Fantasy & Horror
La Culebra

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"La Culebra"
Veröffentlicht am 01. Dezember 2014, 18 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
© Umschlag Bildmaterial: Vera Kuttelvaserova - Fotolia.com
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Über den Autor:

Neuigkeit!!! Mein Buch - Die Wölfe von Haven - ist ab 1.April im Handel erhältlich! *freufreu* Das Cover könnt ihr sehen, wenn ihr ein wenig in meinem Profil herunterscrollt oder direkt beim AAVAA-Verlag. Link zur Leseprobe beim AAVAA-Verlag: http://www.aavaa.de/leseproben/Die%20Woelfe%20von%20Haven-LESEPROBE-I%20H%20Terazuma.pdf oder eine kürzere Leseprobe ...
La Culebra

La Culebra

La Culebra

Träge blickte Perón da Silva auf das hübsche, dunkelhaarige Mädchen, das mit sinnlichem Hüftschwung die große Wanne verließ. Dampfschwaden umhüllten wie magische Finger ihren wohlgeformten, nackten Körper, während der schwere Duft eines Aphrodisiakums in Peróns Nase stieg. Genau diese Wohlgerüche, die hier im ‚Anaconda‘, dem wohl anrüchigsten Bordell am Rande dieser Stadt, durch jeden Raum zogen, waren für den Lebemann Perón da Silva ein Grund

mehr, welcher für dieses Etablissement sprach. Selbst wenn es Gerede in der Stadt gab, dass es hier nicht mit rechten Dingen zuging. Perón war zumindest noch niemals etwas aufgefallen, was dieses Gerücht bestätigt hätte. Im Gegenteil. Perón da Silva, ein einflussreicher Geschäftsmann, wäre hier nicht zum Stammgast geworden, wenn dem so gewesen wäre. Er war ein Genießer und legte Wert auf ein gutes Ambiente und natürlich auf die Freizügigkeit der Mädchen hier, die von ausgesuchter Schönheit und Eleganz waren. Seiner Meinung nach wurden all diese Gerüchte nur von den Matronas in die Welt gerufen, die ihre Männer

reihenweise an die hübschen Mädchen verloren, die hier nach allen Regeln der Kunst das Liebesgewerbe ausübten. Allein der Gedanke an die schönen Frauen hier ließ Peróns Blut wieder in seine Lenden strömen. Dabei hatte er gedacht, dass ihm nach dem eben Erlebten nichts mehr so schnell wieder erregen könnte. Doch die lasziven Bewegungen, mit denen sich die junge Frau vor seinen Augen abtrocknete, sowie das Aphrodisiakum und der Sekt, den Perón nach dem Liebesakt immer zu trinken pflegte, taten wohl das Ihrige. Perón da Silva stellte mit einem Ruck

das Glas am Rand des Whirlpools ab. „Komm her!“, knurrte der Geschäftsmann und winkte das Mädchen zu sich, das dieser Aufforderung sofort nachkam. Doch anstatt zu ihm in das heiße Wasser zu steigen, setzte sie sich an den Rand des Pools. Mit ihrem rechten Arm, auf dem, wie bei allen Mädchen hier, eine tätowierte Schlange sich nach oben räkelte, als wäre sie lebendig und nicht nur irgendein Bild, fasste die Prostituierte zu ihm ins Wasser. „Donna Sierpa sagte mir, dass ich sie rufen sollte, falls Ihre Begleitung Euch angenehm wäre“, hauchte das Mädchen ihm dabei ins Ohr. „Wünscht Ihr es,

