Viele Menschen vertrauen auf die Wirksamkeit Homöopathischer Medikamente, ohne zu wissen, welches Prinzip diesen zur Grunde liegt.
Da gibt es Präparate mit so schönen Inhaltsstoffen wie Arnica montana oder Echinacea. Alles rein pflanzlich, oder nicht ? Und daher doch, ganz im Sinne der momentanen Bio und Öko-Welle.
Es stimmt, dass die meisten Homöopathischen Mittel auf Pflanzenauszügen basieren. Das heißt aber noch lange nicht, das diese Wirksam sind, oder auch nur gut.
Ich leugne nicht, das pflanzliche Medizin wirksam ist, im Gegenteil, stammen doch die meisten unserer
medizinischen Präparate aus der Natur oder sind entsprechenden Wirkstoffen direkt nachempfunden. Wer kennt nicht die Schmerzlindernde Wirkung von Weidenrinde, deren Wirkstoff sich auch im Aspirin findet?
Nur Homöopathie überschneidet sich in ihrer Grundlehre nicht einmal ansatzweise mit der Schule der Naturheilkunde. Ein Grundprinzip, das den meisten Anwendern nicht einmal verraten wird, weil es direkt aus dem finstersten Mittelalter stammt. Es lautet:
,,Ähnliches heilt Ähnliches.“
Diese Idee lässt sich schon bis ins alte Testament zurückführen, wo sich Lepra beispielsweise durch das Besprenkeln mit
Taubenblut heilen lassen sollte. Das Blut stellt hierbei den Ausschlag nach und soll ich dadurch, eben durch Magie, heilen.
Auch im Mittelalter findet sich diese Idee wieder, so sollten z.b die gepunkteten Federn von Wachteln Pocken heilen können. Eben weil das Krankheitsbild sich in Pusteln äußerte.
Die Homöopathie ist nichts anderes, als die Modernisierung dieses Prinzips und zwar weitet es dieses Ähnlichkeitsprinzip auf die Wirkung bzw. die Symptome einer Krankheit aus.
Zurückführen lässt sich dieses hier auf eine Samuel Hahnemann, der die Grundlage der Homöopathie zu Beginn
des 18 JHDs in etwa wie folgt formulierte:
„Jedes wirksame Arzneimittel erregt im menschlichen Körper eine Art von eigner Krankheit, eine desto eigenthümlichere, ausgezeichnetere und heftigere Krankheit, je wirksamer die Arznei ist. Man ahme der Natur nach, welche zuweilen eine chronische Krankheit durch eine andre hinzukommende heilt und wende in der zu heilenden (vorzüglich chronischen) Krankheit dasjenige Arzneimittel an, welches eine andre, möglichst ähnliche, künstliche Krankheit zu erregen im Stande ist und jene wird geheilet werden; Similia
similibus.“
Um es kurz zusammen zu fassen: Nach Hahnemann löst jedes wirksame Medikament die zu behandelnde Krankheit in gewisser Weise selbst aus. Oder besser gesagt . Ein Mittel, das eine Erkrankung heilt… ruft ohne diese Erkrankung die entsprechenden Symptome der Krankheit hervor.
Wie kommt ein Mensch auf eine solche haarsträubende Idee?
Zu Hahnemans Zeit war bereits bekannt, dass sich Malaria mit Chinarinde behandeln und vorbeugen ließ. Genauer gesagt, mit dem enthaltenen Chinin, das sich heutzutage auch noch im Tonic
Water findet und vor all den den britischen Soldaten als Schutz verabreicht wurde. Zusammen wohlgemerkt mit der Ginration. Der Ursprung des heutigen Gin Tonic.
Hahnemann hatte natürlich noch keine Ahnung von der Existenz einer Substanz namens Chinin. Trotzdem war er darauf aus, dem Wirkungsprinzip der Chinarinde auf die schliche zu kommen. ZU diesem Zweck besorgte er sich eine, offenbar größere Menge, Chinarinde und konsumierte diese regelmäßig über einen längeren Zeitraum hinweg.
Die Ergebnisse dieses Selbstversuchs hielt er wie folgt
fest:
„Ich nahm des Versuchs halber etliche Tage zweimahl täglich jedesmahl vier Quentchen gute China ein; die Füse, die Fingerspitzen, u.s.w. wurden mir erst kalt, ich ward matt und schläfrig, dann fing mir das Herz an zu klopfen, mein Puls ward hart und geschwind, eine unleidliche Aengstlichkeit, ein Zittern (aber ohne Schauder), eine Abgeschlagenheit durch alle Glieder; Dann ein Klopfen im Kopfe, Röthe der Wangen, Durst, kurz alle mir sonst beim Wechselfieber gewöhnlichen Symptome erschienen nacheinander; doch ohne eigentlichen
Fieberschauder.“
Für ihn waren dies genau die Symptome, die auf Malaria zutrafen. Die Grundlage seines Ähnlichkeitsprinzips war geboren. Wenn Chinarinde Malaria kurierte, aber beim gesunden Patienten Fieberschübe, typisch für Malaria, auslöste… bestand für Hahnemann da ein Zusammenhang.
