ZORA - deine Soap
ZORA - deine Soap - Lienes Verabredung

Noch zwei Minuten Zeit bis der Zug abfährt und Patrick, Lienes Freund, ist noch nirgends zu sehen. Und dabei hat sie heute doch extra früher aufgehört zu arbeiten, was ihr ganz schön schwer fiel, da sie zur Zeit ja Minusstunden hat und in der Firma gerade radikal gekündigt wird. Und ausserdem hat sie sich heute auch noch ganz viel Arbeit gemacht und das ganze Obst kleingeschnibbelt, weil sie doch am Lieblingsplatz beim großen See, da, wo sie sich zum ersten Mal getroffen hatten, picknicken und relaxen wollten. Und jetzt kommt Patrick nicht. Liene schaut auf die Uhr. Jetzt kocht sie aber wirklich vor Wut, denn es hallt schon durch die Lautsprecher des Bahnhof, dass der Zug auf Gleis 2 in Richtugn Großer See in einer Minute abfahren wird. Wo bleibt er denn nur? Sie wendet ihren Blick gar nicht mehr ab von der Treppe. Nur noch ein kurzer Blick zur Anzeige, und schon bittet der Schaffner zurückzutretten. Das kann doch nicht wahr sein, dankt sich Liene. Der Zug fährt ab und lässt nur ein leeres Bahnglies zurück. "Kein Großer See, kein gemütliches Picknick, kein Patrick! Und dabei hatte ich mich doch so darauf gefreut!", denkt sich Liene. Sofort will sie ihre Freundin Zora auf ihrem Handy anrufen und ihren ganzen Frust loswerden. Vorher will sie aber noch raus. Raus aus dem Bahnhof, auf dem sie mit ihrem Freund verabredet war. Aber ist es denn noch ihr Freund? Das fragt sich Liene ín diesem Moment auch. Aber sie läuft. Sie will nur noch raus und ihre Freundin anrufen. Das Wasser steigt ihr schon in die Augen, sie ist auch schon fast draußen, da hört sie jemanden ihren Namen rufen. Und wer kann das anderes sein als Patrick. "Wo warst du, der Zug ist schon abgefahren. Auch für dich, es ist vorbei!", schreit Liene, dass es im Bahnhof nur so hallt.
Patrick bleibt cool, das liegt einfach in seiner Art, und holt einen riesigen Rosenstrauß hervor. 22 Rosen zählt er, genau so viele Tage sind sie schon zusammen. Und Liene steigt noch mehr Wasser in die Augen, diesmal aber nicht vor Wut und Enttäuschung, sondern aus wegen einem überwältigendem Glücksgefühl. Sie rennt auf Patrick zu, will ihn in ihre Arme schließen, doch Patrick will nicht. Er sagt wieder cool: "Sind wir jetzt zusammen oder nicht?"
Da rauscht auch schon der Zug auf Gleis zwei ein in Richtung Großer See und hält mit quietschenden Reifen. Liene sagt: " Wie wärs, wenn wir das Treffen von neu anfangen. Ich geh die Treppen rauf und warte auf dich. Du kommst, und diesmal nicht zu spät hoch, rauf und wir fahren zum Großen See, okay? Und das davor ist vergessen." Patrick willigt ein.
Angekommen am See, bei gemütlichem Picknick, erzählt Patrick, wie es zu seiner unglücklichen Verspätung kam. "Die unmöglichsten Zufalle kamen zusammen!" Das stimmt, denn als er um die Ecke ging, sah er einen Unfall, bei dem er der einzige Zeuge war und eshalb bleiben musste. Dann, als er die Straße zum Bahnhof hinunterging, wurde im sein Geldbeutel gestohlen, dem er zuerst hinterherjagte und anschlließend bei der Polizei Anzeige erstattete. "Und dabei bin ich doch eigentlich extra früh losgegangen um nicht zu spät zu kommen.", sagte Patrick. Ein Happy End, sozusagen. Und eine neue Verabredung haben sie auch schon. Nächste Woche Dienstag im Kino. "Aber geh ja nicht zu früh los", sagte Liene. Und der Abend am Großen See wurde noch lang und war von Gesprächen und Gelächter gefüllt.