Titel
Sie war heiß und eiskalt zugleich. Äußerlich sah sie umwerfend aus. Atemberaubend. Sexy. Aber innerlich...Der Tod lässt grüßen.
Vom ersten Augenblick an übte sie eine Faszination auf mich aus. Ihr Blick zog mich magisch an. Hypnotisierte mich. Welche Farbe ihre Augen hatten, kann ich nicht sagen. Kaum hatte sie ihre Augen in meine gebohrt, war ich weg gewesen. Sie hielt mich gefangen. Wollte...
Als ich wieder zu mir kam, spürte ich ihren kalten Atem an meinem Hals. Spürte etwas Spitzes, das meinen Hals
berührte. Blitzartig entzog ich mich ihr. Da sie dachte, das ich hypnotisiert war, hatte sie ich nur locker festgehalten. Dies war mein Glück gewesen. Denn so konnte ich mich von ihr losreißen.
Wütend blickte sie mich an. Fauchte mich an. Flößte mir damit Angst ein. Ich fragte mich, ob ich wirklich wach war. Denn sie sah aus, wie ein Vampir. Sie hatte ihre spitzen Zähne entblößt und jene sahen nicht so aus, als wären sie künstlich gewesen. Die Dame war echt. Real. Sie stand wirklich vor mir und wollte mich beißen. Mein Blut saugen.
Wie angewurzelt stand ich da und sah direkt auf ihre spitzen Zähne. Ganz langsam, Schritt für Schritt, kam sie auf
mich zu. Angstschweiß durchnässte mein Shirt. Es fehlte nicht mehr viel und ich hätte mir in die Hosen gemacht.
Zwei Sekunden später hielt ich ihren Kopf in Händen. Ihr Körper stand einen Meter von mir entfernt und schwankte leicht vor und zurück. Im Nächsten Augenblick zerfiel beides zu Staub. Ungläubig stand ich da und wartete darauf, endlich aufzuwachen. Fühlte es sich doch so an, als würde jede Sekunde mein Wecker klingeln und mich aus diesem seltsamen Traum holen. Doch es war kein Traum gewesen, sondern Wirklichkeit. Blanke, wenn auch unglaubwürdige, Realität. Bis dato hatte ich geglaubt, das es Vampire nur in
Filmen und Büchern gibt. Das sie nur eine Ausgeburt menschlicher Fantasien seien. Aber da hatte ich mich gewaltig geirrt. Der Beweis war an meinem Hals zu sehen. Ihre Zähne hatten meine Haut angeritzt. Winzigste Blutstropfen waren hervorgetreten und klebten nun dran.
Der Vampirjäger hob sein Schwert über seinen Kopf und war bereit, mir den Kopf abzuschlagen. Wahrscheinlich hatte er geglaubt, das sie mich richtig gebissen hatte. Aber das hatte sie nicht geschafft. Ich war rechtzeitig aufgewacht. Doch ihm das zu erklären, dazu fehlte mir die Zeit. Deshalb kickte ich meinen Fuß zwischen seine Beine und schrie:
Stahlkappenpower!“
Mindestens drei Sekunden stand ich da. Sah zu, wie er seinen Juwelen hielt und langsam zu Boden sank. Freute mich, das ich einen Treffer gelandet und mir damit einen Vorsprung geschafft hatte. Dann erst kam ich wieder zur Besinnung und rannte davon. So schnell ich konnte, rannte ich durch die Stadt. Adrenalin schoss durch meinen Körper und half mir dabei, richtig schnell zu sein. Meinen Vorsprung zu halten. Nah einer gefühlten Ewigkeit kam ich bei mir zu Hause an. Knallte die Tür hinter mir zu und glitt an ihr runter. Völlig außer Atem schloss ich meine Augen. Was ich dann hörte, waren mein beschleunigter
Atem und meine erhöhte Herzfrequenz. Kurz darauf fand ich mich im Dunkeln wieder.
Als ich aufwachte, stach mich helles Licht. Ich lief ins Badezimmer. Es hatte keine Fenster, folglich war es dort stockfinster, wenn die Tür zu war und keiner das Licht anmachte. Dort blieb ich bis zum Sonnenuntergang und ruhte, um dann nachts durch die Stadt zu gehen. Mich dürstete es, in zarte Hälse zubeißen und warmes Blut zu trinken.