkte Augenblicke,
unvergessen,
für die Ewigkeit geschafft,
kann nur ein Kind ermessen.