Señor da Silva?“ „Donna Sierpa?“, entkam Peròns trockenen Lippen, die sich vor Vorfreude zu einem breiten Grinsen teilten. Donna Sierpa, die Besitzerin des ‚Anaconda‘, war die schönste und erotischste Frau, die Perón jemals in seinem Leben zu sehen bekommen hatte. Doch egal wie viel Geld er bot, Donna Sierpa hatte ihre Prinzipien. Man konnte hier im ‚Anaconda‘ alles mieten, nur nicht Donna Sierpa. Es hieß, dass sie sich nur ganz spezieller Stammkunden annehmen würde. Dass Perón da Silva nun ebenfalls in diesen erlauchten Kreis

aufgenommen werden sollte, damit hatte der Geschäftsmann nicht so schnell gerechnet. Mit einem Ruck befreite er sich aus dem Griff der Prostituierten und packte sie an den Schultern. „Oh ja!“, rief er. „Ich wünsche es!“ „Wie ungestüm Sie doch sind, Señor da Silva!“ Die dunkle, rauchige Stimme Donna Sierpas ließ Perón vor Erstaunen zusammenzucken. Statt der dunkelhaarigen Prostituierten saß die unnahbare, schöne Besitzerin des Etablissements am Rand des Pools und sah ihn mit einem unergründlichen

Lächeln unter halbgesenkten Lidern an. Die schlanken Finger ihrer rechten Hand fuhren neckisch über Peróns nassen Oberkörper. Sofort begannen seine gut definierten Muskeln zu zucken, als wären sie unter Strom geraten. Perón legte viel Wert auf sein Äußeres. Dazu gehörte auch ein durchtrainierter Körper. Sein gepflegtes Auftreten hatte ihm schon viele Türen geöffnet. Der sinnliche Geruch der schönen Frau stieg Perón schwer in die Nase. Jegliche Frage über ihr unnatürliches und plötzliches Erscheinen verschwand genauso schnell aus seinen Gedanken, wie sie aufgetaucht waren. Mit offenem

Mund sah er Donna Sierpa zu, wie sie das enganliegende, schillernde Kleid, das wie eine zweite Haut an ihrem Körper lag, abstreifte, um zu ihm ins Wasser zu steigen. Perón war überwältigt. Donna Sierpas Haut wirkte unnatürlich glatt und wie eingeölt, während sich die tätowierte Schlange auf ihrem Arm langsam über ihren ganzen Körper auszubreiten schien. „Sie sind ein gutaussehender Mann, Señor Perón“, hörte der Geschäftsmann ihre dunkle Stimme an seinem Ohr, während sich dieser Traum einer Frau an ihn schmiegte. „Es tut mir leid, Sie als Stammgast zu verlieren, doch die Zeit drängt und außer Ihnen gibt es

niemanden, der meinen Kriterien entspricht.“ Perón da Silva hörte Donna Sierpas Worte, doch er verstand sie nicht. Ihr Geruch betäubte ihn und in völliger Verzückung verdrehten sich seine Augen nach oben und sein Kopf sank zurück an den Beckenrand. Donna Sierpas bernsteinfarbenen Augen wurden heller, beinahe schon gelblich und ihre gespaltene Zunge schnellte hervor, um Peróns Schweiß von seiner Stirn zu lecken. Die Iris ihrer Augen wurde immer länglicher und ihre Bewegungen immer leidenschaftlicher.

Perón ließ alles mit sich geschehen. Er war gefangen von Donna Sierpas Gegenwart, ihrer sinnlichen Ausstrahlung, ihrem betörenden Geruch. Viel zu schnell war alles vorüber und Peròn lehnte erschöpft am Rand der großen Wanne. Zitternd fuhr er sich durch sein dichtes, schwarzes Haar und griff nach dem Sektglas, das er in einem Zug leerte. Donna Sierpa sah ihm dabei lächelnd zu. Ein paar Tröpfchen Sekt waren auf Peròns Lippen hängen geblieben. Mit einer raschen Bewegung fuhr Donna Sierpa vor. Ihre gespaltene Zunge huschte darüber und nahm sie auf. „Oh

