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Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 30

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"Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 30 "
Veröffentlicht am 25. November 2014, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 30

Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 30

Einleitung


Nach dem Ende der Archontenherrschaft und der Stilllegung der Lebensschmiede, steht Kellvian vor der Aufgabe, die vor Helike gestrandete Armee Cantons sicher zurück zu bringen. Bevor sie die Stadt jedoch auch nur verlassen können, erhalten sie Nachricht von einem Totgeglaubten. Und in der Heimat ziehen bereits dunkle Wolken auf. Andre de Immerson hat seine Pläne, sich das Kaiserreich mit Gewalt untertan zu machen, noch nicht aufgegeben. Und ohne eine Armee ist alles, was zwischen

ihm und der Krone steht eine kleine Gruppe heruntergekommener Abenteurer und eine Handvoll Zauberer. Bildquelle Michaela Schöllhorn / pixelio.de

Kapitel 30 Die Pläne Silberstedts


Kiara trat hinaus in die kalte Nacht. Obwohl der Frühling angebrochen war, lag Frost in der Luft. Der Wind trug eisige Kälte von den Gletschern und Berggipfeln um die Burg hinab ins Tal und überzog alles mit einer dünnen Schicht aus Raureif. Das Mondlicht brachte die Kristalle zum Glitzern, als seien die Wiesen und kleinen Teiche um die Festung des Sanguis-Ordens zu Kristall erstarrt. Die Ordensoberste suchte sich ihren Weg über die, bis auf einige verstreute

Posten, verlassenen Burgmauern. Kohlen glühten in einer Reihe stählerner Becken und machten sich als Lichtpunkte in der Finsternis bemerkbar. Sie sah auf die Ebene hinaus und fuhr mit den Augen die Linien der dort gezeichneten Zauber nach. Dem normalen Auge wären die feinen, leuchtenden Pfade wohl verborgen geblieben, aber Kiara wusste, worauf sie zu achten hatte. Sie hatte den Zaubern alles gegeben, was sie hatte und das war nicht wenig. Das Gewicht der dunklen Träne Falamirs in ihrer Tasche, erinnerte sie beständig daran. Hatte Melchior am Ende recht, hieß das, sie müssten wirklich all ihr vertrauen in Kellvian setzten… sofern sie hier keinen

Erfolg hatten. Und doch konnte sie sich für die Idee nicht erwärmen, allzu viel Hoffnung in den jungen Kaiser zu setzen. Er hatte den Orden zwar erhalten, als er die Gelegenheit hatte, ihn stattdessen auszulöschen, aber schuldete sie ihm deshalb denn etwas? Kiara stützte die Hände auf den kalten Stein der Zinnen. Mörtel bröckelte unter ihren Fingern. Sie fühlte sich so alt, wie das Gemäuer. Gab es denn keine andere Möglichkeit? Jemand, der diese Bürde eher tragen konnte ? Die Zauberin kannte die Antwort. Und doch erforderte das von ihr genau so viel Vertrauen wie in Kellvian noch einmal in jemand anderen zu setzen. Gedankenverloren

richtete sie den Blick nach Norden, auf die nahen Berge. Andres Leute mussten bereits ganz in der Nähe sein. Kiara hörte leise Schritte, die sich über die Wehrgänge näherten und wendete sich schließlich wiederwillig von den Klippen ab. ,,Tamyra…“ Sie erkannte die auffällige Gestalt sofort wieder. Noch jemand, der heute kaum Schlaf finden würde. Jedoch… traf das wohl auf sie alle zu. Im Hof konnte sie Fenisins Kämpfer sehen, die sich um eine Reihe von Feuern zusammen gescharrt hatten. ,,Ich hatte nicht erwartet, euch hier draußen zu treffen.“ , meinte die Diplomatin. In einen schweren

