Es begann alles wie ein schönes Märchen auf dem Eis. Sie hatten freie Bahn! Zum Glück schliefen die meisten Sonntags aus. Doch einige gingen auch zum Schlittschuhlaufen wie zum Beispiel Nadwina. Sie war eine geschickte und geübte Läuferin, denn sie hatte auch die richtige Leidenschaft dafür entwickelt: Nadwina:“Nimm also meine Hand und komm mit mir in das Land und die Stadt, in welcher das Herz die Eislaufanlage war, in welcher sich folgendes Drama abspielte. Also, auf einem Rendezvous trafen sich das Schicksal Nadwina und die Liebe zu dem
Eisprinzen. „Kommst du zu mir persönlich?“ seltsame Frage. Doch es war nur Freizeit. Tatsächlich er war da wie ein Lebens funke, der Herz und Sinn antreibt. Amors Zeitstrahl traf sie mitten ins Herz. Und so begann der Abend: Als sie sich die Schlittschuhe schnürte, sah sie die Zacken, über welche besonders Anfänger leicht stolpern können. Deshalb hielt sie sich lieber im Hintergrund auf. Dann wartete da doch tatsächlich jemand auf ihre Ankunft, der, den sie liebte und für den sie zarte Empfindungen hatte und Herzklopfen bekam. Es begann alles wie ein schönes Märchen und wurde zum Alptraum. Unglaublich, er war wieder da.
Er sah einfach gut aus, und sein Blendax Lächeln gefiel ihr. Besonders unter seinen dunklen Teint wirkte es richtig auffällig, und so sah er immer aus, wenn er immer um die Winters-zeit aus dem Urlaub im Süden zurückgekommen war. Und seine Augen leuchteten, denn sie erkannte an seinem Blick, dass es wieder ein toller Urlaub war. Und auch an seiner Art, wie er über das Eis flanierte. Sie übertrugen das ihnen eingeborene imaginäres rhythmische Gefühl auf ihre Gangart. Die Gedanken waren frei, tanzten und fühlten sich befreit vom Alltagsstress. Ein frischer Wind fegte um die Nase, und sein Schatten fiel auf ihr Gesicht.
Sie verband ein unsichtbares gutes Gefühl von Freiheit und dementsprechend hatten sie auch gute Laune. Die Eisprinzen Doch sobald sie auf dem Eisparkett stand, schmiedete sie neue Pläne für die Zukunft, die Vergangenheit vergessend mit dem Ziel im Sinn, Herz und Verstand. Der Winter drang durch, sie zitterte wie Espenlaub. Klirrende Kälte himmelweit und breit. Da stand sogar der Eisprinz, still und in tänzerischer Haltung erstarrt. Als sie in die Augen des Eisprinzen sah, konnte sie die blauen, ja himmelblauen Augen betrachten, doch er starrte mit eisigem Blick völlig teilnahmslos drein. Die Tiefenstrahler hatten sie etwas
geblendet, doch als sie sich an das Licht gewöhnt hatte, spielte die moderne Musikanlage die Melodie. Als das Licht ausging gingen gleichzeitig die Scanner an, die Lichtanlage begann zu flimmern und die Disco – Kugel reflektierte das Licht. Auch setzte der Rhythmus ein. Leicht und gleichmäßig bewegten sie sich über das Eis, ohne sich von der Eis- Fläche zu lösen. Jetzt funkelten auch die Sterne. Sie reflektierten und bewegten sich über das Eisparkett, das gerade frisch gerichtet, noch wie Spiegeleis glänzte. Und sie wurden eins mit der wunderschönen Fläche, die sie fast über den Untergrund schweben ließ. Und wie beim Fliegen, spürte Nadwina
den Fahrtwind und man meinte, sie müsse wie im Traum nur mit beiden Armen so rudern als würde sie wie mit Flügeln flattern. So lautlos flogen sie darüber hinweg. Das Spiegeleis Das Spiegeleis glänzte im Licht der Tiefenstrahler, und da gehörten sie auf das Eis, so wie der Tag zur Nacht gehört. So flogen sie im Traum aufwärts hoch über alle Luftschlösser, in denen die Fetzen im Wind flatterten. Doch durch die meisterhaften Sprünge und Pirouetten entstanden Schlaglöcher im Eis, sie erinnerte sich an den starren, ja fast teilnahmslosen Blick, des zu Eis erstarrten. Blind verliebte sie sich dann in den Kunstlaufschüler des
