Gedichte
...und dann war da noch Weihnachten

...und dann war doch noch kurz Weihnachten In einem Raum aus Müll und Nässe, liegt ein Kind, so wund und schreit. Ich hau dir gleich was auf die Fresse ruft nur der Vater, von ganz weit. Die Mutter sitzt mit Nasenbluten, wie jedes Jahr vor kahler Fichte. Eine nur von seinen Stuten, der Schmerz macht jeden Traum zu nichte. Im Fernsehn läuft das Abendmahl, untermahlt von Richard Strauss. Doch ihre unsagbare

Qual ist auch im neuen Jahr nicht aus. Zehn Bier, ein Fick und gute Laune, das Unterhemd ist längst verschmutzt. Kommm Engel, blas mir die Posaune, bevor du gleich die Küche putzt. Sie nimmt das Messer sticht es fest, in seinen Bauch, er röchelt leise. Und als er dann sein Leben lässt, singt sie das Lied, in alter Weise.