Meine Eier
Seit Wochen unterwegs.
Immer nur geradeaus,
weil ich vorwärts
kommen muss.
Bin am Arsch,
letzter Halt vor
der totalen Aufgabe.
Ich schwenke all die weißen
Fahnen, die ich
für diesen Moment gesammelt habe.
Lydia saugt mir
die letzten Reserven
aus dem Leben
und spricht von Zukunft.
Meine Güte.
Zukunft.
Links und rechts gehen
ein paar Wege ab,
aber ich ignoriere sie.
Weiter gerade aus.
Nicht anhalten, das weiß ich.
Wenn ich anhalte, verwese ich.
Und Lydia verwest mit.
Sie ist mein Furunkel.
Es stört, es schmerzt.
Aber es ist da.
Sie hat sich
eingeschossen auf uns,
labert ständig von Liebe,
einer kleinen Wohnung und Arbeit.
Ich spreche
vom
Überleben.
Sie greift mir
zielsicher in die Eier.
Und da merke ich es das erste Mal.
Ich habe keine mehr.