Russen aus Moskau, auch ein Eisprinz. Sie reichten sich die Hände und zogen sich gegenseitig an:“Tanz mit mir!“ war die Einladung. Ja von innen gelenkt und nirgends außerhalb zu finden, erlebten sie den seelischen Aufschwung. Er hob sie in die Höhe wie ein Federgewicht. „Bravo Schneeflöckchen!“ so nannte man sie liebevoll. Ein Hauch von Glück in der leichten Brise, und die Sonne kam zwischen den Wolken hervor und durchleuchtete den tristen Himmel. Es war dieses Frühlingstauwetter, dessen Fluten sich über das Land ergossen. Und ein neuer Tag war erwacht. Als sie erwachte, schneite es gerade ganz leicht. Einst herrschte die Kälte, einst
war darüber hinaus eine Eiszeit gewesen. Doch es ist Zeit zu erwachen aus dem Winterschlaf. Und Morgentau umhüllte mit feinen Kristalle die Äste fast wie fein gesponnene Spinnen-weben. Sie zitterte wie Espenlaub, und Nadwina hüllte sich ein in ihren Mantel und war wieder auf den Weg zum Eisstadion. Dort wartete er schon auf Nadwina. Auf den Eisparkett sah sie ihn wieder, da wusste sie folgendes, sie musste sich nur öffnen. Im Augenblick hörte sie nur auf ihr Herzklopfen. Denn sie probten heute die Todesspirale, sie berührte mit den Haaren das Eis bei der Todesspirale, ein günstiger Fahrtwind wehte in ihren Ohren. Ein Drahtseilakt
oder die reinste Körperbeherrschung:“Bravo Schneeflöckchen!“ Sie begegnete ihm wieder, dann war das Training beendet, und die Freizeit folgte auch hier auf dem Eis. Die Disco Lichter gingen an. Die Disco Kugel mit Spiegelplättchen-Mosaik reflektierte auf das frisch gerichtete Eis, die Musik spielte, nur sie beide waren allein. Er sah Nadwina, und Michel sah sie. Doch nahmen sie keine weitere Notiz voneinander. Dort tanzte und drehte sich Nadwina voller Leidenschaft, als gäbe es kein Morgen mehr. Denn dort konnte sie alle Sorgen vergessen. Im Licht der Scheinwerfer und im Rampenlicht flogen Funken aus
Kristalleis auf,flogen in die Luft und verteilten sich im Windzug aus Luft und Liebe. Der Schall der Musik hallte ihnen hinterher und sie waren momentan ganz allein. Irgendwie blieb sie in so einem der Schlaglöcher hängen, fiel hin und fühlte Schmerz. Und Nadwina erschrak, als ihr Auge blutunterlaufen und ein Veilchen entstanden war. So fühlte sie sich unverstanden und einsam und war schon nicht mehr so gut gelaunt wie vorher. Denn Michel war einfach in der Menschenansammlung verschwunden und hatte gar nichts bemerkt. „Das war mal mein Schwarm“, dachte sie sich ärgerlich. Dann änderte sich endlich das Wetter, der Regen ging in Schnee über.
Die schönste Harmonie, ja ein Kunstgenuss war für sie „Holiday on ice“ zu sehen, zu dem sie noch am selben Tag ging. Eine Eis-Show auf Eis, die glänzenden Leistungen und die Lichttechnik waren hervorragend. Am anderen Ende war eine Große Bildwand, auf der sich harmonisch zu Film und Musik die Eiskünstler in wunderschönen Kostümen präsentierten. Diese Show führte ihr eigenes Eisparkett mit, welche in riesigen Containern transportiert wurden. Diesmal hieß sie „Die fantastische Zeitreise“. Dies ist die Geschichte von drei Abenteurern der Neuzeit, die in einer Rakete durch die Zeit fliegen, schneller als die Zeit selbst.