Die Wahrheit ist jedoch sehr viel einfacher. Chinin ist, wie jede medizinisch wirksame Substanz, nur bis zu einer bestimmten Dosis heilsam. Wird diese überschritten, tritt eine akute Vergiftung ein, eben begleitet von den typischen Symptomen einer solchen die da wären: Übelkeit, Zittern, Fieber,
Schwindel… Klingt vertraut = Natürlich, weil dies genau die Symptome sind, die Hahnemann bei sich selbst feststellte.
Der Mann hat nur eines getan und zwar, sich durch die dauerhafte Einnahme größerer Mengen Chinins vergiftet. Und die Ergebnisse seiner weiteren Forschung konnten bis heute auch nicht erfolgreich reproduziert werden.
Die gesamte Homöopathie baut damit auf nur einer einzigen Sache auf: Einem logischen Fehlschluss.
Wenn also ein Homöopath beispielsweise die erwähnte Arnica montana verschreibt, dann nicht, weil diese tatsächlich eine bestimmte Krankheit heilt, in diesem Fall Hautreizungen,
Muskelschädigung und Herzrhythmusstörungen heilt. Sondern ganz im Gegenteil, weil es diese auslöst.
Arnica Montana ist nichts anderes als Echte Arnika. Zwar sind von dieser Pflanze schon lange Rezepte zur äußeren Anwendung bekannt, vor allem aus dem Mittelalter, jedoch wird von einer innerlichen Anwendung, wie sie eben der Homöopath vorschlägt, dringend abgeraten. Akute Vergiftungsgefahr. Wie schon bei der Chinarinde…
Oder doch nicht ?
Nein. Das ist das einzige, was ich der Homöopathie zu gute heilen kann. Sie arbeitet nicht gezielt darauf hin, ihre Patienten
umzubringen.
Hahnemann war selber klar, dass er einem bereits angeschlagenen Patienten kein Mittel verabreichen kann, das seine Symptome verschlimmert. Also ersann er eine weitere Idee. Die der Potentierung . Hierbei bestand Samuel Hahnemanns Grundregel noch daraus, das ein Stoff so weit verdünnt werden sollte, bis er keine Symptome mehr erzeugt.
Er spielte nicht mit dem Leben eines Patienten, das ist immerhin etwas. Jedoch, dieser Potentierung liegt die seltsam Irrsinnige Annahme zu Grunde, das die Substanz durch die massive Verdünnung ihre Wirkung, sofern sie
überhaupt eine hat, nicht verliert… sondern steigert.
Und zwar, um es einfacher zu machen nach der Faustformel, das eine höhere Verdünnung zu höherer Wirkung führt. Dies führt zu absolut lächerlichen Verdünnungsmengen, die ich an dieser Stelle einmal demonstrieren möchte: Naturwissenschaftlich gesehen können homöopathische Mittel unmöglich wirken, da sie meist nicht einmal mehr ein einziges Wirkstoffmolekül enthalten.
Eine Gängige Verdünnung ist die sogenannte D30. Was genau heißt das ?
Verrührt der Homöopath einen Tropfen
Brennesselsaft mit 9 Teilen Lösungsmitteln so hat er eine Verdünnung von einem Zehntel, also von D1. Um zu D2 zu gelangen, nimmt er einen Teil von der D1 Lösung und verschüttet sie wieder mit 9 Teilen Lösungsmittel. Wir sind nun bei einer Verdünung von 1:100 angelangt. Das bedeutet, bei D30 während wir bei einer Verdünnung von
1: 100000000000000000000000000000. Oder als Potenz 1 zu 1x10^30
Fragen wir uns… wollte ich eine D30 Verdünnung in einem einzigen Schritt herstellen mit einem Milliliter Ausganssubstanz… wie viel Wasser bräuchte
ich?
Eine Badewanne auf einen Tropfen ?
Zu wenig.
Ein Schwimmbad ?
Zu wenig.
Ein See ?
Zu wenig
Die Nordsee ?
Zu wenig
Den pazifischen Ozean ?
Zu wenig.
Die Antwort wäre ich bräuchte sage und schreibe 100000000000000000000000 Liter Wasser. Zusammengefasst wären das 1x1024 Liter.
Die auf der Erde vorhandene Wassermenge beträgt hingegen nur
1,38x10^21 Liter.
Und wir reden hier von D30. Einer sehr niedrigen Verdünnung in der Homöopathie. Es gibt Verdünnungen, die bis D1000 angereichert werden. Wollte ich eine D 1000 Verdünnung wie oben demonstriert in einem einzigen Schritt herstellen, wäre die dafür benötigte Menge Wasser, als Kugel, größer als das Sonnensystem. In der sich ein einziger Milliliter Wirkstoff befindet….
Homöopathie ist Pseudowissenschaft in Reinstform und nicht mehr.
Der Rest ist Placeboeffekt.