ja!“, sagte sie. „Mein lieber Perón! Stärke dich. Du wirst es brauchen. Ich bin mir sicher, dass aus unserer Verbindung meine Nachfolgerin hervorkommen wird.“ Zärtlich fuhr sie über seinen Bauch. Perón blickte Donna Sierpa verständnislos an. Jegliche Trance war von ihm abgefallen. Jetzt fielen ihm auch ihre gelben Reptilienaugen und die unnatürlich glatte Haut auf. „Wovon sprichst du?“, fragte er irritiert und versuchte Abstand zwischen sich und der Frau zu bringen. Doch Donna Sierpa rückte nach und drückte Perón ihre Lippen an den Hals. Als Perón den Biss

spürte, fuhr er zurück und wollte mit einem Satz aus dem Whirlpool springen, doch mitten in der Bewegung spürte er wie ihn die Lähmung erfasste. „Unser Gift ist nicht tödlich“, tröstete Donna Sierpa und fuhr mit ihrem Finger über die Bisswunden auf Peróns Hals. „Es lähmt nur.“ Dann lächelte sie. Besser gesagt, sie zog ihre Lippen auseinander, bis ihre spitzen Eckzähne zu sehen waren. „Sei nicht entsetzt“, fuhr sie im Plauderton fort. „Du wurdest auserwählt, der Vater meiner nächsten Tochter zu werden, die dank dir die nötigen Eigenschaften haben wird, um meine Nachfolgerin zu werden.“ Donna Sierpa

machte eine allumfassende Bewegung. „Alle meine anderen Töchter hier sind wunderbar geworden, doch keine von ihnen hat die Fähigkeit, Nachkommen zu zeugen.“ Perón wollte etwas sagen, doch es gelang ihm nicht mehr. Das Gift hatte ihn, bis auf seine Atmung, vollständig gelähmt. Mit einem Schlag wurde ihm bewusst, dass all die Gerüchte, die er jemals über dieses Etablissement gehört hatte, der Wahrheit entsprachen. Nur jetzt war es zu spät. Heftiger Schmerz unterhalb seines Nabels fuhr durch ihn. Doch er konnte nichts dagegen tun. Nicht einmal schreien.

Donna Sierpa hatte ihm mit ihrem scharfen Fingernagel die Bauchdecke geöffnet. „Ach ja!“, sagte sie beiläufig, während Perón der Schmerz beinahe die Sinne raubte. „Bei uns brüten die Männer die Nachkommen aus.“ Dann fuhr ihm ihre Hand in seine Eingeweide … Das Nächste, das Perón mitbekam, war, dass er in einem dunklen, nur mit Fackeln erleuchteten Raum, an den Händen gefesselt, von der Decke hing. Außer ihm baumelten noch weitere Männer, oder besser gesagt deren mehr oder weniger verwesten und verdauten Überreste, ebenfalls von der Decke. Der

Schmerz in Peróns Eingeweiden tobte und bohrte. Donna Sierpa stand vor ihm. Ihre Hand war blutig. „Sorg schön für unsere Tochter!“, sagte sie, während sie ihm über den Bauch strich, der sich bereits leicht vorwölbte. „Und keine Angst, unsere Nachkommen wachsen schnell. Mehr als zwei Wochen wirst du nicht zu leiden haben, bevor sie deine Organe verdaut hat und du stirbst.“ Sie zuckte bedauernd die Achseln. „Danach nähren wir uns eben vom Aas unserer Väter. Wir Schlangenmenschen waren noch nie wählerisch. Das macht uns ja so besonders anpassungsfähig.“ Perón da Silva bäumte sich auf. „Sei

nicht so rebellisch, Perón“, tadelte Donna Sierpa. „Sieh es als die Ehre an, die es ist, unter all den Vätern derjenige zu sein, dessen Tochter mein Imperium weiterführen wird können.“ „Damit kommst du nicht durch, du Ausgeburt der Hölle!“, schrie Perón. „Ich bin ein einflussreicher Mann! Man wird nach mir suchen!“ „Natürlich. Aber niemand wird dich hier finden." Damit wandte sich Donna Sierpa um und verließ die Bruthöhle, aus der sie Peróns Schreie bis zum versteckten Felseneingang begleiteten. Als sie ihn hinter sich verschloss, hörte

man nichts mehr. Zufrieden leckte sich Donna Sierpa mit ihrer gespaltenen Zunge über die Lippen, während sie hinauf zu ihren Töchtern schritt.