Wollmantel gehüllt, wirkte sie deutlich massiger, als sie war. Darunter jedoch glitzerte ein Schwertgriff im Licht eines nahen Kohlebeckens. ,, Das Warten zehrt an den Nerven.“ , überging Kiara ihre Bemerkung. ,, Das wir nur noch herumsitzen und darauf hoffen können, das Andres Streitkräfte noch eine Weile in den Bergen festsitzen…“ ,,Ich weiß durchaus was ihr meint.“ , antwortete Tamyra. ,, Aber er wird ein paar böse Überraschungen erleben, wenn er sich hierher wagt.“ ,, Nun, ich habe durchaus vor, meine Leute zu beschützen, wenn ihr das meint. Wenn Lord Andre diese Burg will, wird

er sie mir schon abnehmen müssen.“ Ihre Züge wurden einen Augenblick hart und kalt. ,, Das ist das mindeste, was ich tun kann. Ich fürchte, wir werden uns noch früh genug wieder nach der Zeit des Wartens zurück sehnen.“ ,,Habt ihr gesehen, wie Quinn zurück gekommen ist ?“ , wollte ihr gegenüber plötzlich wissen. ,, Ich habe ehrlich gesagt erst gar nicht daran geglaubt.“ , antwortete Kiara ihr. ,, Aber dieser Mann überrascht mich in letzter Zeit immer wieder. Trotzdem ist Quinn nach wie vor bestenfalls ein personifiziertes Unwetter. Aber… ich fürchte genau das werden wir bald

brauchen.“ Am Ende sollte Tyrus offenbar doch Recht behalten, dachte sie. Wieder einmal. Er war es, der Quinn ursprünglich als Ordensoberen hatte einsetzen wollen. Und sie hatte nicht die Kraft, diesen Krieg zu führen. Quinn hingegen besaß noch genug von seiner alten Gnadenlosigkeit. Ein schönes Werkzeug hast du dir erschaffen…. Die Stimme in ihrem Kopf klang bitter. Du hast den Mann losgeschickt und genauso zurückbekommen, wie du ihn brauchst. Andre de Immerson war froh, nicht mehr völlig auf die Stütze angewiesen zu sein. Mit humpelnden, aber eiligen Schritten,

machte er sich auf den Weg durch die große Kaminhalle im Obergeschoss seines Wohnsitzes. Große Holzscheite verbrannten funkensprühend und hielten die Kälte des Schnees, der Silberstedt nach wie vor im Griff hatte, in Schach. Selbst im Sommer wären ihnen nur wenige warme Tage vergönnt, bevor das Eis mit Macht zurückkehren würde. Die beiden Männer, die bereits an einer der Feuerstellen warteten, hätten unterschiedlicher nicht sein können. Der eine, hochgewachsen und kaum dreißig, war in einen Kürass und einen schweren, weißen Pelzmantel gekleidet. Das Schwert und die Pistolen, die er trug rundeten das Bild des Kriegers ab. Der

andere hingegen war in eine dunkle Robe gehüllt, auf der silberne Ziernähte glitzerten und hatte die Kapuze über das Gesicht gezogen, so das man nur erahnen konnte, wer sich darunter verbarg. Andre hatte keine Ahnung wie alt der Mann war, der sich ihm als Ismaiel vorgestellt hatte. Nur das ihm der Anblick des Zauberers eine Gänsehaut beschwerte. Er hatte für sich schon beschlossen, das er auf keinen Fall auf die Forderungen dieses… Dings eingehen würde. Er würde einen Weg darum herum finden. Und Andre hatte schon eine Idee. Das Erland hier war, erwies sich in dieser Hinsicht als Glücksfall. Der Feldherr war erst vor einigen Stunden aus den

Bergen zurückgekehrt, um Bericht zu machen. Alleine hatte er nicht lange für den Weg gebracht und würde wohl in wenigen Tagen wieder bei der Armee sein können. Die beiden Männer saßen sich in zwei schweren, gepolsterten Holzstühlen gegenüber. Der dritte, noch leere Platz hingegen, wäre für Andre selbst bestimmt. Der Herr Silberstedts ließ sich auf seinen Platz sinken und musterte seine zwei… Verbündeten, wenn er sie denn so nennen konnte. Erland folgte ihm einmal wegen der Bezahlung und auf der anderen Seite durch seinen Wunsch, sich zu Beweisen. Und warum sich Ismaiel, oder Meister, sich auf seine

