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Gedicht ohne Salz

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"Gedicht ohne Salz"
Veröffentlicht am 03. November 2014, 4 Seiten
Kategorie Gedichte
© Umschlag Bildmaterial: nina_susik - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Nach längerer Zeit bin ich wieder hier. Das Leben ist ein Arschloch? Keine Ahnung, ich schreibe Lyrik für Menschen, die sich etwas mehr über den Tellerrand hinaus wagen. Nicht jedermanns Sache, aber immer ehrlich und nah den Hinterhöfen und Seitengassen der Gesellschaft.
Gedicht ohne Salz

Gedicht ohne Salz

Gedicht ohne Salz Hunger ist ein Gotteshaus, welches unter Lasten bricht. Knochen nur und Leichenschmaus, keiner übt von selbst Verzicht. Ein Blähbauch ist ein Tabernakel, die Fliegen sind der Weihrauch. Der fette Mann hat keinen Makel, wie sollte er denn hier auch. Die Todesrate ist getürkt, der Journalist kriegt einen Scheck. Den letzten Brocken raus gewürgt, ist er schon morgen wieder

weg. Ein Säugling, dünn wie ein Skelett, man zeigt ihn mir, ich schaue weg. Die Mutter, früher sehr adrett, liegt Tage schon verwest im Dreck. Hunger ist ein Gotteshaus, so laut, fast wie ein Stoßgebet. Der Satte gibt devot Applaus, dreht sich nicht um, bevor er geht.

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Hörbuch

Über den Autor

Lyders
Nach längerer Zeit bin ich wieder hier.
Das Leben ist ein Arschloch?
Keine Ahnung, ich schreibe Lyrik für
Menschen, die sich etwas mehr über den Tellerrand hinaus wagen.
Nicht jedermanns Sache, aber immer ehrlich und nah
den Hinterhöfen und Seitengassen der Gesellschaft.

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Rajymbek 
So muss es raus, damit sich wenigsten ein paar von uns umdrehen und darüber nachdenken, wie man das ändern könnte. Daumen hoch!

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
Lyders Dank Dir.

Ich habe früher in der Kirche aktiv mitgearbeitet, um den armen zu helfen.
ich bin gescheitert.
Die Ignoranz ist sooooo unglaublich groß und
für viele ist das Engagement nur moderner Ablaßhandel
Vor langer Zeit - Antworten
Rajymbek 
Mit dem Ablasshandel hast du vollkommen recht, Lyders. Das ist wie das Geschäft mit den Charity-Veranstaltungen. Da könnte ich ganz einfach nur kotzen!
Vor langer Zeit - Antworten
Silvi Daumen hoch, ich mag so krasse Sachen, die halten wach.
Vor langer Zeit - Antworten
Lyders Danke.
man muss schauen was passiert.

NEBEN einem selbst
Vor langer Zeit - Antworten
Constantin Sehr drastisch, aber eindrucksvoll und notwendig beschrieben!
Liebe Grüße Constantin
Vor langer Zeit - Antworten
Lyders Danke....
fand ich nicht drastisch.
Wenn ich mich umsehe ist DAS die soziale Situation in vielen Ländern
Vor langer Zeit - Antworten
Rehkitz Keiner sollte vergessen, wie gut es uns geht.
Liebe Grüße Theresia
Vor langer Zeit - Antworten
Lyders Stimmt.
Uns geht es gut.
Aber die meisten vergessen, welch Luxus Essen und ein Dach über dem Kopf sind.
Vor langer Zeit - Antworten
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