Wissenschaft
Halloween

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"Woher kommt eigentlich Halloween?"
Veröffentlicht am 31. Oktober 2014, 12 Seiten
Kategorie Wissenschaft
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Über den Autor:

Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten. Hoffentlich glückt es. Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren. Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert. Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.
Woher kommt eigentlich Halloween?

Halloween

Vorbemerkung

Woher kommt eigentlich Halloween?



(aus aktuellem Anlass mit zusätzlichen Ergänzungen - neu eingestellt: 31.10.2023)







Copyright: G.v.Tetzeli

Cover: Dank an pixabay

Montage: Monika Heisig

Halloween

Woher kommt eigentlich Halloween? Dazu müssen wir ein wenig die Zeit zurückdrehen, denn es hat mit den Kelten zu tun. Und mit dem Namen Kelten haben wir auch ein gewisses Problem, denn die verschiedenen Fachrichtungen definieren die Kelten unterschiedlich. Es soll uns hier die Definition genügen, die uns Herodot (480/490 – 424 v.Ch.) überlieferte.

Er bezeichnete allgemein die Stämme, welche sich zwischen der Quelle der Donau bis zum Hinterland von Massilia (Marseille) befinden, als Keltoi.

Diese Stämme hatten wohl seit ca. 600 v. Chr. ein ähnliches Brauchtum. Schwierig ist es auch deshalb, weil von den Kelten selbst nichts schriftlich überliefert ist. Kein Wunder, weil es nämlich mit der Schrift haperte. Es sind uns keine Aufzeichnungen bekannt, daher müssen wir uns an die römischen und griechischen Chronisten halten. Die Kelten hatten jedenfalls Druiden und Seher, behauptet Cäsar (und auch Asterix und Obelix). Die Hauptgottheiten waren einerseits der Sonnengott, andererseits der Gott der Toten, Samhain genannt. Für die Kelten begann das Jahr am 1. November. Und der Übergang von warmen zur kalten Jahreszeit wurde mit

entsprechendem Zeremoniell begangen.

In dieser Nacht vom 31. Oktober auf den 1.November hatten also die Druiden ihren großen, feierlichen Auftritt, um der Toten zu gedenken.

Man glaubte, dass zu dieser Zeit die Grenzwelt der Lebenden und Toten besonders nahe beieinander liegen würde. Und so würden die Seelen der im vergangenen Jahr Verstorbenen nach den Lebenden suchen, nach den Körpern. Also musste man diese Geister irgendwie abschrecken. So gab es furchterregende Masken und Kostüme. Große Feuer wurden angezündet, um Hexen und Dämonen zu verjagen.

Es dürfte klar sein, dass die Druiden ihren Auftritt mit allerlei Brimborium ausschmückten,

sozusagen ein echtes Kelten-Event.

Diese Totenfeier wurde schlichtweg in das Christentum übernommen. Gegen die Christianisierung hatten die Kelten nichts, aber sie hielten eben auch gerne an ihren Bräuchen fest. Der Papst dachte praktisch und daher setzte Gregor IV im Jahr 837 den 1. November für Allerheiligen und am Tag darauf Allerseelen fest. Zu Allerseelen wanderten Christen von Dorf zu Dorf und erbettelten den sogenannten Seelenkuchen. Dafür versprachen sie dem Spender für ihn zu beten. Jedenfalls, als in Europa Hungersnöte die Bevölkerung plagten, da schipperten vor allem die Iren zwischen 1830 und 1850 zuhauf in das gelobte Amerika. Sie brachten außer sich

selbst eben auch ihre Bräuche mit. So auch All Hallows Day (Allerheiligen) und den Vorabend All Hallows eve. (to hallow – anbeten, heiligen). Mit der Zeit wurde dann All Hallow eve zu Halloween. Den eigentlich religiösen Schnickschnack warf man mit der Zeit ebenfalls über Bord Und so vertrieb man also die Geister einfach auch in Amerika. Das Haus musste ebenfalls vor den Geistern geschützt werden. Was erntete man zu diesem Zeitpunkt im Übermaß? Kürbisse! Man höhlte sie aus und stellte sie mit einer Kerze vor das Haus.(Jack-o-Lantern) Auch das Verteilen von Süßigkeiten (Trick or Treat - Süßes, sonst gibt's Saures) geht auf das alte Brauchtum des Seelenkuchens zurück.