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Terazuma
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Mein Buch - Die Wölfe von Haven - ist ab 1.April im Handel erhältlich! *freufreu*
Das Cover könnt ihr sehen, wenn ihr ein wenig in meinem Profil herunterscrollt oder direkt beim AAVAA-Verlag.
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oder eine kürzere Leseprobe hier:
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Ich selbst komme aus Österreich und Schreiben ist eine Leidenschaft, der ich schon seit einigen Jahren fröne. ^^ Am liebsten schreibe ich lange Fantasy-Geschichten. Dabei lasse ich meine Protagonisten durch alle Höhen und Tiefen gehen, die in einen so langen Plot nur hineinpassen. An Abenteuern, Dramatik und Romantik wird es ihnen nicht mangeln. Nur an Ruhe und Beschaulichkeit. ^^
Ich hoffe, hier auf dieser Seite auch viele andere schreibwütige Hobby-Autoren kennen lernen zu können. Auf einen regen Austausch von Kommentaren, Kritik und sämtlichen anderen Anmerkungen freue ich mich schon!

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Zebra Die Geschichte liest sich sehr angenehm, darf man auf eine Fortsetzung hoffen?
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Terazuma Hallo Zebra!
Vielen Dank für deinen Kommentar, die Coins und den Fav!
Freut mich wirklich sehr, dass dir meine kleine Story gefallen hat. Aber mehr als diese Zeilen waren leider nicht geplant.
Falls du etwas Längeres und ähnlich Düsteres suchst, ich schreibe gerade an einer Story über Werwölfe.
Es würde mich außerordentlich freuen, wenn ich dich auch mit dieser Geschichte gut unterhalten könnte! ^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
Zebra Schade, aber mit der Geschichte hast du eine sehr gute Beschreibung einer Fantasy-Rasse erschaffen. Für diese Art Steckbrief habe ich eine Schwäche ;)
Momentan habe ich leider keine Zeit für solch große Geschichten, ich merke mir die Story aber vor, danke für den Tipp ;)
Vor langer Zeit - Antworten
Terazuma Oh, bitte! Fühl dich ja nicht gedrängt!
Ich dachte mir nur, du hättest gerne etwas Längeres, da du nach einer Fortsetzung gefragt hast! ^^
Vielen, vielen Dank jedenfalls für die Vormerkung und dein Abo!
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EllieCollins Deine Geschichte hat mir ein fabelhaftes Kopfkino beschert! Es ist fast schade, um den armen Péron, aber so ist das nun mal, wenn man mit dem Feuer spielt.

Der Einstieg ist dir sehr gelungen und die Spannung ist bis zum letzten Wort geblieben!
Vor langer Zeit - Antworten
Terazuma Hi EllieCollins!
Freut mich, dass dir die Story gefallen hat! ^^
Vielen Dank auch für die Coins!
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
Tusitala Eine sehr gelungene Story, der Mix aus Erotik und Fantasy. Das kann man mehrfach lesen.
Ein Gruß Tusitala
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Terazuma Vielen Dank für deinen Kommentar!
Freut mich, dass dir meine kleine Story gefällt! ^^
LG Tera
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EagleWriter Auf jeden Fall sehr gelungen. Auch wenn mich die Erwähnung vom Auto am Ende überrascht hat, in meinem Kopf war das ganze eher mittelalterliches Spanien oder ähnliches^^
lg
E:W
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Terazuma Echt? Und der Whirlpool störte nicht? *lach*
Aber das mit dem Auto überlege ich mir noch. Es stimmt, wenn ich es weglasse, wird der Geschichte trotzdem nichts fehlen. Irgendwie stolpert man darüber... *grübel*
LG Tera
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