Seite geschlagen hatte war ihm nach wie vor ein Rätsel. ,, Also haben die ständigen Überfaälle endlich aufgehört, wie man mir berichtet hat ?“ , fragte Andre an Erland gerichtet. Der Mann schlug sich mit der Faust vor die gepanzerte Brust. Seine blauen Augen leuchteten, scheinbar schon in Vorfreude auf das, was kommen würde. ,, So ist es, Herr. Man könnte fast meinen, sie hätten einfach aufgegeben. Zwar haben wir Verluste erlitten, aber nichts, das unser Vorhaben ernsthaft gefährden könnte. Unsere Späher Berichten, das die Magier sich allesamt zur Burg zurückgezogen haben. Das Tal,

in dem die Burg liegt, ist eine Sackgasse, Herr. Sie sitzen wie Ratten in der Falle.“ ,, Da habe ich meine Zweifel.“ , murmelte Andre. ,, Ich kenne die Frau, die den Orden anführt und ich würde sie nicht unterschätzen.“ Kiara Vanir war ihnen schon in Vara in die Quere gekommen, als er Kellvians Krönung verhindern wollte. ,, Sie wäre doch niemals so dumm, sich derart selbst in die Enge zu treiben, wenn sie sich dadurch keinen Vorteil verspräche. Wenn es eine Sackgasse ist, können wir auch nur aus einer Richtung angreifen.“ Andre nahm eine Karaffe von dem kleinen Tisch, der zwischen ihren

Plätzen stand. Goldener Branntwein schwappte darin, den er, auf drei Kristallschwenker verteilte. Der Wein dafür stammte aus Risara und war Sündhaft Teuer geworden. Und er würde wohl noch etwas knapper werden, dachte Andre, wenn seine Pläne an Fahrt gewannen. Einen Keil durch Canton zu treiben würde vielerorts die Wirtschaft zum Erliegen bringen. Erland lehnte das Angebotenen Getränk jedoch dankend ab. ,, Ich würde lieber nüchtern blieben… wenn wir Taktik besprechen, Herr.“ Der Mann trank also offenbar nicht einmal, dachte Andre. Ganz der Heerführer. Manchmal fragte er sich, welcher der

beiden Männer im Zweifelsfall die größere Bedrohung darstellte. Ismaiel jedoch griff ohne ein Wort nach dem Glas. Andre hatte insgeheim darauf gehofft. Wenn er Zauberer etwas trank, würde er dabei hoffentlich auch einen Blick auf das Gesicht seines Gegenübers erhaschen können. Warum machte er daraus bloß so ein Geheimnis? Vielleicht war er durch irgendetwas entstellt und einfach eitel, dachte Andre. Nun er würde es gleich erfahren. Der Meister führte das Glas zum Mund, oder dort, wo sich dieser befunden hätte… und es verschwand einfach in der undurchdringlichen Dunkelheit unter dessen Kapuze. Als trüge der Mann eine

Maske aus flüssigen Schatten. Das gab es ja doch nicht. Ismaiel setzte das Glas ab und auch wenn Andre es nicht sehen konnte, wieder einmal, war er davon überzeugt, dass sein gegenüber lächelte. ,, Wenn euch die Ordensoberste solche Sorgen macht, Lord Andre, werde ich mich persönlich darum kümmern. Ihr habt mir ohnehin den Orden versprochen. Dann kann ich gleich einfordern… was ihr mir schuldet. Es sollte nicht allzu Schwierig sein.“ Die grenzenlose Selbstsicherheit, mit der sein gegenüber sprach, ließen Andre die Haare zu Berge stehen. Götter, auf welche verfluchte Kreatur hatte er sich da eingelassen? Sie sprachen hier von

der Großmeisterin des Ordens. Und für Ismaiel klang es, als wolle er ein Insekt zerquetschen. ,, Wir stehen ohnehin kurz vor der Burg.“ , erwiderte Erland, der grade das ihm Angebotene Glas zurück in die Karaffe schüttete. ,, Sobald sie fällt, steht uns nichts mehr im Weg.“ ,, Seid ihr euch da ganz sicher ?“ , fragte Ismaiel da, während er einen zweiten Schluck Branntwein verschwinden ließ. ,,Ihr vergesst Kellvian.“ ,, Ich bleibe dabei, das er unser geringstes Problem ist.“ , erwiderte Andre. Das Dagian versagt hatte, war ein Rückschlag, aber auch so, der Junge war

