Symbiose
Eine Symbiose bietet Vorteile.
Das Zerbrechen einer solchen ist für alle Seiten schädlich!
(wegen vieler, neuer Abonnenten wieder eingestellt: 03.02.2018)
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Cover: Dank an pixabay
Montage: Monika Heisig
Symbiose
Die in der Nomenklatur der Biologen Symbiose genannte Zusammenarbeit, ist im Tierreich weit verbreitet.
Zwei Beispiele aus dem Tierreich, die wahrscheinlich nicht so bekannt sind, will ich kurz beschreiben.
Das Nilkrokodil ist eine fürsorgliche Mutter. Sie bewacht ihr Gelege vor Eierdieben, die zu gern den Sandhaufen, also das Nest plündern würden. Aber selbst die aufopfernste Mutti muss mal etwas zwischen die Kiemen kriegen, sich also auf Beutefang begeben, auch mal schwimmen und schlafen.
Zwangsweise ist dann das Nest unbewacht.
Die durchorganisierte Hausfrau hat sich aber einen Wächter für diese Fehlzeiten angestellt. Dieser Aufpasser schreit wie ein Irrer, wenn sich ein Feind dem Gelege nähert. Die über 5 Meter lange Krokodilmutti kommt postwendend angerauscht, um dem Eindringling zu zeigen, was eine Harke ist.
Der Wächter wird nicht mit einem 1 € Lohn für seine Dienste abgespeist, sondern er bekommt eine besondere Entlohnung für seine Arbeit.
Erstens wird er natürlich nicht gefressen, denn Mutti erkennt ihren Aufpasser ganz genau.
Es handelt sich nämlich um einen kleinen Vogel mit einer gewaltiger Stimme.
Es ist der Wellentriel, der ganze 40 cm misst.
Zweitens aber darf der Wellentriel seine eigenen
Eier direkt bei dem Krokodilsnest ablegen. Mutti bewacht und verteidigt diese Eier des Wellentriels genauso erbarmungslos, wie ihre eigenen.
Auch mein zweites Beispiel dürfte nicht allen bekannt sein.
Die größte Vogelspinne, die den verdienten Namen Riesenvogelspinne trägt, lebt in Südamerika. Immerhin wird sie so groß wie ein nobler Speiseteller, rund 30 Zentimeter. Bei dieser Größe wird alles verputzt, was sich nur in die Nähe traut. Jedem unvorsichtigem Frosch, jedem Vögelchen, kleinere Spinnen, Raupen, sogar Schlangen darf man dringend vor solch einer Begegnung abraten. Die Überlebenschance
ist gleich Null.
Eine Ausnahme aber gibt es. Der sogenannte Engmaulfrosch wird von der Vogelspinne nicht nur erkannt, er wird sogar willkommen geheißen. Wehe es sollte einer wagen ihrem winzigen Freund zu nahe zu kommen. Da gibt es Saures. Ihr Freund misst ganze 5-6 cm und wäre eigentlich ein feines Häppchen, aber er ist ein Liebling.
Der Freund selbst hat ebenfalls Interesse an seinem großen Totschläger. Er sitzt auf dem Kokon der Spinneneier und räumt unter den Milben, die auf die Spinneneier aus sind, gründlich auf. Auch kleine Ameisen haben keine Chance an das Spinnengelege heran zu kommen. Nebenbei wird der Engmaulfrosch dabei ordentlich satt. So hat der Frosch eine
Partnerin, die sich um jegliche Feinde kümmert, einschließlich der Feinde des Frosches. Dafür sorgt der achtbeinige Terminator.
Die Spinnenfrau muss diese Beschützer-Aufgabe ihrem kleinen Bodygard überlassen, weil für sie selbst diese Feinde, die ihre Mutterstube vernichten würden, viel zu klein sind. Der Kleine erledigt die miesen, kleinen Angreifer, der Große die größeren, bösen Buben.
Fazit:
Was können wir daraus folgern?
Geben und Nehmen ist immer von wirtschaftlichem Vorteil. Sei es Nachzucht, Aufzucht, Dienstleistung und Entgelt.
Ohne diese Ausgewogenheit macht Symbiose keinen Sinn. Das Zerbrechen dieses Arrangements ist grundsätzlich von
beiderseitigem Nachteil.
Sieht man die Arbeitsverhältnisse in Deutschland, so ist die Ausgeglichenheit der Symbiose längst verlassen.
Der Arbeitgeber hat sich zu einem parasitären Monster gewandelt.
Zugegeben, auch dies gibt es im Tierreich. Solche Verhältnisse sind aber unbedingt für den Ausgenutzten schädlich. Schädlich bis zum Tod.
Ist dies ein eskalierender Zustand, so hat im Endeffekt am Schluss auch der Parasit ebenfalls keinen Deppen mehr, den er auslutschen kann.
Das führt wiederum auch zu seinem eigenen Untergang.