Der Befehl an den einen sei erteilt zu fragen wie man könnte. Der Befehl an den anderen sei erteilt zu erklären, wie und warum. Mein Bezug liegt auf Christentum und Islam. Dies sei keines der Bücher welche aufrufen zur Erklärung der Gottheit, der Metaphysik, der Ethik, der Rituale. Es gibt nur einen Aufruf zur Erklärung der Motivation eines Anhängers der großen Spielarten der Anbetung des Gottes Yahwe. Es gibt gewisse Regeln und Gesetze, Inhalte und Aspekte des Christentum, des Islam, welche jedem Skeptiker suspekt erscheinen mögen und die in keinem Blickwinkel ihre Fragwürdigkeit irgendwie ganz verlieren. Die Hölle ist
einer dieser Inhalte.
Gegeben in beiderlei Religionen zieht sie seit jeher eine negative Note auf das Bild des sogenannt „liebenden Gottes“. Ewige Tortur sei nun einmal als eine dieser unangenehmen Ideen im Bilde besagter Systeme zu sehen und seit jeher eine bei denen sich der durchschnittliche Abrahamit nicht wagen würde eine „richtige“ Antwort darauf zu geben.
Meine Frage liegt nicht auf eine gewisse Paradoxie gesetzt welche man da als den Widerspruch zwischen dem guten Gott und der NOTWENDIGEN Bosheit welche für eine Hölle des Folterbildes gebraucht wird kennt. Sie liegt jenseits
dieser Paradoxie. Meine frage stellt sich an den „Christ“, an den „Muslim“ persönlich. Es geht um den Widerspruch im Menschen des Glaubens. Islam und Religion sind im Selbstverständnis der Gläubigen wenigstens Religionen der „Nächstenliebe“ (die Verwässerung des Liebesbegriffes mag durchaus ein gewisses Problem für sich darstellen und auch eine gesonderte Behandlung benötigen, vielleicht eine Idee für ein Werk jenseits der Idee dieses Buches). Es soll humanistisch sein, so der gläubige Abrahamit.
Ich werde meine Frage möglichst simpel stellen. Eine Religion die einerseits der sogenannten Nächstenliebe dienen soll
und andererseits der Idee der Hölle anheim gefallen ist. Wer will da noch Kinder haben? Welcher „liebende Mensch“ mag sich wohlfühlen im Gedanken Nachwuchs zu zeugen, im „Wissen“ dass sie eventuell für die Ewigkeit im Feuer brennen könnten? Es ist wie gesagt, es ist ohne Zweifel, dass es sich dabei um eines der wichtigen Paradoxa im Weltbild der Menschen des Glaubens handeln mag, ein Paradoxon welchem in seiner Wichtigkeit gewisse Mängel zukommen, was seine Bekanntheit angeht. Es liegt jenseits meiner Weltanschauung diese Frage zu beantworten. Es ist notwendig jedoch, dass dies geschieht, denn es mag
durchaus einen weiteren Nagel in den Särgen der Liebesreligionen sein, dass nicht nur Fragen gegen ihren Gott sondern auch gegen sie selbst gestellt sein mögen.