keine Bedrohung. ,, Der Kaiser ist noch weit weg.“ ,, Vielleicht nicht so weit, wie ihr denkt. Die Falle ist gestellt. Wir müssen nur noch auf eine Gelegenheit zum Zuschnappen warten. Ich möchte euch aber Vorschlagen, euch bis dahin zurück zu halten. Ich weiß aus… sicherer Quelle, das wir bald eine perfekte Gelegenheit haben werden, all unsere Sorgen auf einen Streich auszulöschen.“ ,, Ihr habt mir aber immer noch nicht verraten, wie diese Falle genau aussieht.“ , erklärte Andre. ,, Dieser Mann hat Leibwächter, selbst wenn nicht hat er zumindest genug loyale Beschützer. Mal davon abgesehen, das er

für sein Alter leider nicht… ganz auf den Kopf gefallen ist. Wie glaubt ihr, ihn so einfach überlisten zu können ?“ ,, Weil das Messer, das ihn in den Rücken treffen wird, die Gestalt eines alten Freundes hat. Ihr werdet es… sehr bald verstehen.“ Der schwarzgewandete Magier erhob sich mit einer eleganten Bewegung. ,, Solltet ihr mich brauchen, Lord Andre, ich ziehe mich zum Meditieren zurück. Es gibt viel zu bedenken. Gebt mir Bescheid wenn General Erland aufbricht. Ich werde ihn dann begleiten.“ Ihm war sofort wohler, als der Schatten verschwand. Andre wartete, bis die Gestalt die

Treppe hinab ging und nicht mehr zu sehen war, bevor er sich schließlich Erland zuwendete. ,, Ich habe noch einen Sonderauftrag für euch.“ , erklärte er. ,, Ich bin hier um zu dienen.“ Andre bedeutete dem Mann, aufzustehen und ihm durch das Zimmer zu Folgen. Er trat auf die Türen zu, die hinaus auf den Balkon führten und zog sie auf. Eiskalter Wind schlug ihnen entgegen. Andre stellte einen Fuß in die Tür, damit sie offen blieb. Für den Fall, das der Magier sie belauschen konnte, würde das heulen des Sturms ihre Worte hoffentlich unverständlich machen. ,, Sorgt dafür, dass kein Magier die

Burg lebend verlässt. Kein einziger.“ Erland nickte nur und schlug sich abermals mit der Faust vor die Brust. Andre brauchte seine Befehle nicht zu erklären. Er schloss die Tür wieder und trat ans Feuer, um sich wieder aufzuwärmen. Jetzt musste er nur noch abwarten. Die Armee würde die Ordensburg in einigen Tagen erreicht haben. Und dann würde sich alles endlich zu seinen Gunsten Wenden. Andre faltete die Hände über dem Bauch zusammen und lächelte zufrieden. Die Zeit der Abrechnung war nahe. Und wenn das Kaiserreich dann unter seiner Kontrolle stand, würde er auch Zachary wiederfinden. Selbst wenn

das hieß, das er jede Stadt nach dem Jungen absuchen musste. Er wusste ja gar nicht mehr, wohin er gehörte. Aber er würde sich schon daran erinnern. Erland verabschiedete sich mit einer Verbeugung, bevor er ebenfalls die Treppe hinab verschwand, die eben noch der Meister genommen hatte. Andre blieb alleine zurück und trat an den Tisch, an dem die drei eben noch gesessen hatten. Er schüttete sich noch einen Schluck Weinbrand nach. Es könnte nicht besser laufen…

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Terazuma *schüttel* Dieser Andre ist ein Ekelbolzen sondergleichen!
Der arme Zachary! Hoffentlich fällt er seinem Vater nie in die Hände! Aber irgendwie hege ich Zweifel an meinem frommen Wusch. Dazu habe ich schon zu viel von dir gelesen! XDDD

Und dass dieses uralte Fossil von einem Magier Zyle zu einem bestimmten Zweck zurückgeholt hat war ja so was von klar!!! Ich hoffe auch hier, dass irgendetwas seinen fiesen Plänen einen Strich durch die Rechnung macht! ^^

LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Ich glaube du kennst mich schon zu gut.^^ Wobei, lass dich überraschen. Ein paar kleine Überraschungen sollte es definitiv noch geben.
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Der "Meister" hat doch nicht schon wieder Zyle gemeint oder?^^
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Abwarten ^^
lg
E:W
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