Schließlich wurde Halloween zu einem der wichtigsten Feste der Amerikaner, neben Thanksgiving und Weihnachten.

Und wenn man schon Böse Geister vertreiben kann, warum sich dann nicht auch noch gegenseitig erschrecken? Während Halloween bei uns fast in Vergessenheit geriet, schwappte die Gruselbegeisterung von Amerika wieder nach Europa zurück.

Das Geschäft mit den schaurigen Utensilien blüht!


Hätten Sie es gedacht, dass die angeblich so kulturlosen Amerikaner uns nun das Brauchtum der alten Kelten zurück bringen?

Ich persönlich würde mir wünschen, dass unser Brauchtum und auch das der Kelten ihre ursprüngliche Renaissance erfahren würden.


Aber auch in anderen Ländern gibt es Halloween mit eigenen Bräuchen.

In Spanien werden Huesos de Santo gebacken (Knochen der Heiligen). Sie werden dann auf die Gräber der Verstorbenen gelegt. In Mexico feiert man den Dia de los Muertos, den Tag der Toten. Das Fest dauert drei Tage. Da kommen nämlich die Toten zum Ende der Erntezeit mal so eben vorbei, um mit den Lebenden mitzufeiern. Deshalb ist das Ganze ein äußerst fröhliches Fest. In England werden auch Feuer angezündet,

um die Häuser gezogen und verkleidet. Kinder feiern Kostümparties. Das besondere ist die Moon Crack Night. Verliebte werfen Nüsse ins Feuer. Je lauter sie zerplatzen, desto größer die Liebe. Wer’s glaubt. In Bulgarien gewinnt vor allem die jüngere Generation dem Halloween Grusel viel ab. Die Orthodoxe Kirche hat nichts dagegen, weil es ein heiliger Brauch vor dem Christentum war. In Singapore gibt es Mitte Juli Zhong Yuan Jie / Yu Lan Jie (Das Festival der hungrigen Geister). Da besuchen die Verstorbenen ihre Familien, um nach dem Rechten zu sehen. In Dubai bietet der "Wild Wadi Waterpark" ein Spooktacular Halloween an. Wohl ganz einfach eine Erscheinung der

Globalisierung. Vielleicht sollte man an diesem Tag einfach Spaß haben. Heutzutage wird Einem das Vergnügen sowieso immer weniger vergönnt.

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Über den Autor

welpenweste
Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten.
Hoffentlich glückt es.
Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren.
Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert.

Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.

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Brubeckfan Wenn ich gestorben bin, komme ich an diesem Datum immer wieder zu mystorys zurück.
Versprochen, huahhhhh!
Coins, Favos, sonst Saures!
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Danke, dass Du ein so treuer Leser bist! Gruß Günter
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Weißt Du das nicht lieber Günter, dass das ein guter, alter
BAYERISCHER Brauch ist? Jedenfalls haben sie das voriges
Jahr im Fernsehen gesagt - und die Medien haben doch immer
recht - kicher, kicher*.
Liebe Grüße
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Klar, kommt es direkt und nur aus Bayern, aber das muss ja nicht jeder wissen. Jedenfalls haben die Bayern keltische Vorfahren!:-)
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
CHM3663 Du schaffst es immer wieder, mich ein Stückchen schlauer zu machen - und das auch noch mit riesigem Vergnügen! ;-)
Vieles davon hatte ich noch nie gehört bzw. gelesen. Ich werde zu Halloween daran denken und doppelt Spaß haben. ;-)
Herzlichen Dank und LG, Chrissie
Vor langer Zeit - Antworten
Rajymbek 
Hab es schon einmal recherchiert und bin auf dasselbe Ergebnis gekommen wie du.

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste 
Fein, dass ich nicht falsch gelegen bin!
Danke für Deinen häufigen Besuch!
Ehrt mich!
Herzlich
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Lieber Günter,
Du bist zwar ein bissl früh dran mit Deinem "Keltischen"
Brauch, aber interessant zu lesen war`s allemal.
Liebe Grüße und einen schönen Nachmittag
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Klasse, deine Erklärung, kurzweilig und sehr informativ.
Liebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Danke DIR!
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
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