Dämmerstunden
© ths 11 / 2014
Der Tag verblutet über Wogen
die schläfrig ihrer Wege ziehn
Herbst schleicht knisternd durch Schilfmeere
wo unlängst warm noch Sonne schien
Wildgänse singen Abschiedslieder
wenn Nebel wabert im Geäst
heimelig sind dann Dämmerstunden
die vorm Kamin uns werden Nest
So wird Liebe überdauern
des weißen Winters kalten Tod
weil gleiche Flamme uns durchschauert
und Zärtlichkeit hat keine Not
Deine Küsse sind mir Fackeln
himmelsgleich in ihrem Charme –
lieb mein Versteck im Schneckenhaus
das ich behüt mit festem Arm
Sternenglanz füllt unsre Augen –
wir tragen ihn ins kommend Jahr
bis Frühling neu ins Röhricht zieht
und Kranichruf wird uns gewahr
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