Krimis & Thriller
Tom und Billy - Episode 2

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"Tom und Billy - Episode 2"
Veröffentlicht am 28. Oktober 2008, 8 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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Tom und Billy - Episode 2

Tom und Billy - Episode 2

Von mir aus töte mich!

Sie fuhren ziemlich lange durch die Stadt, wie Billy hören konnte. Man hatte seine Augen verbunden und ihn zusammen mit Tom auf der Ladefläche eines Lasters verknebelt. Tom konnte ebenfalls nichts sehen. Sie sprachen miteinander. „Billy?“ „Ja?“ „Was macht Dein Herz?“ „ Geht schon!“ „Werden wir hier lebend rauskommen?“ „Du bestimmt“, sagte Billy.

 

Der Wagen hielt. Jemand öffnete die Plane und riß Billy unsanft vom Laster runter. Nach einem Tritt in den Magen kniete er nach Luft schnappend nieder. Er musste sich vorbeugen, so schmerzhaft war der unerwartete Tritt. Er kam wieder zu Atem und richtete sich auf. Er hustete. Dann wurde es warm in seinem Mund und er musste Blut spucken. Einer der Halbstarken nahm ihm de Augenbinde ab. Geblendet vom Sonnenlicht blinzelte Billy zu Mike hoch. „Wo ist es, Billy. Mehr will ich nicht wissen!“, sagte Mike und kniete sich vor Billy. „Nein, Du wirst es nie erfahren!“ keuchte Billy, der Schmerz war noch sehr stark und er merkte, dass er wieder husten musste. Erneut spuckte er Blut aus. Mike schubste Billy nach hinten, so dass dieser auf dem Rücken liegend ihm total unterlegen war zumal er mit seinen Händen ja nichts unternehmen konnte.

Tom wurde ebenfalls von der Ladefläche gezerrt. Ihm blieb die Augenbinde erhalten. Er sollte wohl nur hören, was man seinem Bruder antat. Er als Arzt konnte nur zuhören und durfte nicht handeln. Das machte Tom am meisten zu schaffen. „Billy?“, sprach Tom. „Ja, ich lebe noch“, sagte Billy mit einem leichten Unterton der Komik. „Sehr witzig“, seufzte Tom, dem das Ganze echt an die Nieren ging. Billy hingegen nahm das alles ziemlich gelassen. Ihm war schon schlimmeres zugestoßen. Er schloß aber nicht aus, dass es heute noch netter werden würde.

Billy sah es. Er sah, wie Mike sein Messer zückte, an dem noch eine leichte Blutspur klebte. Mit der Messerspitze begann Mike auf Billys Bauch herumzuritzen. „Wo ist das Zeug, Freundchen?“, sagte er dabei in schwingendem Ton. Das Brennen, das das Messer auf Billys Bauch hinterließ, war widerlich. Billy bewegte sich kaum und atmete ganz flach, denn wie schnell war das Messer tiefer im Fleisch und bei Mike konnte das ziemlich plötzlich passieren. Billy wollte nicht gleich am Anfang verbluten. Ein Gorilla telefonierte gerade. Tom hörte Fetzen mit. Es ging um den einen Typen, dem sie einen Krankenwagen ins Stadion geschickt hatten, weil er sich von Billys Tritt nicht erholt hatte.

Mike holte aus. Billy schüttelte den Kopf „Ich werde es Dir nicht sagen und tot bringe ich Dir gar nichts mehr!“. Das Messer sauste nieder. Es traf Billys rechte Bauchseite. Da hatte Mike gut gezielt, denn viel Schlimmeres als Blutverlust konnte er da nicht anrichten. Ein furchtbar bohrender Schmerz durchfuhr Billy und er schrie unterdrückt auf. Er wand sich zur Seite und krümmte sich. Mike stand auf und gab ihm noch einen Tritt. Dann ging er zu seinem Gorilla rüber und sprach mit ihm. Der andere Begleiter stand bei Tom. Unruhig wechselte dieser vom einen Bein aufs andere und bohrte mit einem Zahnstocher in seinem Gebiß herum. Billy erholte sich ein wenig und rollte sich auf den Rücken zurück. Unter ihm wurde es ganz warm. Sein Blut. „Hey!“, schrie er zu Mike rüber, „hast Du schon was rausgefunden?“ er beabsichtigte damit Aufmerksamkeit. Er wollte, dass Mike sich um ihn kümmerte und nicht noch auf die Idee kam, seinem Bruder etwas anzutun. Wutentbrand drehte Mike sich herum, schritt auf Billy zu und kniete sich über ihn. Mikes Hose sog sich voll mit Billys Blut. Mike lehnte sich vor und drückte Billy sein Messer an den Hals. Billy drehte den Kopf hoch um dem Messer zu entkommen, aber weit kam er nicht. Der Druck, den das Messer an seiner Halsschlagader aufbrachte, war beängstigend. Dennoch blieb er ruhig. Ob seiner Schmerzen war er sogar leicht betäubt. „Was denn? Dann stich zu und Du wirst die Kombination nie erfahren!“, forderte Billy. Mike ließ von ihm ab und stand auf. Der eine Gorilla hatte in der Zeit schon etwas vorbereitet. „Mike, Habs fertig.“, rief dieser und hielt eine Spritze in der Hand. „Oh, der kann ja sprechen“, stieß Tom hervor und erntete dafür einen gefährlichen Fausthieb auf den Solarplexus. Um Luft ringend ging Tom zu Boden. Billy versuchte, sich aufzurichten, um nach ihm zu schauen, doch er wurde von Mike niedergedrückt. Die Spritze bohrte sich schmerzhaft in seine Halsschlagader. „Was ist das?“, keuchte Billy und wagte nicht, sich zu bewegen bis Mike die Nadel wieder aus ihm herausgezogen hatte. „Gelöstes LSD. Viel Spaß!“, sagte Mike und stand auf.