Ihre Reise in die neue Dimension führt sie durch Zukunft und Vergangenheit. Ein wunderlicher Professor, der diese unglaubliche Maschine entwickelte, startet zu Jungfernreise und nimmt zwei der besten aus seiner Experten-Mannschaft mit:Chantal, eine mutige, junge Frau und Michel, ein eher sorgloser Zeitgenosse. Kurz nach dem Start landen die drei in einer verwunschenen Landschaft, scheinbar jenseits von Raum und Zeit. Ein Märchenreich, in dem Verwunderliches passiert - ein Puppen Wunderland, von dem die drei Abenteurer nicht wissen, ob es in der Vergangenheit oder in der Zukunft liegt. Bald drängt Chantal
ungeduldig zur Weiterreise. Keinen Zweifel, über die Zeit gibt es für das mutige Trio bei der nächsten Zwischenlandung.:Roboter - Wesen empfangen sie in einer Stadt der Zukunft im 23. Jahrhundert. Von dort sausen Chantal, der Professor und Michel zurück in die Vergangenheit, in das lebenslustige St. Louis des Jahres 1904, mitten hinein in das fröhliche Treiben der Weltausstellung. Schaukeln, Riesenräder, Karussells empfangen sie und angesteckt von dieser Ausgelassenheit, lassen sich die Zeitreisenden von einem stürmischen Volkstanz mitreißen. In diesem Trubel wird Chantal von ihren beiden Begleitern
getrennt. Während Michel und der Professor die junge Frau noch in den verschiedenen Zeitzonen suchen, gerät Chantal in die Pariser Oper, Dort schreibt man das Jahr 1843 und feiert gerade die denkwürdige Premiere der Verdi-Oper „La Traviata“. Verzaubert von dieser Musik tanzt Chantal entrückt einen zärtlichen Pas-de-Deux und gerät in einen dramatischen Streit mit dem Troatmor. Rechtzeitig finden unsere furchtlosen Helden einander wieder um dem Spuk ein Ende zu bereiten. Mitten auf dem Champs-Elysees, zurück im Paris der Gegenwart, endet die abenteuerliche Reise durch die Zeiten in einem rauschenden Finale. Und dann war
die Show vorüber, und sie gingen nach Hause. Und als sich das Bild von der Show, wieder in einem Traum von Nadwina, in dieser Nacht hervorzauberte, war es Liebe, doch eben nur im Traum. Seine Schnelligkeit, er suchte einen Umweg, flüchtete knapp vorbei, ja so dicht, dass die Haare im Wind wirbelten und diese Nacht ihre langen Schatten zog. War es nur Traum und er ein Troatmor? So endete diese schöne Show. Die himmlische Musik, ihre Schwingungen, im kosmischen Rhythmus der Nacht ließ sie langsam in einen tiefen Traum fallen. Heute war ihr großer Tag, denn sie hatten in Ihrer Gruppe Eiskunstschüler, die ihre Show
da sofort eigens kreierten. Sie trug ein weißes Kostüm mit einer Schleppe wie ein Schleier seitlich am Trikot. Ihr großer Auftritt war schon sorgfältig vorbereitet. Und sie präsentierten sich als Nadwina und Michel. Das Auge war mit Schminke so gut zu gekleistert, dass es keinem auffallen würde. Die Scheinwerfer reflektierten auf dem Spiegeleis, und die Kufen leuchteten unter der Lichteinwirkung. Sie bildeten in dem Tanz eine Einheit, und die Bewegungen stimmten. Die Glücksgefühle kamen wiederholt, er hob sie mit Leichtigkeit in die Höhe, elegant schwebten sie im Eistanz. Und sie war ein kurz aufleuchtender Stern am Himmel
voller glitzernden Sterne. Chantal betrat den Wintergarten. Dieser war voll mit Eisblumen, eine Schneeeule flatterte und Schneekristalle schmückten die Bahn. Sie sprangen auf das blanke Eis. Dann begann es zu schneien. Michel und Nadwina waren das Traumpaar. Sie verschwand schnell im Spiegellabyrinth aus tausend Spiegeln. Sie kämpfte sich durch das Gewirr spiegelnder Gänge, doch Troatmor verfolgte sie mit blitzenden Augen. Und dann wurde es dunkel, das Rampenlicht war jetzt auf Nadwina gerichtet, die eine wunderschöne Choreographie einstudiert hatte. Sie war im Niemandsland, als sie an eine Quelle kam, die sofort vor ihren
Augen verschwand. Dann verwandelte sich die Quelle in ein Lagerfeuer und sie konnte sich daran wärmen. Als es niedergebrannt war, hörte sie ein Flattern, und 3 fliegende Pferde landeten auf dem Eis. Sie sah drei Masken, doch die dritte war leer, sie versteckte sich dahinter und war maskiert. Michel flog mit ihr davon. Dann zündeten die Gäste aus dem Publikum Zündkerzen an, manche applaudierten, und andere schwenkten ein Feuerzeug. Dann folgte das Maskeneröffnungsfest. Die moderne Musikanlage spielte, die Fanfaren erklangen. Sie schwebte in der Kilian -haltung vom Eisparkett. Am Ende folgte
