Gedichte
Burgblick

Burgblick

Der Blick zur Burg, die so majestätisch auf dem Berge thront. Gezeugt als Idee zu einer Zeit, in der es zu herrschen galt mit eiserner Faust, in der es zu schützen galt, die Wege, die Stege, die eigene Macht. Geboren und erzeugt zu einer Zeit, in der ein Leben nicht viel galt. (Gilt ein Leben heute mehr?) Gewachsen unten den Händen der Erbauer. Ich gedenke nicht der befehlenden Herren,

ich gedenke des Schweißes der Knechte, die mit blutigen Händen erschufen diese Mauern. Ihre Namen verwehten im Wind der Zeit. Die Namen der Burgherren verblieben in Chroniken. Die Burg, gewandelt in eine steinerne Zeitzeugin. Doch wovon mag sie heute Zeugnis ablegen? Von verklärten Jahrhunderten, die dennoch elend waren. Ihre Mauern sprechen keine Wahrheiten aus.

Was ist schon Wahrheit, sie ist eine Sicht des Heute auf die Geschichte(n) des Damals. Mein Blick geht zur Burg, ich beschreite den Weg in sie hinein. © Tusitala 11-2014