Gedichte
Mein Schwanz

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"Mein Schwanz"
Veröffentlicht am 03. November 2014, 4 Seiten
Kategorie Gedichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Nach längerer Zeit bin ich wieder hier. Das Leben ist ein Arschloch? Keine Ahnung, ich schreibe Lyrik für Menschen, die sich etwas mehr über den Tellerrand hinaus wagen. Nicht jedermanns Sache, aber immer ehrlich und nah den Hinterhöfen und Seitengassen der Gesellschaft.
Mein Schwanz

Mein Schwanz

Mein sCHWANZ

Ich schwöre,

kein Gefühl ist so widerlich,

wie das der Ohnmacht.

Und trotzdem trete

ich in jede Scheiße,

die mir jemand vor mein

Leben setzt.

Aber ich mach sie weg.

Ich ignoriere sie,

ich schalte meinen sozialen

Geruchssinn aus.

Nichts gegen

die Besserwisser,

die Immerglücklichen,

die Frau-im-Spiegel-Besteller,

die Sonntagsmasturbierer,

oder die Dauerlächler.

Aber mal ehrlich,

was hinterlassen sie?

Nichts,

außer diese jämmerliche Einsicht,

dass Kleinbürgertum

eine Alternative war.

Ich erinnere mich an Franz Vierig.

Wir hatten Besprechung in der Firma.

Nichts von dem,

was die Chefs uns doktrinierten

passte ihm.

Und mittendrin rief er in

die eiskalte Runde:

Ich glaub ich krieg 'nen Ständer,

bei so einer Scheiße.

Ich sah ihn an.

Aber so, dass es die Vorgesetzten nicht sahen.

Und ehrlich, ich war auf seiner Seite.

Aber in meiner Hose regte sich mal

gar nichts.

Wisst ihr was ich meine?

Vierig musste gehen.

Ich blieb.

Ein Eunuche im

Weideland der Ohnmacht.




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Hörbuch

Über den Autor

Lyders
Nach längerer Zeit bin ich wieder hier.
Das Leben ist ein Arschloch?
Keine Ahnung, ich schreibe Lyrik für
Menschen, die sich etwas mehr über den Tellerrand hinaus wagen.
Nicht jedermanns Sache, aber immer ehrlich und nah
den Hinterhöfen und Seitengassen der Gesellschaft.

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Rajymbek 
Wenigsten einer, der ehrlich seine Meinung sagte. Aber wie hießt es so schön. In jeder Organisation muss es einen geben, der Bescheid weiß. Diese Person muss gefuinden und sofort gefeuert werden ! In diesem Sinne.

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
Lyders Vierig ist eine reale Person und Vierig sagte genau das in dieser Besprechung UND Vierig musste wirklich gehen.
Das Leben beschreibt die Gesellschaft am Besten.
Vor langer Zeit - Antworten
Silvi Männer definieren ja vieles über ihren Schwanz, ihre Eier oder was sie sonst noch als männliches Symbol zum "Ich bin ein Kerl und habe Eier und Frauen und saufe bis ich umfalle" Geseiere brauchen, auch wenn ich es nicht anders mache, leider fehlt mir das Detail, ich bin Schwanzneidisch, aber gut, zurück zum Text: Das der Vierig gehen musste, ist scheiße. Die Menschen wollen in den Arsch getreten werden. Das ist meist aus dem Hinterhalt raus. Von hinten in die Fresse rein, sagte ich mal zu meinem Mann. Er grinste und sagte: "Baby, wenn ich es nicht besser wüsste, müsste ich mich scheiden lassen." Im echten Leben bin ich ganz Dame. Ährlich. Ich habe auch nicht die Lizenz auf den Gehsteig zu kacken, aber der Vierig ist mir sympatisch. Tschüss. :D
Vor langer Zeit - Antworten
Lyders Vierig ist eine reale Person und Vierig sagte genau das in dieser Besprechung UND Vierig musste wirklich gehen.
Das Leben beschreibt die Gesellschaft am Besten.
Vor langer Zeit - Antworten
Constantin Herrlich abgeledert und in Verbindung mit dem Titel sehr tiefsinnig. Toll!
Lieben Gruß Constantin
Vor langer Zeit - Antworten
Lyders Danke.

ich wollte erst einen Titel, der suggestiv ist....
aber dann habe ich es auf das Wesentliche reduziert.
M.E. klappt das :-)
Vor langer Zeit - Antworten
Carina Mal wieder Klasse geschrieben und so Treffend.
Gruß Carina
Vor langer Zeit - Antworten
MerleSchreiber Eine Offenbarung. Allerdings eine andere, als der Titel versprach bzw. androhte ;-)))
Der letzte Satz: Genial!!
Liebe Grüße, Merle
Vor langer Zeit - Antworten
Lyders Merci :-)
Vor langer Zeit - Antworten
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