November
Die letzte Schwalbe ist schon fortgezogen,
der allerletzte Schmetterling dahin.
Um ihren Duft sind Rosen jäh betrogen,
entblättert sie, mit kalten Winden zieh'n.
In jede Pore dringt das Welken ein,
täuscht Blätterleben, färbt sie gelb und rot.
Bestrahlt von der Novembersonne Schein,
sind sie in Wirklichkeit berührt vom Tod.
Verweht, vergangen ist das Jubeltönen,
von buntem Leben drängend angefüllt.
An starre Stille muss es sich gewöhnen,
von grauen Nebelschleiern eingehüllt.
Nur noch ein Funke ist zurückgeblieben,
bemalt, mit Hoffnung Schlaf und Träumen,
die zeigen, wenn das Kalt ins Nichts getrieben,
erwachsen Blüten an den kahlen Bäumen.
Der Funke wird aufs Neue sich entzünden,
er wird zum Feuer, lodern wird das Leben.
Von Lieben, Werden wird sein Lied verkünden,
und alle Welt wird dann voll Lust erbeben.
© Barbara Kopf