Fantasy & Horror
Die Chroniken des letzten Königs - Teil 1 - Ein Brief und ein Ring

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"Mikes Leben ändert sich schlagartig, als ihn Spencer Vaughn am Grab seiner Mutter besucht."
Veröffentlicht am 23. November 2014, 14 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Fantasie ist die Blume der Gedanken (K. Burmester)
Mikes Leben ändert sich schlagartig, als ihn Spencer Vaughn am Grab seiner Mutter besucht.

Die Chroniken des letzten Königs - Teil 1 - Ein Brief und ein Ring

Ein Brief und ein Ring

Ich stand am Grab meiner Mutter und dachte an die Geschichten, die sie mir jeden Abend vorgelesen hatte. Ein leichter Wind wogte über die Bäume und blies das Laub über die Gräber des Friedhofs. Der Oktobernachmittag lag bereits in der aufkommenden Dunkelheit und so sirrten bereits die Laternen in meiner Nähe. Der Grabstein, der auf dem Grab meiner

Mutter stand, war schlicht aus dunklem Granit mit goldener Schrift. Über ihrem Namen war ein Wappen mit eingraviert, was zwei sich anblickende Löwen zeigte, die von einem Ring umschlungen wurden. Dieses Wappen hatte ich zuvor noch nie gesehen und obwohl mich Geschichte interessierte, war es mir nicht gelungen herauszubekommen, woher dieses Wappen stammte. Ein weiteres Rätsel lag unter dem Geburts- und Sterbedatum, wo die Worte "Ein Leben lang Freundin & Dienerin", standen. Ich konnte mir darauf keinen Reim

machen. Minuten vergingen in denen ich geistesabwesend das Wappen und die Worte unterhalb von ihrem Todesdatum anstarrte, bis plötzlich hinter mir eine männliche Stimme mich aus meinen Gedanken riss. „Ihr seid der Sohn von Miss Crown, nicht wahr?“, fragte ein Fremder hinter mir. Ich wirbelte herum und sah ihn mit misstrauischen Blick an, wobei er entschuldigend die Hände anhob und lächelte.


„Es tut mir leid, wie Taktlos von mir…“,

fing er an und entschuldigte sich bei mir. Er war groß, schlank und trug kurze schwarze Haare. Sein schwarzer Anzug von Armani unterstrich seine blasse Haut, die leicht olivfarben wirkte. Sein Auftreten war geschäftsmäßig, protzig und arrogant.


„Wer sind sie und was wollen sie?“, fragte ich, immer noch misstrauisch. Er steckte seine Hände lässig in die Hosentaschen und wippte nach vorn und nach hinten. „Mein Name ist Spencer Vaughn, ich habe von eurem Verlust gehört. Ich kannte eure Mutter“, erwiderte er mit

einem Verständnisvollen Lächeln. „Woher kannten Sie sie?“, fragte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.


Sein Blick, die dunklen Augen hatten etwas Beängstigendes an sich, während er sich freundlich gab. „Ich habe einige Wertvolle Gegenstände bei deiner Mutter gekauft. Sie verstand ihr Geschäft“, erklärte er freundlich. „Du wirst sicher jetzt, wo sie nicht mehr da ist, ihren Platz auf dem Thron einnehmen“, mutmaßte er vorsichtig.


Ich sah ihn mit verwirrten Blick an. „Was für ein Thron?“, fragte ich. Ich

fühlte mich unwohl, irgendetwas sagte mir, dass der Mann etwas im Schilde führte und das ich am besten gehen sollte.


„Oh, dann wisst ihr nichts von eurer Abstammung?“, antwortete er überrascht und biss sich zugleich auf die Unterlippe. „Tja, jetzt ist die Katze aus dem Sack!“, erwiderte er lässig und legte den Kopf schief. „Avelan?“.


„Hören Sie, ich weiß nicht wer Sie sind und was Sie wollen. Und was es mit diesen Avelan auf sich hat, interessiert

mich im Grunde nicht. Also, wenn Sie mich entschuldigen würden, ich wollte gerade nach Hause gehen!“, erklärte ich mit ernster Miene.


Ich ging an ihm vorbei in Richtung Ausgang, als mir auf einigen Metern Entfernung eine junge Frau entgegen kam. Sie hatte blondes Haar und trug einen schwarzen Trenchcoat Mantel und auf der Nase funkelte eine schwarze Hipster Brille. "Mike, ah hier bist du. Mr. Jefferson und Misses Cortwell wollten mit dir …",

rief sie halb auf der Entfernung und schien erleichtert, mich endlich gefunden zu haben. Sie stockte und sah mit entsetztem Gesichtsausdruck an mir vorbei. "Mike, komm sofort hier her. Wir verschwinden von hier!", erwiderte sie mit einer Autorität, die ich von ihr noch nie zuvor gehört hatte.


Ich drehte mich um, doch als ich mich umdrehte, war der Mann verschwunden. „Was geht hier vor?“, fragte ich leicht nervös und drehte mich wieder zu Claire, die nun auf mich zukam. „Wir verschwinden. Sofort!“, erwiderte

sie erneut und packte mich am Arm. „Nicht so schnell, eure Majestät!“, hörten wir beide plötzlich jemanden sagen und drehten uns um. Spencer stand jetzt im Schatten eines Baumes, der neben dem Kiesweg stand und einer Bank ebenfalls Schatten bot.


Er lehnte sich lässig am Baum an und verzog die Lippen zu einem Arroganten grinsen. Wie von Geisterhand heraufbeschworen, zogen graue Wolken auf und der Wind wurde stärker.


„Spencer. Selbst wenn es das letzte ist

was ich tue, wird Mike nie dem Schicksal ausgeliefert werden, den ihr Meister sich für ihn erdacht hat“, erklärte Claire bissig und stellte sich vor mich. Ich verstand jetzt noch weniger als vorher und warum Spencer, Claire „eure Majestät“, nannte, machte mich nur noch misstrauischer.


Er trat aus dem Schatten des Baumes und schnipste mit den Fingern. Links und rechts hinter uns tauchten zwei Männer auf, die ebenso blass waren wie Spencer und in schwarzen Mänteln gehüllt auf uns zukamen. „Elliot. Du hier?“, fragte Claire

erschrocken.


Der linke, ein kleiner gedrungener Mann mit einem schwarzen Pferdeschwanz und einem Ziegenbart, schürzte die Lippen.

Er trug wie Spencer einen schwarzen Anzug, dazu einen passenden schwarzen Mantel und einen Zylinder.


Er verbeugte sich mit einer lässigen Bewegung und erhob sich dann wieder. „Eure Majestät. Wie lange habe ich darauf gewartet, und nun ist es endlich soweit, an euch und eurem Sohn Vergeltung zu üben“, antwortete er mit genüsslicher

Genugtuung. „Genug jetzt. Mike wird mit uns kommen und dann wird er Kyrian kennenlernen!“, brüllte Spencer und stapfte auf uns zu.


Claire drehte sich zu mir um und flüsterte, für mich hörbar. „Lauf!“, ins Ohr und schob mich in Richtung des Ausgangs. Als hätte sie meine Füße verhext, tat ich das, was sie mir befohlen hatte und rannte davon.



Über die Schulter blickend, sah ich wie Claire herumwirbelte und plötzlich ein

Dolch aus ihrer Jackentasche zog und Spencer damit ins Gesicht schnitt.

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Kimbo
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