Der Herbst hält uns fest in der Hand
Der Sommer lag groß auf den Feldern,
hauchte sein Grün über Wiesen und Wälder,
es war ein Singen im Wachsen,
Magie im Gedeihn -
nun hat die Zeit sich gedreht,
letzte Astern stehen aufrecht im Beet,
süße Reife vollendet den Wein.
Die Wälder um uns werden lichter,
flammende Farben in Buntblattgesichtern,
die Tage erwachen nebelgrau,
auf den Wiesen glänzt perlend Tau
und Kinder jagen geschwind
im kühler werdenden Wind,
durch Wolken kreiselnder Blätter.
Bald tönt am Himmel ein Tosen und Singen,
Kraniche, tausend, heben die Schwingen
empor und ziehn in die Ferne,
werden klein und kleiner wie entlegene Sterne
und manch einer trauert darum,
dreht sich wieder und wieder und noch einmal um,
hält sein Herz dem Frühjahr entgegen.
Ab und an fällt noch ein Licht
warm und vertraut auf unser Gesicht,
im Garten die letzte Rose,
verneigt sich vor der Herbstzeit-lose,
und in frühen Dämmerungen,
werden an Feuern Lieder gesungen,
die sagen dem Sommer Ade.