die Todesspirale, dabei berührte ihr Haar das Eis, dann warfen die Gäste Rosen auf das Eis. Sie sammelte alle auf, und der Rosenduft erfüllte die Umkleidekabine. Als Michel freudestrahlend hereinkam, erschrak er:“Du liebe Güte, dein Gesicht, was ist passiert?“ Und sie erzählte ihm die ganze Geschichte. Er meinte mitleidsvoll:“Das tut mir echt leid, denn ich habe gar nichts davon bemerkt, du warst nur plötzlich verschwunden.“ „Ja, und du auch!“ erwiderte sie Olli kam rein: „Schrecklich!“ rief er entsetzt. Und sie musste lachen. Er wollte sich nicht von seinem Ziel abbringen lassen und erklärte ihr alles:“Diese Frau ließ
nicht locker, bis sie mich um den Finger gewickelt hatte!“ „Diese Frau ist zufällig meine beste Freundin gewesen!“ fauchte sie fast wie eine Katze. Seine Assistentin also Kira, kam als nächstes dran. Nadwina schaute zu. Sie rutschte ihm vor die Füße, er half ihr aufzustehen, dann umgriff er ihre Taille, und wie selbstverständlich ließ sie sich in seinen Arm fallen. Er verfügte über eine ungewöhnliche Kraft, die es ihm erlaubte, sich auch aus heiklen Situationen herauszudrehen. Wie ein Karussell drehte er sich um seine Achse, sie schwebte über dem Eis, elegant glitt sie wieder auf das blanke Eis. Als sie durch das Bandentor traten,
wollte das Publikum unbedingt eine Zugabe sehen. Kira zeigte sich frisch wie Pfefferminz. Unbekümmert, zuversichtlich, ohne an irgendwelche möglichen Schwierigkeiten zu denken, oder danach zu fragen. Dieses übermütige Geschöpf mit seiner Lebensfreude brachte ihn im Moment ganz außer Rand und Band, und doch liebte er sie. Ihre sanften zärtlichen Lippen und ihr heiteres Gemüt voller Charme, damit brachte sie es immer wieder fertig, dass er nur Augen für sie hatte und ganz verzückt war von ihr. Sie war so zierlich, und sie hatten vor, an diesen Nachmittag zu „Holiday on ice“ zu gehen. Sie gehörten mit zur
Truppe. Und etwas traurig darüber, dass man ihr nichts davon gesagt hatte, ließ sie den Kopf etwas hängen:Und Michel, legte den Rücken seiner Freundin an die Bande, dann nahm sie den Lippenpflegestift und strich über seine sanften Lippen und er beugte sich über die Bande, hielt sie dabei in seinem starken Arm. Er legte ab, zog sich die Jacke aus und seine stattliche Figur machte einen guten Eindruck. Er schenkte Nadwina einen goldenen Schlittschuh Anhänger mit einer Kette aus Gold und sie küsste ihm zum Dank auf die Wange. Und eines Tages gingen die vier in ein Café und tranken zusammen einen Kaffee. Am nächsten
Tag gingen die beiden wieder zum Training. Anstrengend und zugleich glücklich, fiel man oftmals danach völlig erschöpft ins Bett, und die Kälte ließ die Knochen spüren. Aber nach einiger Zeit hatte sie wieder das Gewicht für die Hebe-Figuren erreicht. Michel besorgte sich Schlittschuhe. Kost und Logis bekam er im Restaurant, Kür Kleider und Schaulaufkostüme waren ziemlich teuer, 700Taler gingen da schon mal den Bach hinunter. Sein künftiger Weg war jetzt vom Hotel zum Eisstadion, er lief etwa 15min zu Fuß. Mit Michel bestand Nadwina die Kür, denn dieser erfahrene Eiskunstschüler konnte ihr zu dem erhofften Erfolg
verhelfen, den sie sonst nicht erreicht hätte.“Du Michel,“ fragte sie eines Tages verwegen, „Bist du soweit zufrieden?“ „Ja, nur deine Pirouetten müssten sauberer kommen!“ Tag für Tag das harte Training.
Neugierig beobachtete sie ein kleines Mädchen mit wunderschönen leuchtend blauen Augen. Sie begann drauf los zu plaudern und erzählte dieses und jenes von belang. Dabei betonte Nadwina das „O“ mit großen runden Augen. „Sind sie eine Eiskunstläuferin?“ fragte die kleine. „Also, mein Name ist Nadwina, und ich bin eine Eiskunstläuferin.“ „Hallo, Nadwina, es ist schön dich kennenzulernen.“ „Man nennt mich auch
mal Schneeflöckchen, dass ist ein Kosename!“ Doch ehe sie sich versah, bekam sie einen Schneeball ins Gesicht, man hatte ihr diesen aus puren Übermut versetzt. Jetzt begann eine Schneeballschlacht. Sie nahm die Herausforderung an, dann schlossen sich noch ein paar andere an. Sie freuten sich über den Schnee. Und vom einen Ende der Bahn brach eine wilde Schneeballschlacht aus. Bald darauf waren sie so nass, dass sie erst mal aufhörten. Nadwina zog die Schlittschuhe aus, schlüpfte in ihre Fellschuhe und ging dann nach Hause .
©M.H.D.*