LSD? Was sollte das? Sein Herzschrittmacher. Das konnte ja lustig werden. Zum Glück war Billy recht resistent gegen jegliches Rauschmittel, aber ein mechanisches Instrument in seinem Körper würde das nicht lustig finden. Billy wurde heiß. Mike stand über ihm und lachte „Naaaa, wie fühlt sich das an?“. Billy erinnerte sich, wie er damals Mister X unter Drogen gesetzt hatte. Er hatte ihm Kokain gespritzt. Das war Xs allerletzter Drogenrausch.

Gorilla Nummer zwei lehnte an einem Baum. Unter ihm kauerte Tom, der noch immer Schwierigkeiten beim Atmen hatte. Der andere Typ saß nun auf der Ladefläche und zog an einer Zigarette. Anscheinend machte das alles nur Mike Spaß. Die anderen waren sich schon lange klar darüber, dass sie nichts aus Billy herausbekommen würden.

„Mike“, stieß der eine unvermittelt hervor, „lass uns gehen und es demnächst noch mal versuchen!“ „Nein, du bist mir ja ein Held! Wo ist denn Dein Ehrgeiz geblieben? Komm hier rüber und schaff den Kerl in den Laster!“, fauchte Mike und setzte sich schon mal ans Steuer. „Den anderen auch?“, fragte der genervte Kumpel. „Ja, Tom nehmen wir auch mit!“, sagte Mike. Sie trugen den ächzenden Tom auf die Ladefläche und schmissen ihn hinein. Billy rissen sie hoch. Er war leicht benommen und die Schmerzen in seiner Brust wurden schlimmer. Doch er ließ sich nichts anmerken. Ein Herzschrittmacher würde nur einen weiteren Angriffspunkt bedeuten. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Sie zogen ihn hinüber zum Laster. Seine Wunde hatte schon aufgehört zu bluten doch durch die Bewegung ging sie wieder auf. Der Typ zu seiner rechten sagte: „Mensch, Mike, gegen das Blut sollten wir was machen!“ Maulend kam Mike zu ihnen und schaute sich die Wunde an. Dann riss er einem seiner Handlanger das T-Shirt vom Leib und band es sehr fest um Billys Taille, so dass die Wunde zugedrückt wurde. „Das sollte erstmal halten“, schnauzte Mike und stieg wieder ins Führerhaus. „Oh man, Chris, womit haben wir so einen Boss verdient?“, flüsterte der eine Gorilla zum anderen, während sie die Brüder in den Laster hievten. Billy hörte das und grinste. Auf holpriger Strecke machte sich Billy Gedanken, wie es nun weitergehen würde. Ob die Gorillas Mike überredeten, dass er vorerst von ihnen ablässt?

„Tom, der Schrittmacher ist gut, es wird nicht schlimmer.“ Sagte Billy in die Dunkelheit. „Dann ist ja gut. Was passiert denn jetzt?“, fragte Tom und versuchte sich zusammenzureißen, obwohl sein Solarplexus gefährlich brannte und ihm eklig übel war. „Ich weiß es nicht. Wirklich nicht“, sagte Billy und spuckte Blut auf die Ladefläche des Lasters.

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Gizzymaus

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Oskar Geht ja heftig weiter, da stecken Tom und Billy ganz schön in der Sch****
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