So wie jeden Abend setzte ich mich vor das Fenster und sah zu wie die Schneekristalle draußen langsam hinunter fielen. Eingehüllt in einer warmen Decke und mit einer Tasse heißem Apfeltee lauschte ich den Geräuschen des Winters und nahm den schönen Duft von Zimt und gebrannten Mandeln war.Überall leuchtete die Weihnachtsdeko und Kinder sangen fröhlich ihre Lieder. Oft sehnte ich mich danach genauso ausgelassen wie sie Weihnachten zu feiern, doch schon seit langer Zeit feiere ich das Fest in der Winterzeit nicht mehr.Als meine Eltern
damals starben starb für mich der heilige Abend mit. Sie liebten die Musik, die fröhliche Stimmung, die Plätzchen und Geschenke. Der Winter war ihre Lieblingsjahreszeit. Könnte ich doch auch nur so ausgelassen feiern, doch das würde mich das zu sehr an sie erinnern, dennoch ist der Winter meine liebste Jahreszeit. Wenn die Eiszapfen von den Häusern hängen, man mit anderen Schneeballschlachten macht und in der Tiefe des hohen Schnees versinkt. Von unten drang Musik nach oben, so wie jeden Abend zu den Feiertagen und auch mein Name hallte durchs Haus." Elisabeth? " Doch sobald die Musik begann wippte ich nur noch auf meinem
Stuhl vor und zurück und starrte aus dem Fenster. Fernab von dieser Welt erträumte ich mir mein Weihnachtsfest mit meinen Eltern.
" Papa da bist du ja endlich." Stürmisch rannte die kleine in die Arme ihres Vaters, der solange auf Reisen war. " Hallo mein Engel. Wie war dein tag heute? " Er freute sich sie endlich wieder in die Arme schließen zu können.
" Wir haben den Baum aufgestellt und mit den Kugeln beschmückt. Die Kerzen leuchten auch schon." Ihre Augen strahlten vor Begeisterung und aufgeregt zog sie ihren Papa mit sich um ihm alles zu zeigen. Im Wohnzimmer umhüllte ihn die willkommene Wärme ein. In dem kleinen Sessel saß seine Frau und strickte. Ein warmes Lächeln umspielte
ihre Lippen, als er sie sah wurde ihm warm ums Herz und er ging auf sie zu und gab ihr einen leichten Kuss auf die Wange. "Hallo Darling." Sagte er und gab ihr noch einen sanften Kuss auf den Mund, der voller Liebe war." Hallo Schatz geh nur schnell mit, sie wartet schon den ganzen Tag auf dich." sagte sie und sah ihm tief in die Augen. Der Weihnachtsbaum schimmerte in einem goldenem Licht und stand in der Mitte des Raumes. Rasch legte er ein kleines Paket für seinen kleinen Engel zu den anderen. Sie erzählte ihm welche Kugeln sie aufgehangen hatte und er hörte ihr aufmerksam zu. Dann zog sie ihn zum Fenster und zeigte auf einen winzig
kleinen Schneekristall. "Papa was ist das und warum sehen sie so schön aus? Ich hätte doch so gerne auch so eine aber wenn ich sie in die Hand nehme, schmilzt sie einfach weg." wütend auf die Schneekristalle stemmte die kleine die Hände in die Hüften und stampfte auf den Boden. In ihrem Gesicht schummelte sich eine kleine Schippe hervor und sie sah betreten zu Boden. " Ach mein Engel. Ich erzähle die mal eine Geschichte. Es gab einmal ein kleines Mädchen das immer aufgeregt vor dem Fenster stand und auf die vielen kleinen Schneekristalle zeigte." gespannt lauschte die kleine ihrem Dad."Sie nur Mama die vielen kleinen Schneekristalle.
Sind sie nicht toll? Oh ja das sind sie. Früher habe ich auch immer begeistert hier gestanden und sie mir angesehen.Komm wir gehen raus. Vielleicht können wir ja eine einfangen. Aber ich sage dir, das ist gar nicht so einfach. Oh ja das wäre toll. sagte die kleine begeistert. Schnell zog sie sich die Jacke und Schuhe an. Draußen war es kalt und der Wind zog ihr um die Ohren. Warte ich hole dir schnell noch eine Mütze, rief die Mutter. Sieh nur, rief das kleine Mädchen und zeigte auf einen Schneekristall, der auf sie zu flog. Schnell streck die Zunge heraus, dann schmilzt darauf, dass haben wir früher immer gemacht. Als die kalte
Schneeflocke ihre Zunge berührte schüttelte sie sich. Na war sie kalt? Grinste sie ihre Tochter an. Plötzlich bekam sie einen Schneeball an den Kopf. Erschrocken machte sie einen Satz rückwärts. Du kleine freche Maus pass auf dich kriege ich. sagte sie und rannte ihrer Tochter hinterher. Das kleine Mädchen stolperte über ihre Beine und fiel zu Boden. Die Mutter legte sich daneben. Pass mal auf, sagte sie. Als sie aufstand rief die kleine aufgeregt, so einen Engel möchte ich auch machen. Sie bewegte ihre Arme und Beine auseinander und stand dann auf. Guck Mama, ich habe auch einen gemacht. Warte da fehlte noch was, sagte sie und
malte dem Engel eine Zunge auf der ein Schneekristall lag...."
"Oh Papa das war eine schöne Geschichte. Also sind das...Schneekristalle. Ein wunderschöner Name. Kann ich jetzt die Geschenke auspacken?" Aufgeregt hüpfte sie auf und ab. " Ja klar mein Schatz, kam die Antwort von der anderen Seite des Raumes. Nimm dir eins und setz dich zu mir." Das kleine Mädchen rannte los und krabbelte unter den Baum und zog ein rosafarbenes Päckchen hervor." Oh das ist von mir und deinem Papa. Ich denke es wird dir gefallen." Die kleine Maus setzte sich auf die Couch vor dem Kamin und versuchte verzweifelt das Band zu
zerreißen. " Mama kann ich bitte eine Schere haben." Sie reichte ihr die Schere und schon war die kleine dabei das Päckchen zu öffnen. Als sie die Kette mit den vielen kleinen Schneekristallen daran sah leuchteten ihre Augen vor Freude. Sie drückte ihre Mama und ihren Papa. " Siehst du Papa bei mir war es ganz leicht welche zu fangen." sagte die kleine und die Eltern fielen in ein herzhaftes Lachen ein.
Langsam kehrte ich in die Wirklichkeit zurück und berührte die Kette mit den Schneekristallen an meinem Hals. Dann ging die Tür auf. " Elisabeth willst du nicht wenigstens dieses Jahr nach so vielen Jahren mal mit herunter kommen? Es sind nun schon 20 Jahre vergangen und unsere Kinder würden sich sehr freuen auch einmal mit dir Weihnachten zu feiern." Ich hörte, wie er sich schon hoffnungslos umdrehte, doch langsam stand ich auf und ermutigt von den schönen Erinnerungen sagte ich " Warte. Vielleicht hast du Recht, lass uns das Fest gemeinsam feiern." Überrascht
drehte er sich um und drückte mich an sich, gab mir einen Kuss auf die Stirn´und nahm mich in den Arm. Zusammen gingen wir herunter und zum ersten mal feierte ich mit meinen Kindern Weihnachten.