Der Tag
Der Morgen erhebt sich erwachend
aus seinem Wolkenbett
vor Verlegenheit errötend
und strahlt doch vor Freude
dass ein neuer Tag beginnt
er küsst uns langsam wach
mit seinen Sonnenstrahlen
er sendet sie im Überfluss und
erwärmt dabei die zitternde Luft
er färbt das Laub gar lustig bunt
lässt es von seinem Freund dem Wind
durch die herbstlichen Lüfte wirbeln
juchzend bläst er seine
Wangen
und das Laub es fliegt und tanzt
nur nach seiner Melodie natürlich
die allerletzten Blätter
fegt er aus kahlen Bäumen fort
und schaut hämisch dabei zu
beim Kampf des Menschen
mit den Blättermassen
doch bald ist der Tag zu müde
und schließt schon seine Jalousien
es wird dunkel auf den Straßen
der Tag neigt sich dem Ende zu
bedeckt sich mit seinem Wolkenbett
knipst seine Nachttischlampe
an
und stirbt im zarten Abendrot
die lange Nacht schaut seufzend
durch die nackten Bäume und sucht
den Mond, der sich versteckt
sie breitet ihre Schleier
bedrohlich über das Geäst
Friede senkt sich auf die Städte
denn auch die Menschen schlafen ein
sie träumen von Vergangenem
erwarten einen neuen Tag
wie ist der Mensch doch klein
denn nur mit Gottes Gnade
wird es wieder Morgen sein